Wolfsburg. Im Halbfinal-Hinspiel in der Champions League gegen das Team aus London müssen die Wolfsburgerinnen aber auf Anführerin Alexandra Popp verzichten.

Es wäre keine Überraschung, wenn der VfL Wolfsburg am Sonntagnachmittag im Halbfinal-Hinspiel in der Champions League exakt mit der Elf aufläuft, die acht Tage zuvor mit einem furiosen 5:0 bei Dauerrivale Bayern München den Einzug ins DFB-Pokal-Endspiel klargemacht hat. Doch Tommy Stroot bleibt sich vor dem Heimspiel gegen den FC Arsenal (15.30 Uhr, VW-Arena) treu. Der VfL-Coach setzt bis zum Schluss auf mögliche Überraschungseffekte.

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Fast zwei Jahre ist Stroot Trainer in Wolfsburg, und in dieser Zeit hat er mit seiner Mannschaft zahlreiche taktische Optionen erarbeitet. Wie er die Positionen personell ausfüllt, hat ohnehin riesengroßes Niveau. Das weiß der 33-Jährige und lässt sein Gegenüber gern bis zum Schluss im Unklaren – auch wenn es erst einmal keinen Grund gibt, etwas zu verändern. „Dass wir unfassbar viel Qualität haben“, sei eine Erkenntnis aus München gewesen. Und nur weil Jill Roord in etwas defensiverer Rolle als Achterin in München groß aufgespielt hatte, bedeutet erst einmal nicht, dass das auch gegen die Londonerinnen die optimale Lösung sein muss. Stroot: „Es gilt, für Arsenal die besten Entscheidungen zu treffen.“ Wie die aussehen werden, das verrät er natürlich noch nicht: „Ich will mich noch gar nicht so festlegen, weil es die Möglichkeiten gibt, mit diesem Kader so viel anzustellen.“

„Fußballerherz traurig“: Stroot leidet mit Arsenal

Eine Option hat er weiter nicht: EM-Heldin Alexandra Popp wird zumindest auch im Hinspiel mit ihrer Wadenverletzung ausfallen, Marina Hegering (Knieprobleme) konnte dagegen wieder voll trainieren, ist eine Option für den Trainer.

Das Füllhorn an Möglichkeiten ist auch deshalb so wichtig, weil mit Arsenal ein Gegner der Extraklasse wartet – trotz bedeutend größerer personeller Sorgen. Zuletzt riss sich England-Kapitänin Leah Williamson das Kreuzband – es ist die dritte Verletzung dieser Schwere bei einer dritten Topspielerin nach Vivianne Miedema und Beth Mead. „Das Fußballerherz ist maximal traurig, da sie auch bei der WM nicht dabei sein wird und auch jetzt die großen Spiele verpasst“, fühlt Stroot mit.

Dominique Janssen: Wir haben alle sehr viel Bock

Gleichwohl ist die Vorfreude auf diese zwei Partien – am Sonntag in Wolfsburg werden mehr als 20.000 Fans erwartet, im Rückspiel am 1. Mai (18.45 Uhr) 50.000 im Emirates Stadium – riesengroß. VfL-Kapitänin Dominique Janssen, die vier Jahre für Arsenal spielte, sagte: „Wir haben alle sehr viel Bock darauf, dass jetzt die ganz großen Spiele anstehen. Wir haben ganz viel Spaß zusammen und es läuft auch gut. Wir haben Vertrauen, und so gehen wir in das Spiel.“ Dementsprechend gelöst war zuvor auch die Stimmung beim Abschlusstraining. Wolfsburgs Trainer befand: „Wir sind total locker und in unseren Abläufen. Es gibt keinen Grund, eine große Anspannung zu haben.“

Er freut sich auf zwei Duelle „auf Augenhöhe“ und sieht eine große Chance, das Endspiel am 3. Juni in Eindhoven zu erreichen: „Wir sind voller Vorfreude.“ Entschieden wird am Sonntag im großen Wolfsburger Stadion gleichwohl noch nichts. Janssen betont aber: „Es ist fast wie unser Wohnzimmer. Wir wollen eine gute Grundlage legen. Wir haben ganz gute Statistiken, dass wir weiterkommen, wenn wir das erste Spiel gewinnen.“

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