London. Die VfL-Fußballerinnen um Siegtorschützin Pauline Bremer können den sechsten Finaleinzug der Klubgeschichte kaum fassen.

Selbst die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg hatten schon nicht mehr damit gerechnet, dass ihnen nach diesem Abnutzungskampf über mehr als 120 Minuten ein nervenaufreibendes Elfmeterschießen noch erspart bleibt. „Ich bin überwältigt. Es war ein so hartes Spiel. Ich dachte, es würde ins Elfmeterschießen gehen, aber wir haben zum Glück gewonnen“, meinte fast ein wenig fassungslos Jill Roord.

Ihre Mannschaft, der VfL, ersparte sich mit dem Siegtreffer von Pauline Bremer gegen den FC Arsenal kurz vor dem Ende der Verlängerung nicht nur die Duelle vom Punkt, die oft einer Lotterie gleichen, sondern zog mit diesem 3:2 im Rückspiel in London auch zum sechsten Mal in der Vereinsgeschichte ins Finale der Champions League ein. „Der Finaleinzug bedeutet mir wahnsinnig viel. Es war ein super spannendes Spiel, ging hin und her, eine Achterbahnfahrt“, sagte die erschöpfte aber glückliche Torschützin des entscheidenden Treffers. „Wir sind einfach nur super glücklich im Finale zu sein“, fügte Bremer hinzu.

„Hut ab vor Arsenal“

Dieser Erfolg war ein hartes Stück Arbeit, nachdem die VfL-Fußballerinnen sich im Hinspiel in Wolfsburg mit einem 2:2 zufrieden hatten geben müssen. Und auch das Rückspiel wurde nicht einfacher. Erst die Führung der Gastgeberinnen. Dann der Konter der Wolfsburgerinnen durch Roord und Alexandra Popp zum 2:1.

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Aber Arsenal gab sich immer noch nicht geschlagen, kam mit dem 2:2 zurück und war in der Verlängerung dem Siegtreffer lange sogar etwas näher als der VfL. „Hut ab vor Arsenal, die haben als Mannschaft schon viel durchgemacht, aber sie haben es uns sehr schwer gemacht. Am Ende hätten sie das Spiel gewinnen können, aber wir waren die Glücklichen“, zollte Roord höchsten Respekt.

„Überragende“ Vorlage von Jule Brand

Den haben sich aber auch die Wolfsburgerinnen verdient. Arsenal bewies viel Herz, doch der VfL hatte am Ende des Spiels die frischeren Beine – auch, um den Ballverlust von Lotte Wubben-Moy vor dem entscheidenden Treffer auszunutzen und die Szene perfekt auszuspielen. „Die Vorlage von Jule war überragend gemacht, ich musste den Ball nur über die Linie schieben“, lobte Bremer Vorlagengeberin Jule Brand und schob hinterher: „Das ist für mich wie ein Traum, ein Märchen. Solche Situationen stellt man sich einfach vor“, schwärmte sie.

Der Einzug ins Finale der Königsklasse war da immer noch nicht richtig in ihrem Kopf angekommen. „Ein überragendes Gefühl, ich kann es kaum in Worte fassen“, sagte Bremer. Bis zum Endspiel in Eindhoven Anfang Juni wird sie aber sicherlich realisiert haben, was sie mit ihrem Team in London geleistet hat.