Barbis. Kirchengemeinden unterstützen die Außenstelle Bad Lauterberg der Tafel Osterode mit Extra-Sammlung nach dem Erntedankfest.

Am Ende ist es das kleine Mäuschen gewesen, das beim Erntedankgottesdienst in Barbis den Unterschied gemacht hat. Dass das kleine Mäuschen gar nicht so klein war, sondern eine erwachsene Frau, die gemeinsam mit Kita-Kindern das Rollenspiel vom Großvater mit der dicken Rübe aufgeführt hat, sorgte in der St.-Petri-Kirche für manchen Lacher – und verdeutlichte die Moral von der Geschichte, in der der Großvater gemeinsam mit der Großmutter, den Enkeln, Hund, Katze und eben der Maus die Rübe aus dem Boden zieht: Mit vereinten Kräften kann man schaffen, was allein nicht zu bewältigen ist – und an diesem Sonntagmorgen eine Woche nach dem offiziellen Erntedanktag mussten Erwachsene spontan als Darsteller einspringen.

Das war allerdings längst nicht die einzige Interaktion, die Pastor Torsten Kahle und das Organisationsteam sich ausgedacht hatten: Die Gottesdienstbesucher mussten außerdem auf einen Zettel schreiben, wofür sie dankbar sind, und die Notizen mit Wäscheklammern an eine Leine hängen, die in der Kirche gespannt war.

Chöre tun sich zusammen

Als die Orgel verstummte, baumelten zahlreiche Danksagungen in der Kirche. Manche waren so ausführlich, dass die Zettel gerade genug Platz boten, andere bestanden aus einem einzelnen Stichwort wie zum Beispiel Familie – und Familie und Gemeinschaft wurden an diesem Morgen tatsächlich gelebt.

Generations- und sogar gemeindeübergreifend waren die Menschen in das Gotteshaus geströmt – nicht nur um zu beten, sondern auch um die Performance der Kinder in dem Rollenspiel zu bewundern und den Sängerinnen und Sängern der Kantorei Bartolfelde-Osterhagen und des Kirchenchors Barbis zu lauschen, die sich anlässlich dieser Gelegenheit zusammen getan haben. Im Wechsel mit der Gemeinde sangen sie Lieder wie „Danke für diesen guten Morgen“. Pastor Kahle lobte den Zusammenschluss und wies in seiner Ansprache daraufhin, dass die Singgemeinschaft noch einen passenden Namen sucht.

Gemeinsames Essen

Im Anschluss an den Gottesdienst ging kaum jemand direkt nach Hause. Die meisten blieben und kauften sich ein Stück Kuchen mit Kaffee oder einen Teller Eintopf.

Auch wenn es im Schatten der Kirche recht frisch war, so luden Festzeltgarnituren im Sonnenschein unter strahlend blauem Himmel zum Verweilen ein. Flugs waren die Bänke besetzt und man tauschte sich über den Gottesdienst und die Landtagswahl aus.

Lebensmittelspenden für die Tafel

Die Gaben und Geschenkkörbe, mit denen der Altar geschmückt war, werden an die Außenstelle Bad Lauterberg der Tafel Osterode gespendet. Das hat bereits Tradition. Doch in diesem Jahr rufen die Gemeinden Barbis, Osterhagen und Bartolfelde zu zusätzlichen Spenden auf. „Aufgrund des Krieges in der Ukraine und der steigenden Kosten in unserem Land sind immer mehr Bedürftige auf die Hilfen der Tafel angewiesen. Die gespendeten Lebensmittel reichen nicht mehr aus, um allen helfen zu können“, steht auf einem Flyer, der am Kircheneingang jedem Gottesdienstbesucher in die Hand gedrückt wurde. Dazu die Bitte, die Tafel mit haltbaren Lebensmitteln wie Nudeln, Reis oder Konserven zu unterstützen.

Die Spenden können zum Beispiel in den Pfarrbüros abgegeben werden: Das Pfarrbüro Barbis, Barbiser Straße 78, ist dafür am heutigen Dienstag, 11. Oktober, und am Freitag, 14 Oktober, jeweils von 8 bis 12 Uhr geöffnet das Pfarrbüro von Bartolfelde, Bartolfelder Straße 20, am heutigen Dienstag, 11. Oktober, und am Donnerstag, 13. Oktober, jeweils von 14 bis 18 Uhr.

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