Braunschweig. Der Eintracht-Fußballer steht mit der U23 vorm Aufstieg. Doch der 22-Jährige kämpft um eine andere Chance – auch Mittwoch in Lehndorf.

Wenn sich eine Saison dem Ende nähert, ist jedes Spiel eine Chance. So ist es wohl auch für Emil Kischka. Der 22-Jährige hatte seinen Profivertrag bei Eintracht Braunschweig im vergangenen Sommer noch einmal für ein Jahr verlängert. Er wollte die Chance nutzen, um sich ins Blickfeld des Profikaders zu spielen. Jetzt, wenige Spieltage vor Ende der Serie, hängt er in der Luft. Seine Zukunft? Unklar. Das Halbfinalspiel der U23 im Flutlichtpokal beim abgeschlagenen Landesliga-Schlusslicht Lehndorfer TSV am Mittwoch (18.30 Uhr, Blitzeichenweg) ist da eine weitere Gelegenheit, um Werbung in eigener Sache zu betreiben.

Am Dienstagnachmittag bekam Kischka die Nachricht: Das Training fällt aus. Der heftige Brand in der Helmstedter Straße nahe des Schöppenstedter Turms und die Rauchentwicklung hatten für die Absage gesorgt. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete der Mittelfeldspieler aber schon längst an sich. Übung für Übung absolvierte er im Fitnessstudio. „Ich mache jeden Tag etwas für mich. Man muss immer mehr machen, wenn man etwas erreichen will“, erklärt er.

Emil Kischka ist schon fast neun Jahre bei Eintracht Braunschweig

Kischka ist bereits seit der U14 bei den Blau-Gelben, und der Verein ist ihm ans Herz gewachsen. Sein Vater sei Wolfsburger und habe es immer mit dem VfL gehalten, sagt er. Auch er habe dort viele Spiele gesehen. Doch für den lange im Helmstedter Raum aktiven Fußballer ging es persönlich nie zu den Wölfen. Über die Niedersachsenauswahl ergaben sich Kontakte zur Eintracht, wo er ab Sommer 2015 spielte. In der U16 bekam er einen Internatsplatz, ab der U19 bezog er eine eigene Wohnung. Vor knapp zwei Jahren unterzeichnete er seinen ersten Profivertrag. Der frühere Sport-Geschäftsführer Peter Vollmann sah in Kischka Potenzial, der damalige Profi-Chefcoach Michael Schiele ebenfalls.

In seiner ersten Saison als Profi spielte Kischka dann aber doch durchgehend in der zweiten Mannschaft. Im vergangenen Sommer wurde sein Vertrag dennoch um ein weiteres Jahr verlängert. Seine Entwicklung sei noch nicht abgeschlossen, so Vollmann damals. „Und nach den ersten Trainingseinheiten hat mir Jens Härtel Mut gemacht“, berichtet Kischka. Doch dann verletzte er sich. Gleich zwei Muskelfaserrisse warfen ihn zurück. Und als er wieder fit war, stand es schlecht um die Eintracht. Und um Härtel, der schon bald darauf gehen musste.

Fußballer absolvierte ein Testspiel unter Daniel Scherning

Unter dem aktuellen Proficoach Daniel Scherning durfte Kischka im Januar-Test gegen Regensburg ran. Und er machte seine Sache ordentlich. Doch Kader und Konkurrenz sind groß. Und im harten Abstiegskampf schmeißt ein Trainer eben selten einen unerfahrenen 22-Jährigen rein. Deshalb ist es bislang wieder eine Saison in der Zweitvertretung für Emil Kischka. Mit der aber hat er Erfolg. „Mit mir hat die Mannschaft noch kein Spiel verloren“, sagt er.

Gespräche zwischen Spieler und Verein gab es schon. Aber noch ist alles offen, auch weil die Ligazugehörigkeit unsicher ist. Eines steht für Kischka fest: Selbst wenn die Zweite aufsteigt – Oberliga ist für ihn nicht Herausforderung genug. Er will mehr. U23-Coach Ridha Kitar traut es ihm zu. „Bei Emil geht noch was“, meint er in Bezug auf dessen Potenzial. Der Fußballer will es schaffen, hat für den Notfall aber auch Plan B: Studium und Auslandsstipendium in den USA.

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