Peine, Wolfenbüttel. 2008 verschwand eine 18-Jährige aus dem Kreis Nienburg – auf ihren Vater wurde im Januar 2023 geschossen. Nun gibt es vier Beschuldigte.

Nach den Schüssen auf ein Wohnhaus in Haßbergen im Landkreis Nienburg im Januar ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft gegen vier Beschuldigte wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts. Die Ermittler durchsuchten in deren Umfeld am Mittwoch elf Wohnhäuser und Gewerberäume, etwa in Celle, Peine und Wolfenbüttel, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Verden sagte.

Auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigte die Staatsanwaltschaft Verden, dass in Peine ein Gewerbeobjekt durchsucht wurde. Das bedeute nicht, dass einer der Beschuldigten im Kreis Peine lebe. Die Beschuldigten seien zwischen 25 und 76 Jahre alt.

Bisher noch keine Festnahmen

Gegen die Beschuldigten gebe es bisher nur einen Anfangsverdacht, so die Staatsanwaltschaft weiter, also bisher noch keinen dringenden Tatverdacht und keine Festnahmen. Der Umfang der Beteiligung an den Schüssen auf den Vater sei noch unklar, es werde weiter ermittelt.

Das hat die Polizei bei den Durchsuchungen gefunden

Gesucht wurde nach der Tatwaffe, aber auch etwa nach Mobiltelefonen. Bei den Durchsuchungen an den insgesamt elf Objekten hat die Polizei nach eigenen Angaben „eine Vielzahl an Gegenständen sichergestellt, darunter u.a. diverse Telekommunikationsmittel, Datenträger als auch Schusswaffen. Die Auswertungen der Telekommunikationsmittel und Datenträger als auch die Prüfung, ob sich unter den aufgefundenen Schusswaffen auch die gesuchte Tatwaffe befindet, dauern an.“

Übergreifender Großeinsatz

An dem Großeinsatz seien mehrere hundert Polizeikräfte, darunter Spezialeinheiten, die Bereitschaftspolizei, Diensthundeführer als auch IT-Spezialisten beteiligt gewesen. Die Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg sei von Kräften aus Niedersachsen sowie NRW unterstützt worden.

Das ist im Januar 2023 in Haßbergen geschehen

Die Schüsse waren in der Nacht zum 9. Januar 2023 abgegeben worden, als ein 54-Jähriger gerade das Haus verlassen wollte. Nach dem Öffnen der Tür kehrte er aber um, kurz darauf sollen mehrere Schüsse gefallen sein. Die Polizei entdeckte Einschusslöcher am Hauseingang. Verletzt wurde niemand.

Das ist wohl der Hintergrund der Schüsse

Der 54-Jährige ist der Vater der vermissten Mandy Müller. Die damals 18-Jährige war am 13. September 2008 mit ihrem Partner von Nienburg nach Celle gefahren. Dort wollten die beiden ihr Haus renovieren und einrichten, doch dann verschwand die junge Frau spurlos.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sie getötet wurde. Bis heute sei der Fall nicht aufgeklärt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Celle. Dieser war unter anderem schon Thema in der ZDF-Kriminalfernsehsendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“.

Vater ermittelt auf eigene Faust

Der Vater soll nach dem Verschwinden seiner Tochter den Angaben zufolge auf eigene Faust Ermittlungen aufgenommen haben. Die Schüsse auf sein Haus sollen eventuell abgegeben worden sein, um sein Vorgehen zu beenden.

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen und der Region Braunschweig-Wolfsburg:

Mehr wichtige Nachrichten aus der Region Braunschweig-Wolfsburg und Niedersachsen:

Keine wichtigen News mehr verpassen: Hier kostenlos für den täglichen Newsletter „News-Update“ anmelden!Hier kostenlos für den täglichen Newsletter „News-Update“ anmelden!