Südharz. Alles Mist im verpennten Südharz? Finden wir nicht. Hier sind neun Gründe, warum wir das Leben im Altkreis Osterode lieben:

Zugegeben: Es ist nicht immer leicht. Innenstädte mit immer weniger Geschäften, mehr Kühe als Menschen unter 50. Und über den ÖPNV lässt sich auch so einiges sagen. „Leben im Südharz: Warum tut man sich das an?“ – Diese Überschrift über einem Artikel im Harz Kurier, in dem es um eine Studie für Gründe für ein Leben in unserer Region ging, löste kürzlich starke Reaktionen aus.

Leserinnen und Leser und Facebook-User meldeten sich gleich mit einer Vielzahl von Dingen, die das Leben im Altkreis Osterode Lebenswert machen. Und auch unsere Redaktion tat sich nicht schwer, Argumente dafür zu finden, warum sich das Leben hier lohnt.

Hier sind unsere neun Gründe, warum wir das Leben im Südharz lieben.

1. Wir haben die schönste Natur

Aussicht vom Rötzel auf der Wanderung durchs Hainholz zum Beierstein und zurück.
Aussicht vom Rötzel auf der Wanderung durchs Hainholz zum Beierstein und zurück. © HK | Svenja Paetzold-Belz

Rollende Hügel, Laubwälder, die auch der Borkenkäferplage trotzen, Kuhweiden und der Harz direkt vor der Haustür: Mal ehrlich, wir haben es verdammt schön hier im Südharz. Der Karstwanderweg, der Weltwald, die Wanderwege in Richtung Harz oder die Odertalsperre bei Bad Lauterberg sind nur einige der Ziele, an denen man malerische Landschaft genießen kann – je nach Ausflugsziel, Wetter und Wochentag mal mehr oder weniger einsam. Doch auch für alle, die jenseits von bekannten Spazierwegen die Ruhe der Natur genießen wollen, gibt es quasi an jeder Ecke wunderschöne Feld- und Waldwege und versteckte Orte für entspannten Naturgenuss.

2. Bei uns kann man die Nächte durchschlafen

Apropos Ruhe: Es mag nicht so belebt zugehen wie in den Großstädten des Landes und auch beim Nachtleben haben wir vielleicht ein paar Defizite. Um eine ruhige Zeit zu genießen, ist der Südharz aber allemal die richtige Umgebung. Nicht nur die bereits erwähnte Natur tut hier ihr Übriges. Auch in Solebädern wie dem in Bad Sachsa oder in Bad Grund und in Thermen im ganzen Harz kann man prima abschalten. Wer Nächte in der Großstadt kennt, weiß hier auf dem Land außerdem die Abwesenheit von ständig tönenden Martinshörnern an Krankenwagen und Polizeiautos zu schätzen. Auch sonst bleibt es bei uns – außer zum Schützenfest – in den meisten Nächten eher ruhig.

3. In unter eine Stunde durch die City fahren

Okay, das Thema Verkehr ist auch im Südharz nicht immer so ganz einfach, wie die Sperrung der Herzberger Ortsdurchfahrt und die der Straße in Richtung Göttingen zeigen. Auch der ÖPNV ist so eine Sache. Stundenlanger Stop-And-Go-Verkehr in der Innenstadt oder Staus in der Rush Hour auf dem Weg zur Arbeit sind in Bad Grund, Osterode und Co. aber eher selten. Statt in verstopften U-Bahnen an Fremde gequetscht, gelangen die meisten hier entspannt im eigenen Auto über die Landstraße oder lieber gleich mit dem Fahrrad an ihr Ziel.

Die B243 in Osterode am Harz.
Die B243 in Osterode am Harz. © Mark Haertl | Mark Haertl

4. Wir sind ein echter Hidden Champion in der Wirtschaft

Gefriertrocknungsanlagen, Gipsabdrücke für die Zähne, Pinsel, Schrauben, Batterien und so vieles mehr: Wer Osterode und Umgebung nur für eine nette Gegend mit schöner Aussicht hält, der täuscht sich. Nicht nur sind wir ein Deutscher Top-Standort für Wirtschaftsunternehmen. Unter den hier angesiedelten Firmen gibt es auch noch einige Weltmarktführer auf ihrem Gebiet. Das Unternehmen Piller zum Beispiel ist weltweit die Nummer Eins, wenn es um unterbrechungsfreie Stromversorgung geht.

5. Wohnungen, die man sich leisten kann

Trotz der schönen Natur und der starken Wirtschaft, die für vielfältige Jobs in der Region sorgt, sind die

Berlin:
Berlin: "Suche Wohnung" steht auf dem Zettel an einer Laterne. © dpa | Paul Zinken

Mieten im Altkreis Osterode und im gesamten Südharz vergleichsweise erschwinglich. Während Familien sich schon im nahe gelegenen Göttingen die 600 Euro Kaltmiete monatlich für eine 60-Quadratmeter-Wohnung am Stadtrand abringen müssen, können Menschen im Südharz, etwa in Walkenried, für das gleiche Geld bis zu 130-Quadratmeter große Räumlichkeiten mieten. Der Mietpreis in der Kreisstadt liegt im Schnitt je nach Quelle bei zwischen 10 und 12 Euro pro Quadratmeter. In Bad Sachsa etwa sind es dagegen zwischen 6 und 7 Euro.

6. Hier gibt es Luft zum Atmen

Feinstaub, Abgase, Smog? Nicht im Südharz. Klar, Autos fahren auch hier. Wer im Hochsommer bei Hitzewelle aber schon einmal die dicke Berliner oder Hamburger Luft bei hohem Verkehrsaufkommen geatmet hat, der weiß, dass das mit der Luft im Südharz nichts zu tun hat. Hier riecht es auf den Dörfern höchstens mal nach Kuh, in Herzberg duftet die Papierfabrik gelegentlich vor sich hin. In Bad Sachsa aber ist die Luft sogar so gut, dass die Stadt als heilklimatischer Kurort staatlich anerkannt ist.

7. Eine Region mit reicher Geschichte

Das Welfenschloss in Herzberg.
Das Welfenschloss in Herzberg. © Mark Haertl | Mark Haertl

Höhlenerlebniszentrum, Grenzlandmuseum, Stadtmuseen, Einhornhöhle, Welfenschloss, Kloster, Burgruine, archäologische Fundstätte, Heimatmuseen und, und, und. Warum auf die Museumsinsel in die Deutsche Hauptstadt fahren, wen es eine reiche und spannende Geschichte von den Anfängen der Menschheit bis in die Neuzeit auch in den größeren und kleineren Museen vor Ort zu entdecken gibt?

8. Wir teilen unsere Heimat mit einer reichen Tierwelt

Die Artenvielfalt der heimischen Flora ist Teil der wunderschönen Natur im Südharz und somit bereits erwähnt worden. Beeindruckend ist aber auch, was die Südharzer Tierwelt so zu bieten hat. Von Dachsen und Füchsen, über Wildkatzen und Luchse bis hin zu Feuersalamandern – die in Deutschland auf der Vorwarnliste der Roten Liste stehen und in Teilen Deutschlands sogar bereits als bedroht gelten – Wer besondere Tiere in freier Wildbahn beobachten möchte, kann hier mit etwas Glück fündig werden. Und der Wolf? Vereinzelte Sichtungen hat es auch im Altkreis Osterode bereits gegeben – zuletzt bei Herzberg. Fest angesiedelt scheint er im Südharz aber noch nicht zu sein.

Ein Feuersalamander im Wald bei Bad Sachsa. Wer im Frühling, Sommer oder Herbst im Wald bei Bad Sachsa unterwegs ist, sollte aufpassen, dass er nicht über einen Feuersalamander stolpert. Bei Nieselregen laufen sie agil über den feuchten Waldboden, bei gutem Wetter suchen sie sich ein trockenes Plätzchen für ein Sonnenbad und recken dabei häufig den Kopf in die Höhe. Die Amphibien mit der auffälligen gelb-schwarzen Färbung gelten als besonders geschützt. Das heißt, sie dürfen nicht gefangen, verletzt oder gar getötet werden.
Ein Feuersalamander im Wald bei Bad Sachsa. Wer im Frühling, Sommer oder Herbst im Wald bei Bad Sachsa unterwegs ist, sollte aufpassen, dass er nicht über einen Feuersalamander stolpert. Bei Nieselregen laufen sie agil über den feuchten Waldboden, bei gutem Wetter suchen sie sich ein trockenes Plätzchen für ein Sonnenbad und recken dabei häufig den Kopf in die Höhe. Die Amphibien mit der auffälligen gelb-schwarzen Färbung gelten als besonders geschützt. Das heißt, sie dürfen nicht gefangen, verletzt oder gar getötet werden. © HK | Katharina Franz

9. Im Südharz leben die spannendsten Menschen

Zu den Eigenarten den Menschen im Südharz hat einfach jeder eine Geschichte zu erzählen. Ob zugezogen oder in x-ter Generation einheimisch: Die Menschen hier sind einfach liebenswert. „Besonders in den vielen Dörfern und kleinen Ortsteilen der Städte und Gemeinden, klappt es im Südharz häufig noch mit dem Nachbar. Die vielen Schützen- und Dorffeste, bei denen gemeinsam gefeiert wird, zeigen es.

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