Herzberg. In einer Pressemitteilung erläutert die Papierfabrik erste Lösungsansätze. Auch Ursachen für die Wasserverunreinigungen in Herzberg werden erklärt.

Die angespannte Situation rund um die Wasserverunreinigung in der Sieber und dem Juessee in Herzberg (wir berichteten) reißt nicht ab. Nun meldet sich die Firma Kappa mit einer Mitteilung erneut zu Wort – und bietet erste Lösungsansätze.

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„Neben der Prüfung der Wasserqualität wurde nun sichergestellt, dass es keine technische Störung der Smurfit Kappa Abwasserreinigungsanlage gab, und dass weder ungereinigtes Prozesswasser noch Chemikalien in die Sieber eingeleitet wurden. Des Weiteren liegt, laut Informationen der Verantwortlichen der Stadt Herzberg, keine Verunreinigung des Trinkwassers vor“, schildert das Unternehmen die Situation.

Wasserprobleme in Herzberg: Kühlturm und Mietanlage sollen helfen

Um das bestehende Problem in der Sieber aber schnellstmöglich zu lösen, habe Smurfit Kappa Maßnahmen ergriffen. Unter anderem sei ein zusätzlicher Kühlturm errichtet worden. „Schon jetzt sind deutliche Verbesserungen sichtbar und die Regeneration der Abwasserreinigungsanlage hat bereits begonnen“, so heißt es weiter. Weiterhin stehe dem Unternehmen ab Oktober eine Mietanlage zur Verfügung, die die Leistung der Abwasserreinigungsanlage steigern werde.

Langfristig plane das Werk zudem, eine eigene, zusätzliche Anlage zu installieren. Bis diese besagte Anlage fertig gestellt sei, bleibe die genannte Mietanlage in Betrieb. „Smurfit Kappa Herzberg Solid Board arbeitet eng und proaktiv mit den zuständigen Behörden zusammen und beobachtet die Entwicklung der Situation durch engmaschige Kontrollen“, versichert das Unternehmen.

Mögliche Ursachen für stinkende Gewässer in Herzberg am Harz

Weiter erläutert das Unternehmen in der Pressemitteilung: „Die große Hitze und Trockenheit haben zu einer zusätzlichen Belastung der Abwasserreinigungsanlage der Firma Smurfit Kappa Herzberg Solid Board GmbH geführt. Die klimatischen Bedingungen verursachten auch einen Temperaturanstieg der Sieber.“ Ein solcher Anstieg habe eine Erhöhung der abbaubaren Stoffe zur Folge.

Und hierbei liege das Problem: „Die Abwasserreinigung geschieht durch die Arbeit von Mikroorganismen innerhalb der Abwasserreinigungsanlage. Durch die Erhöhung der abbaubaren Stoffe im Wasser müssen die Mikroorganismen der Reinigungsanlage eine erhöhte Arbeit verrichten. Das Dilemma: Die Mikroorganismen leiden ebenfalls unter der enormen Hitze und sind aufgrund der hohen Temperaturen weniger aktiv und leistungsfähig.“

Keine Gefahr für die Umwelt und die Gesundheit der Menschen

So musste das Unternehmen über die Sieber Wasser abgeben, das erhöhte Nährstoffwerte aufwies. Diese seien Schuld an der Trübung des Wassers und den Gerüchen. Eine Gefahr für die Umwelt und die Gesundheit der Menschen habe zu keinem Zeitpunkt bestanden, da es keine Schadstoffbelastungen gegeben habe.

„Zwei Gutachten eines öffentlich bestellten, anerkannten Sachverständigen, der sich unter anderem auf Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen spezialisiert hat und seitens des Landkreises Göttingen sowie der Oberen Wasserbehörde empfohlen wurde, belegen das eindeutig. Alle Ergebnisse der Gutachten wurden den Behörden zur Verfügung gestellt“, so Kappa.