Braunschweig. Die beiden neuen Heizkraftwerke wurden offiziell eingeweiht. Sie laufen seit einigen Monaten im Testbetrieb und sollen das Kohlekraftwerk ersetzen.

Der Kohleausstieg in Braunschweig wird sich wegen der Energiekrise zwar ein wenig verzögern, aber er kommt. Grundlage dafür sind die beiden neuen Kraftwerke, die bei laufendem Betrieb auf dem Gelände des Heizkraftwerkes Mitte an der Hamburger Straße gebaut wurden: ein Biomasse-Heizkraftwerk, in dem Altholz verbrannt wird, und ein Gasturbinen-Heizkraftwerk. Seit Ende 2022 laufen sie bereits im Testbetrieb und erzeugen Wärme und Strom. In einigen Monaten wird der dauerhafte Betrieb in der Verantwortung von BS Energy starten.

Jetzt hat das Unternehmen die Anlagen offiziell eingeweiht. Für alle Beteiligten ein bewegender Moment – immerhin handelt es sich um ein Megaprojekt im Umfang von 250 Millionen Euro. Außerdem ist es ein entscheidender Schritt hin zu einer deutlichen Reduzierung des CO2-Ausstoßes in Braunschweig. Die beiden neuen Anlagen werden das in die Jahre gekommene Steinkohle-Heizkraftwerk ablösen. Der Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid aus fossilen Energieträgern soll dadurch um bis zu 50 Prozent sinken.

Kohlekraftwerk soll auch noch in der Heizperiode 2023 und 2024 laufen

„BS Energy nimmt damit eine Vorreiterrolle in der Energiebranche ein“, sagt Vorstandsvorsitzender Jens-Uwe Freitag laut einer Pressemitteilung anlässlich der Einweihung. Man habe einen Meilenstein auf dem Weg zu einer sicheren und klimaneutralen Wärmeversorgung erreicht. Das Biomasse-Heizkraftwerk wird als Grundlast-Anlage laufen, das Gasturbinen-Heizkraftwerk wird vor allem in der kälteren Jahreszeit und bei Schwankungen im Stromnetz dazugeschaltet. Wegen der Energiekrise soll das Kohlekraftwerk in der Heizperiode 2023 und 2024 noch zur Verfügung stehen, kündigt Freitag an.

Ingo Erdmann, Bereichsleiter für den Kraftwerksbetrieb, gewährt einen Blick hinein.
Ingo Erdmann, Bereichsleiter für den Kraftwerksbetrieb, gewährt einen Blick hinein. © Braunschweiger Zeitung | Bernward Comes

Oberbürgermeister Thorsten Kornblum, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender bei BS Energy, betont: „Für Braunschweig bedeuten die neuen Erzeugungsanlagen nicht nur eine Verbesserung der Luftqualität. Sie tragen erheblich dazu bei, unser Ziel der Klimaneutralität zu erreichen.” Zudem gewährleiste die Großinvestition Energie- und Versorgungssicherheit.

Mit dabei waren neben Frank Doods, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, auch die Spitzen der beiden weiteren BS-Energy-Anteilseigner: Matthias Harms, Vorsitzender der Geschäftsführung von Veolia Deutschland, und Michael Riechel, Vorstandsvorsitzender der Thüga AG. „Das modernisierte Kraftwerkskonzept in Braunschweig ist ein sehr gutes Beispiel für die ökologische Transformation, die uns bei Veolia antreibt“, so Harms. Und Riechel ergänzt: „Die neuen Kraftwerke zeigen auch, dass man in Kooperationen große Veränderungen voranbringen kann.”

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