Sandhatten. Es war kalt und winterlich in den vergangenen Wochen in Niedersachsen – der Spargel lässt sich daher noch ein wenig Zeit. Das sagen die Bauern.

Spargelfreunde werden in Niedersachsen noch etwas auf die ersten regional geernteten Stangen warten müssen. „Wir gehen davon aus, dass es zu Ostern Spargel gibt, aber das entscheidet sich in den nächsten Wochen“, sagte Fred Eickhorst, Geschäftsführer und Vorstandssprecher der Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer in Niedersachsen, in Sandhatten bei Oldenburg. Er rechne damit, dass auch zu Ostern noch nicht jeder Betrieb große Mengen ernten werde. Dazu sei das Wetter zuletzt noch zu kalt und winterlich gewesen.

Nachdem die Kaufzurückhaltung im vergangenen Jahr für die Betriebe spürbar war, sei er für diese Saison wieder etwas optimistischer, sagte Eickhorst. Trotz aller Verunsicherungen durch den Krieg und die hohen Preise gebe es Hinweise, dass die Stimmung bei den Kundinnen und Kunden besser sei als vor einem Jahr. „Die Konsumbereitschaft des Kunden nimmt wieder zu.“

Landwirtschaftskammer Niedersachsen probt neue Anbaumethoden

Die Anbaufläche in Niedersachsen werde aber weiter sinken, sagte Eickhorst: „Ich glaube schon, dass wir im Vergleich zum Vorjahr auf 10 bis 15 Prozent weniger Fläche ernten werden.“ Neben der gesunkenen Nachfrage und den hohen Energiepreisen spürten die Betriebe die hohen Lohnkosten – seit vergangenem Herbst gilt ein gesetzlicher Mindestlohn von 12,00 Euro brutto pro Stunde. „Es wird in Mechanisierung investiert“, sagte Eickhorst.

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So erprobt die Landwirtschaftskammer Niedersachsen verbesserte Anbaumethoden, um den Maschineneinsatz in der Ernte zu erleichtern, sagte Kammer-Experte Nils Kraushaar. Das Problem sei, dass derzeit bei den zur Verfügung stehenden Maschinen die Verluste noch sehr hoch oder dass die genauer arbeitenden Ernteroboter noch sehr teuer seien.

In Niedersachsen, dem größten deutschen Spargel-Anbauland, wurden im vergangenen Jahr 26.100 Tonnen des Gemüses gestochen, das waren 2,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Der gute Ertrag lag am warmen und trockenen Wetter. Die Anbaufläche sank auf 4500 Hektar, das waren 3,6 Prozent weniger als 2021 und 10,6 Prozent weniger als noch 2018.

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