Bad Sachsa. Die Kantorei St. Nikolai und Mitglieder des Philharmonischen Kammerorchesters Wernigerode mit vier Solisten vertonen die Leidensgeschichte Jesu.

Die Kantorei St. Nikolai präsentiert gemeinsam mit Mitgliedern des Philharmonischen Kammerorchesters Wernigerode unter der Leitung von José V. Lopez de Vergara die Markus-Passion nach Reinhard Keiser am Samstag, 11. März, ab 19.30 Uhr in St. Josef in Bad Sachsa.

Der Komponist Reinhard Keiser (1674 bis 1739) ist in Teuchern bei Weißenfels geboren und in Hamburg gestorben. Er besuchte die Thomasschule in Leipzig und wurde Schüler von Thomas Selle, später Assistent in Hamburg bei Sigismund Kusser. Dort wurde er als begabter Opernkomponist gefeiert.

Wer war der Komponist?

Keiser verfasste nachweislich 136 Opern, befasste sich aber auch mit der Gattung Oratorium. Seine Markus-Passion gilt nicht nur für seine Nachfolger Telemann, Händel und Bach als richtungsweisend. Seine musikalische Sprache lässt erahnen, was 20 bis 30 Jahre später werden sollte. So werden die Arien nach italienischer Weise wiederholt oder die Jesusworte zum ersten Mal von Streichern begleitet.

Keisers Werk bringt das älteste Evangelium, das des Evangelisten Markus, zu Gehör, schreibt Pastor Urs Ebenauer und erläutert: „Auch Markus hat sein Werk eine Generation nach Jesu Tod und Auferstehung verfasst. Vermutlich hat er eine Passionserzählung der ersten Christen gekannt, die sich wiederum aus einzelnen Erzählungen zusammengesetzt hat.“ Dabei unterstreiche Markus gleich zu Beginn, dass Jesus sich durch seinen Tod als der von den Propheten angekündigte und von Israel erwartete Messias Gottes erweist. Der ausschlaggebende Hinweis sei die Beschreibung einer Salbung mit Nardenöl nach dem Tötungsbeschluss. Mit dem wertvollen Öl sind nämlich auch die Könige Israels gesalbt wurden, so Ebenauer.

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Die Solisten

Sopran ist die freiberufliche Sängerin und Gesangspädagogin Clara Sophie Rohleder, Altus Thomas Riede, der wie Rohleder dem Rundfunk-Jugendorchester Wernigerode entstammt und nun das Fach Musik an einer freien Grundschule im Kreis Gotha unterrichtet, Tenor Florian Neubauer, der seit der Spielzeit 2020/21 Teil des Musiktheater-Ensembles der Landesbühnen Sachsen in Radebeul ist und Bass Felix Rohleder, der seit Beginn der Spielzeit 2022/23 zum Ensemble der Theater Chemnitz gehört und vorher Mitglied der Chemnitzer Opernstudios war.

Eintrittskarten erhält man im Vorverkauf an der Tourist-Information in Bad Sachsa und an der Abendkasse. Der Eintritt kostet 15 Euro, ermäßigt 10 Euro.