Herzberg. Stille Aktion: Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigen bei Kundgebung in Herzberg Gesicht für Frieden, Versöhnung und Demokratie.

„Gesicht zeigen für Frieden und Versöhnung - Demokratie verteidigen - Menschenkette in Herzberg“: Unter diesem Slogan kamen am Freitagabend, 2. Februar, viele Menschen in Herzberg zusammen, um das Motto des Abends mit Leben zu füllen. Es war eine stille Aktion, die ohne Redebeiträge ihren beabsichtigten Zweck erfüllte und in dieser Form erstmalig durchgeführt wurde. Die Idee dazu entsprang einer privaten Initiative. Die Herzberger Kirchen wollten damit ein leuchtendes Zeichen für Frieden, Versöhnung und Demokratie setzen (wir berichteten).

Auch das Aktionsbündnis Südniedersachsen zeigte Flagge für eine demokratische, pluralistische und weltoffene Gesellschaft.
Auch das Aktionsbündnis Südniedersachsen zeigte Flagge für eine demokratische, pluralistische und weltoffene Gesellschaft. © FMN | Ralf Gießler

Elke Peters, Erste Vorsitzende des Kirchenvorstands der Nicolai-Kirche Herzberg, war im Vorfeld gespannt, wie viele Menschen sich wohl beteiligen würden.

Von evangelischer Nicolai-Kirche bis hin zur katholischen St. Josefskirche bildete sich eine Menschenkette
Von evangelischer Nicolai-Kirche bis hin zur katholischen St. Josefskirche bildete sich eine Menschenkette © FMN | Ralf Gießler

Ein gemeinsames, ganz im Geiste der Ökumene abgegebenes Statement gegen Rechts und gegen Kriege sollte es werden. Und es ist gelungen. Um Schlag 18 Uhr versammelten sich zahlreiche Menschen in der Junkernstraße nahe der Nicolai-Kirche, um bei dieser Veranstaltung dabei zu. Zwischen Kirche, der Evangelischen Gemeinschaft Südharz und der St. Josefskirche bildete sich eine Menschenkette mit mitgebrachten Kerzen oder Laternen.

Burkhard Brömme, Diakon der Nicolai-Kirchengemeinde in Herzberg: „Für die Demokratie einzustehen und sie zu verteidigen, ist für mich ein Akt der Nächstenliebe.“
Burkhard Brömme, Diakon der Nicolai-Kirchengemeinde in Herzberg: „Für die Demokratie einzustehen und sie zu verteidigen, ist für mich ein Akt der Nächstenliebe.“ © FMN | Ralf Gießler

Burkhard Brömme, Diakon der Nicolai-Kirchengemeinde, äußerte sich auf die Frage unserer Zeitung, warum es aus seiner Sicht gerade als gläubiger Mensch wichtig sei, sich an solchen Veranstaltungen zu beteiligen: „Für mich als Christ hat das Gebot der Nächstenliebe einen hohen Stellenwert. Ebenso wie Mitgefühl, Gerechtigkeit und Toleranz. Rechtes Gedankengut, das auf Diskriminierung, Hass und Ausgrenzung basiert, steht im Widerspruch zu meinen Grundwerten und den Werten, für die unser Grundgesetz steht. Für die Demokratie einzustehen und sie zu verteidigen, ist für mich ein Akt der Nächstenliebe.“

Auch einzelne Laternen säumen den Weg und sorgen für Licht.
Auch einzelne Laternen säumen den Weg und sorgen für Licht. © FMN | Ralf Gießler

Etwa 20 Minuten dauerte die Kundgebung. Folgeaktionen seien laut der Organisatoren nicht ausgeschlossen.

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Von evangelischer Nicolai-Kirche bis hin zur katholischen St. Josefskirche bildete sich eine Menschenkette
Von evangelischer Nicolai-Kirche bis hin zur katholischen St. Josefskirche bildete sich eine Menschenkette © FMN | Ralf Gießler

Am Sonntag, dem 11. Februar, findet eine weitere Demonstration gegen Rechtsextreme und Rassismus auf dem Osteroder Kornmarkt statt. Beginn ist um 18 Uhr. Mehrere Organisationen sowie Personen des öffentlichen Lebens haben sich gemäß der Veranstalter für die Kundgebung angekündigt. So werden beispielsweise der Göttinger Landrat Marcel Riethig und Osterodes Bürgermeister Jens Augat vor Ort sein. Gemeinsam wolle man Flagge für die Demokratie zeigen, heißt es seitens der Veranstalter.

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