Hannover. Am Equal Pay Day hat das Statistische Landesamt den Abstand zwischen den Geschlechtern beim Gehalt bestimmt. Welche Altersgruppen besonders betroffen sind.

Frauen bekommen in Niedersachsen pro Arbeitsstunde durchschnittlich 18 Prozent weniger Geld als Männer. Das hat das Landesamt für Statistik zum sogenannten Equal Pay Day am Dienstag mitgeteilt, der symbolisch für die Lohnlücke steht. Je später im Jahr der Aktionstag stattfindet, desto größer ist die Lohnungleichheit. Im vergangenen Jahr bekamen Frauen in Niedersachsen durchschnittlich 18,98 Euro brutto pro Stunde, Männer hingegen 23,23 Euro.

Am größten war der Lohnunterschied laut Statistikamt in der Altersgruppe von 55 bis 65 Jahren mit 28 Prozent. In der Gruppe der unter 25-Jährigen war der Verdienst hingegen nahezu ausgeglichen.

Frauenberufe besser bezahlen

Im Land Bremen lag die Lohnlücke bei 20 Prozent, deutschlandweit – wie in Niedersachsen – bei 18 Prozent. Bremens Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm nannte als Faktoren, die das Armutsrisiko für Frauen in Bremen und Bremerhaven erhöhen, eine im Bundesvergleich geringe Erwerbsquote, einen hohen Anteil von Teilzeit- und Minijobs sowie fehlende Kita- und Krippenplätze.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) rief anlässlich des Aktionstags dazu auf, Berufe, die überwiegend von Frauen ausgeübt werden, besser zu bezahlen. „Gerade Beschäftigte in frauendominierten Berufen, wie in der Pflege und in den Kitas, müssen schlicht mehr verdienen“, sagte Merle Mangels, die beim DGB Niedersachsen für Gleichstellungspolitik zuständig ist. Sie betonte, die Entgeltgleichheit sei auch ein „wichtiger Faktor“ für die Steigerung der Frauenerwerbstätigkeit. In der Debatte um die Gewinnung von Fachkräften gehe das häufig unter.

Tarifverträge als Schutz

Laut DGB führen auch unfreiwillige Teilzeit, eine unfaire Eingruppierung und eine ungleiche Verteilung von Haus- und Sorgearbeit zu der Lohnlücke. In der Konsequenz könne das für Frauen zu finanzieller Abhängigkeit vom Partner und zu Altersarmut führen.

Der Bezirkschef der Gewerkschaft IG Metall, Thorsten Gröger, appellierte, der beste „Schutz gegen intransparente und ungerechte Gehälter“ seien Tarifverträge.

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