Bad Sachsa. Das Bauamt von Bad Sachsa testet gerade speziell bei jungen Bäumen im Stadtgebiet sogenannte Bewässerungssäcke. So funktionieren diese

Vor allem in der Marktstraße in Bad Sachsa fallen sie auf: um die meisten der dort stehenden jungen Bäume sind seit kurzem grüne Säcke gebunden. Der Grund ist schnell erklärt: die Stadtverwaltung unternimmt einen Testlauf, um die Bäume bei der anhaltenden Hitze und Trockenheit ausreichend mit Wasser zu versorgen. Dafür nutzen sie sogenannte Bewässerungssäcke.

Wasser für die Bäume, Bauhof entlasten

Die Verantwortlichen vom Bauamt erhoffen sich eine Win-win-Situation: zum einen können durch die Säcke die Bäume kontinuierlich Wasser erhalten, zum anderen werden die Mitarbeiter des Bauhofes entlastet. Diese kommen in der aktuellen Phase kaum mit dem Wässern der Bäume im Stadtgebiet hinterher.

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Das Prinzip der Bewässerungssäcke funktioniert dabei wie folgt: Über kleine Löcher (Perforation) im Boden der Säcke rinnt das Wasser tröpfchenweise in das Erdreich hinein. Die Stämme werden bei diesem Vorgang nicht nass. Der Boden wird langsam befeuchtet, das Wasser durchdringt das trockene Erdreich bis zu den Wurzeln.

Kaum Verdunstung oder Abfluss über die Oberfläche

Somit erfolgt eine gezielte Bewässerung des Baumes, mit weiteren Vorteilen: es gibt so gut wie keine Verdunstung und auch keine Wasserverschwendung durch schnellen Abfluss an der Oberfläche.

Bedienungsanleitung an einem der Säcke.
Bedienungsanleitung an einem der Säcke. © HK | Thorsten Berthold

„Es gibt zwei verschiedene Sorten von Säcken aufgrund ihrer Wasserkapazität: der kleinere gibt über neun Stunden das Wasser ab, der größere über zwei Tage“, erklärt Bad Sachsas Bauamtsleiter Gerhard Grundei unserer Redaktion.

Bis zu 75 Liter Wasser pro Sack

Im Anschluss werden die Säcke wieder gefüllt und neu eingesetzt. Im Fall des Anbieters der Bewässerungssäcke, die in Bad Sachsa genutzt werden, können bis zu 75 Liter eingefüllt werden. Das richtet sich nach der Größe des Stammes des jeweiligen Baumes.

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„Natürlich können die Säcke nicht bei allen Bäumen genutzt werden, gerade bei großen funktioniert es nicht. Aber insbesondere bei den jungen Bäumen, wie eben jenen in der Marktstraße geht es bestens. Diese leiden aktuell auch schon massiv unter der Dauerhitze und Trockenheit“, führt der Bauamtsleiter weiter aus.

System stammt aus Amerika

Das mobile Bewässerungskonzept für Bäume stammt aus Amerika und bewährt sich bereits seit vielen Jahren. Es kommt in Deutschland aber auch in größeren Städten oder Gärtnereien immer mehr zum Einsatz.

Der Wassersack ist aus reißfestem Bändchengewebe, und wird wie ein Mantel um den Baumstamm gelegt und per Reißverschluss geschlossen.