Fürth. Beim 2:2 in Fürth treffen Ujah und Pherai zu Führungen, die Eintracht aber nicht zum Sieg reichen. Bielefeld siegt in Kaiserslautern.

Es hätte schon einiges zusammenkommen müssen, damit Eintracht Braunschweig bereits am Samstag den Klassenerhalt in der 2. Fußball-Bundesliga schafft. Michael Schieles Mannschaft hätte bei Greuther Fürth gewinnen müssen, und zeitgleich hätte Arminia Bielefeld nicht beim 1. FC Kaiserslautern siegen dürfen. Um 14.58 Uhr war klar: Beides traf nicht ein. Die Eintracht holte trotz zwei Führungen durch Anthony Ujah und Immanuel Pherai „nur“ ein 2:2 (1:1) in Fürth, Bielefeld gewann in einem Drama-Spiel auf dem Betzenberg (2:1). Feier vertagt.

Einen kurzfristigen Ausfall hatte die Eintracht zu verkraften. Anton Donkor, der das Siegtor in der Vorwoche gegen Sandhausen erzielt hatte, fiel krankheitsbedingt aus. Für ihn startete Niko Kijewski auf der linken Seite. Da Jannis Nikolaou wegen seiner zehnten gelben Karte aussetzen musste und die beiden Führungskräfte Jasmin Fejzic sowie Robin Krauße auf der Bank starteten, streifte Anthony Ujah erstmals die Kapitänsbinde bei den Blau-Gelben über.

Wache Eintracht geht durch Kapitän Ujah verdient früh in Führung

Und damit rein ins Spiel, das nicht viel Anlaufzeit benötigte. Bryan Henning setzte Fürth früh unter Druck, gewann den Ball und initiierte so den ersten Angriff, an dessen Ende Kijewskis Hereingabe aber der Abnehmer fehlte. Dennoch: Die Eintracht wirkte von Beginn an wach. Aber auch Fürth, zuletzt sehr heimstark, klopfte mit einem Schuss an, doch Ron-Thorben Hoffmann lenkte Armindo Siebs Schuss um den Pfosten herum (6.).

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Das erste Tor erzielten jedoch die Gäste. Danilo Wiebe, für Nikolaou in der Startelf, behielt im Ballbesitz die Ruhe und schickte Immanuel Pherai auf die Reise, dessen Hereingabe Ujah klasse zum 1:0 verwertete. Es war bereits das zehnte Saisontor des Nigerianers (10.). Ein starker Eintracht-Start. Da es zu dem Zeitpunkt in Kaiserslautern noch 0:0 stand, hatte Schieles Team den Klassenerhalt sicher.

Der Eintracht gelingt nach dem frühen Tor nicht mehr viel und sie macht Fehler

In Minute 17 wollte Wiebe im Spielaufbau den gleichen Ablauf ansetzen wie vor dem 0:1. Doch diesmal war Fürths Branimir Hrgota auf Zack, der dem Braunschweiger den Ball abluchste und aufs Eintracht-Tor zulief, doch im letzten Moment von einer tollen Grätsche von Filip Benkovic gestoppt wurde. Parallel dazu erzielte ausgerechnet der ehemalige Braunschweiger Jomaine Consbruch Bielefelds Tor zum 1:0 in Kaiserslautern. Damit war Eintrachts Klassenerhalt nicht mehr unter Dach und Fach.

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Und zudem durchkreuzte auch Fürth die Braunschweiger Pläne. Nach einem Missverständnis zwischen Wiebe und Kijewski sowie einem zaghaften Zweikampfverhalten von Kurucay köpfte Julian Green den 1:1-Ausgleich (23.). Hoffmann war ohne Chance. Es war kein unverdienter Treffer. Nach dem 1:0 kam von den Blau-Gelben nicht mehr viel. Aber umstritten war das Tor: Denn unmittelbar vor der Flanke soll die Kugel bereits im Toraus gewesen sein. Bitter zudem: Schiele musste früh wechseln. Für den verletzten Jan-Hendrik Marx kam Maurice Multhaup in die Partie (29.).

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Immerhin: Über den aktiven, aber glücklosen Lion Lauberbach kam die Eintracht mal wieder zu einem Abschluss (30.). Bis zur Pause passierte vor beiden Gehäusen nicht mehr viel, das Zwischenergebnis von 1:1 entsprach dem Spielverlauf. Die Eintracht startete gut, wurde dann zu passiv, stabilisierte sich aber nach dem Gegentreffer.

Auch in Hälfte 2 startet Eintracht Braunschweig mit einem Tor

Personell unverändert ging es in die zweiten 45 Minuten, die aber aus Braunschweiger Sicht ähnlich erfolgreich losgingen wie die ersten: mit einem Tor. Pherai kämpfte in Minute 47 den Ball mit dem Knie über die Linie und jubelte vor der blau-gelben Auswärtskurve. Lauberbach und Multhaup hatten dem Spielmacher assistiert.

Doch wie ebenso in Hälfte 1 kam Fürth nun auch stärker auf und hatte unmittelbar nach Pherais Tor zwei gefährliche Abschlüsse, die erst noch vergeben wurden. Dann drehte sich der ehemalige Bayern-Angreifer Green um Henning herum und schnippelte den Ball schön zum 2:2 ins lange Eck (54.).

Fabio Kaufmann fehlt in gleich zwei Kontern das Auge für Immanuel Pherai

Nach dem erneuten Ausgleich aber hielten die Braunschweiger die Gastgeber erst einmal vom eigenen Tor fern und hatten durch Hennings Fernschuss eine gute Gelegenheit (62.). Doch der Fernschuss des emsigen Mittelfeldspielers strich vorbei. Bitter, dass im weiteren Verlauf dem eingewechselten Fabio Kaufmann in gleich zwei Kontern die Übersicht fehlte, um Pherai in Position zu bringen – das das waren leichtfertig verschenkte Möglichkeiten. In Minute 90 hatte der Spielmacher dann noch eine dicke Fernschuss-Chance, die Fürths Keeper aber vereitelte. Es blieb beim leistungsgerechten 2:2.

Die Eintracht hat jetzt das wichtige Heimspiel gegen Regensburg vor der Brust

Auf die Eintracht wartet am Samstag (13 Uhr) das Heimspiel gegen Jahn Regensburg. Da kann Schieles Team den direkten Klassenerhalt unter Dach und Fach bringen. Durch den Bielefeld-Sieg sind es aktuell drei Punkte Vorsprung vor den Ostwestfalen.

Spiel kompakt

Fürth: Linde – Griesbeck, Jung, Haddadi – Meyerhöfer (62. Asta), Christiansen, Green, John – Petkov (79. Abiama) – Hrgota, Sieb (62. Ache).

Eintracht: Hoffmann – Decarli, Benkovic, Kurucay – Marx (29. Multhaup), Wiebe, Henning, Kijewski – Pherai, Lauberbach (68. Kaufmann) – Ujah.

Tore: 0:1 Ujah (10.), 1:1 Green (23.), 1:2 Pherai (47.), 2:2 Green (54.).

Gelbe Karten: x / Benkovic, Wiebe.

Schiedsrichter: Robert Hartmann.

Zuschauer: 11.430 in Fürth, davon mehr als 1000 aus Braunschweig.