Göttingen. Die Veilchen haben am Mittwochabend gegen die MLP Academics Heidelberg gespielt. BG-Headcoach Olivier Foucart erklärt, worauf es ankam.

Die BG Göttingen hat am Mittwochabend gegen die MLP Academics Heidelberg gewonnen. „Das ist ein wichtiger Sieg für uns“, sagt BG-Headcoach Olivier Foucart über das Spiel in der Basketballbundesliga (BBL). Das Spielergebnis lautet nach Verlängerung 113:109 (45:49, 96:96). Der Schlüssel zum Erfolg? „Wir haben, auch als wir zurücklagen, immer gekämpft“, so Foucart.

Nachdem sich die Gastgeber im dritten Abschnitt einen Zwölf-Punkte-Vorsprung erarbeitet hatten, zeigte die BG ihr Kämpferherz und glich die Partie vor dem Schlussabschnitt aus. Im letzten Viertel bewegten sich die Kontrahenten auf Augenhöhe, sodass die Verlängerung - bereits die insgesamt achte für die BG in dieser Saison - die Entscheidung bringen musste. Dort behielten die Veilchen die Nerven und sicherten den dritten Saisonerfolg.

Bester Veilchen-Werfer war Bodie Hume mit 24 Punkten. Karlis Silins erzielte ein Double-Double (16 Punkte, 13 Rebounds). Für Heidelberg erzielte Josh Gray ein Double-Double (22 Zähler, 12 Assists).

So verlief das Spiel der BG Göttingen in der Basketballbundesliga

Die Veilchen – weiterhin ohne Kapitän Harper Kamp – starteten mit einem Hume-Dreier in die Partie, aber die Hausherren waren ebenfalls sofort da und zogen an den Göttingern vorbei (5:7/3.). Doch die BG ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen und spielte sich freie Würfe heraus, die sie traf. Den 9:0-Lauf schloss Fedor Zugic mit einem Dunk zum 14:7 ab (6.). Im Anschluss daran ließen die Südniedersachsen in der Verteidigung etwas nach, sodass Heidelberg freie Dreier bekam und dranblieb (17:13/7.). Zum Viertelende konterte Ex-Veilchen Akeem Vargas einen Dreier von Zach Ensminger zum 22:20.

Nach den ersten ausgeglichenen Minuten im zweiten Abschnitt kippte das Momentum etwas auf die Seite der Heidelberger. Tim Coleman und Vincent Kesteloot brachten die Gastgeber durch zwei Dreier in Folge erstmals seit der dritten Minute wieder in Front (25:28/13.). Zugic glich zwar noch einmal zum 30:30 aus, aber die Kurpfälzer erarbeiteten sich danach Vorteile und zogen etwas davon (34:40/16.). Die Göttinger konterten durch zwei Silins-Dreier zum 40:40 (17.).

Nach einer Auszeit von Academics-Headcoach Joonas Iisalo lief es wieder besser für sein Team. Weil die BG Punkte an der Freiwurflinie liegen ließ und Heidelberg weiterhin gut von außen traf, erhöhte sich der Rückstand auf 42:49 (19.). Vor der Halbzeitpause verkürzte Grant Anticevich von außen auf 45:49.

BG Göttingen kämpft sich zurück ins Spiel

Nach dem Seitenwechsel blieb es ein von der Offensive geprägtes Spiel. Mo Gibson, Mathis Mönninghoff und Hume ließen den Rückstand mit ihren Dreiern auf einen Zähler schrumpfen (54:55/23.). Doch die Hausherren hatten die richtige Antwort parat. Mit einem 0:11-Lauf zogen die Academics auf 54:66 davon (25.). Foucart nahm schnell seine zweite Auszeit in diesem Abschnitt – danach fing sich sein Team langsam. Die Veilchen zwangen Heidelberg nun zu Ballverlusten und kämpften sich Stück für Stück heran.

Nach einem unsportlichen Foul von Isaiah Whaley an Osaro Rich verwandelt dieser beide Freiwürfe zum 63:70 – den anschließenden Ballbesitz nutze Ensminger für einen Dreier zum 66:70 (29.). Aber die Göttinger hatten noch nicht genug: Anticevich legte von außen zuerst zum 69:70 nach. Danach holte der Australier einen Offensiv-Rebound nach vergebenem Freiwurf von Zugic und traf zum 72:70 (30.). Vor dem Schlussabschnitt beendete Kesteloot den BG-Lauf per Dreier zum 72:73.

Kopf-an-Kopf-Rennen in der Basketballbundesliga in Heidelberg

Im letzten Viertel lieferten sich beide Teams ein Duell auf Augenhöhe. Philipp Hartwich brachte die Veilchen mit einem Drei-Punkte-Spiel (Korberfolg plus Freiwurf) 75:73 in Front, aber Heidelberg antwortete zum 75:78 (33.). Das Spiel blieb eng. Angeführt von Gibson holten sich die Gäste die Führung zurück (84:83/36.). Colemans Vier-Punkte-Spiel (Dreier plus Freiwurf) ließ die Academics wieder in Front gehen. Doch die Veilchen kämpften. Durch Gibson und Hume wechselte die Führung erneut (91:89/37.). Coleman schien den Heidelbergern dann den entscheidenden Vorteil verpasst zu haben, aber Silins traf zum 95:96. Hume wurde danach gefoult, vergab den ersten Freiwurf deutlich, sicherte der BG aber mit dem zweiten die Verlängerung.

Auch dort schenkten sich beide Mannschaften nichts: Die Göttinger legten mehrmals vor und Heidelberg glich immer aus (107:107/44.). „In der Verlängerung sind es immer Details, die entscheidend sind“, erläutert der BG-Headcoach. Nach einem Drei-Punkte-Spiel von Gibson zum 110:107 brachte Ex-Veilchen Elias Lasisi die Hausherren durch Freiwürfe auf 110:109 heran (45.). Den Heidelbergern gingen nun langsam die Spieler aus. Whaley und Coleman schieden schon im 4. Viertel durch ihr jeweils fünftes Foul aus; Gray folgte ihnen in der 44. Minute. 15 Sekunden vor dem Ende machte Gibson nur einen von zwei Freiwürfen (111:109), aber Ex-Veilchen Bennet Hundt vergab den Dreier zur Academics-Führung. Im Gegenzug schickten die Heidelberger erneut Gibson an die Freiwurflinie. Der US-Guard machte den Sieg eine Sekunde vor dem Ende mit beiden Treffern perfekt.

Foucart: „Ich bin sehr zufrieden mit dem Sieg. Ich denke, die Jungs haben sehr hart gekämpft. Es war ein Spiel, was in beide Richtungen hätte gehen können. Da war heute auch ein wenig Glück dabei.“ Dem stimmt der Cheftrainer der Heidelberger Joonas Iisalo zu und fügt hinzu: „Insgesamt haben wir weitere Schritte nach vorne gemacht. Aufgrund einer schlechten Phase im dritten Viertel, in der wir nicht an unseren Prinzipien festgehalten haben, haben wir dieses Spiel heute verloren.“

Das Spiel in Zahlen

  • MLP Academics Heidelberg – BG Göttingen 109:113 (49:45, 96:96)
  • Die Viertel im Überblick: 20:22, 23:29, 24:27, 23:24, 13:17
  • Zuschauer: 4.410 (ausverkauft)
  • BG Göttingen: Ensminger (13 Punkte/2 Dreier), Gibson (21/2, 9 Assists), Rich (13/1), Hemschemeier (n.e.), Anticevich (12/2), Hume (24/5), Hartwich (3), Wüllner (n.e.), Mönninghoff (3/1), Zugic (8/1), Silins (16/2, 13 Rebounds)
  • MLP Academics Heidelberg: Coleman (16 Punkte/2 Dreier), Whaley (19/2), Würzner, Gray (22/4, 12 Assists), Lasisi (16/3), Rietsch (n.e.), Schally (n.e.), Zipser (11/2), Kesteloot (19/3), Vargas (3/1), Keßen (n.e.), Hundt (3/1)

Wann ist das nächste BBL-Spiel der BG Göttingen?

Weiter geht es für die BG schon am kommenden Samstag, 30. Dezember, mit dem Derby bei den Basketball Löwen Braunschweig (18:30 Uhr, Volkswagen Halle, live bei Dyn).

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