Braunschweig. Eintracht Braunschweig kann wieder auf die Dienste von Immanuel Pherai zählen. Wie lange der spielen kann, verrät Trainer Michael Schiele.

Als Immanuel Pherai sich bei der 1:2-Niederlage gegen Darmstadt seine fünfte gelbe Karte abholte, war das für Michael Schiele zunächst ein großes Ärgernis. Eintracht Braunschweigs Cheftrainer musste am vergangenen Freitag bei der 2:3-Pleite gegen Holstein Kiel auf den Niederländer verzichten. Im ohnehin stark ersatzgeschwächten Kader des Fußball-Zweitligisten fehlte damit eine wichtige Option.

Doch nun zeigte sich, dass die Zwangspause für Pherai auch ein kleiner Glücksfall war. Er ist nämlich wieder näher an die Mannschaft herangerückt und könnte beim Auswärtsspiel am Freitag bei Fortuna Düsseldorf (18.30 Uhr) sogar in der Startelf stehen. Der Grund für den Leistungssprung des offensiven Mittelfeldspielers ist simpel. „Wir haben ihm einen zusätzlichen Trainingsplan auferlegt“, sagt Schiele.

Pherai hatte nach seiner mysteriösen Oberschenkelverletzung im November und Dezember fast gar nicht trainiert. Im Januar verpasste der 21-Jährige dann die wichtigen Team-Einheiten im Trainingslager in Andalusien. Dort arbeitete er wie Anthony Ujah und Bryan Henning nur individuell mit Reha-Coach Philipp Kunz.

Verbesserter Fitnesszustand bei Eintracht Braunschweigs Pherai

Er hatte also Nachholbedarf. „Darum konnten wir bei ihm jetzt etwas drauflegen, ohne dass noch ein Spiel zusätzlich dazwischen kam“, erklärte Schiele. Und der Zehner kam ordentlich ins Schwitzen. „Das hat er gespürt, das war auch viel für ihn. Am Sonntag hatte er frei. Aber es hat ihn persönlich vom Fitnesszustand einen Schritt nach vorn gebracht.“

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Und Fitness ist für den starken Umschaltspieler eine wichtige Qualität. Als Pherai im Sommer frisch und frei von Blessuren in die Spiele ging, war er stets einer der wichtigen Akteure beim Aufsteiger. Auch in der Zeit der acht Spiele andauernden Ungeschlagen-Serie der Eintracht gehörte der 1,75-Meter-Mann zu den Leistungsträgern. Fünf Tore hat er wettbewerbsübergreifend für die Braunschweiger bislang erzielt, fünf Vorlagen gab er seither.

In Eintracht Braunschweigs stärkster Saisonphase überzeugte auch Immanuel Pherai mit Toren und Vorlagen.
In Eintracht Braunschweigs stärkster Saisonphase überzeugte auch Immanuel Pherai mit Toren und Vorlagen. © dpa | Swen Pförtner

Mit Pherais Ausfall Ende Oktober endete auch der gute Lauf der Schiele-Elf. Das lag nicht nur am Fehlen Pherais. Auch die Verteidiger Brian Behrendt, Filip Benkovic und Nathan de Medina meldeten sich in dieser Zeit mit Verletzungen ab.

Eintracht Braunschweigs Trainer Schiele führt Pherai heran

In der Offensive waren die Braunschweiger aber nun ausrechenbarer. Pherais Ballfertigkeiten stellen die Gegner in der 2. Bundesliga vor arge Probleme. Er reißt damit Lücken in der Defensive, ist immer ein Unruheherd und bringt sich in Abschlusssituationen. An der Seite von Offensivkräften wie dem im Winter verpflichteten Manuel Wintzheimer könnte er dem Angriffsspiel der Löwen noch einmal eine andere Note verleihen. „Wenn er den Fokus auf die Zeit auf dem Platz legt, wenn er sein Defensivkönnen und seine Offensivqualitäten einbringt, dann kann er die ganze Mannschaft weiterbringen“, ist sich Schiele sicher. Er versucht, ihn gemeinsam mit seinem Trainerteam heranzuführen an die Startelf. Doch schon jetzt sagt der 44-Jährige über den ehemaligen U-Nationalspieler: „Er ist eine große Option.“

90 Minuten sind nicht drin für Immanuel Pherai

Aber kann Pherai durch sein persönliches Trainingslager in Braunschweig schon wieder mehr Spielzeit absolvieren als noch zuletzt? „Er wird nicht 90 Minuten spielen, aber auch nicht nur zehn oder fünfzehn“, verdeutlicht Schiele. Eine Hälfte oder 60 Minuten können es schon sein.

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Gegen die Fortuna ist aber davon auszugehen, dass die Eintracht zunächst auf defensive Stabilität aus sein wird. Düsseldorf sei nach Ansicht Schieles eine große Nummer. „Sie haben mit ihren Fans im Rücken eine brutale Wucht, haben sehr viel spielerische Klasse und spielen sehr viel One-Touch-Fußball“, so der Eintracht-Coach über den nächsten Gegner.

Deshalb gibt es zwei Optionen. Entweder Pherai ist vom Anpfiff an der Antreiber des Braunschweiger Konterspiels, oder er kommt erst im Verlauf des Spiels in die Partie. „Vielleicht die letzten 30 Minuten, wenn es den einen oder anderen Raum mehr gibt“, sagt Schiele. Doch ganz allgemein ist es ein gutes Zeichen, dass der Niederländer für mehr als nur Kurzeinsätze zur Verfügung steht.