Wolfsburg. Fußballerisch war es kein gutes Spiel seiner Mannschaft, gibt Wolfsburgs Trainer zu. Doch das war ihm gegen Bochum auch nicht so wichtig.

Als Werbung für die Attraktivität der Fußball-Bundesliga taugte dieses Spiel wirklich nicht. VfL Wolfsburg gegen VfL Bochum – das war Abstiegskampf pur und damit auch spielerische Magerkost. Während man das von den Bochumer wahrscheinlich schon am Saisonbeginn hätte erwarten können, kommt diese Feststellung für die Wolfsburger angesichts ihrer Ambitionen doch eher überraschend und unterstreicht, wie groß die Enttäuschung bei den Grün-Weißen in der Rückschau sein dürfte.

Hasenhüttl: Sieg war aufgrund der Körpersprache verdient

Doch ihrem Trainer Ralph Hasenhüttl, der erst vor wenigen Wochen Niko Kovac beerbt hatte, war das am Samstag herzlich egal. „Die Mannschaft hat das Gesicht gezeigt, das man zeigen muss. Wir haben gut dagegengehalten. Das war fußballerisch unser schlechtestes Spiel, doch darum ging es heute auch nicht. Es war klar, dass es ein Spiel wird, in dem es um Kampf geht“, sagte der Coach. Vor dem Spiel sah er sich mit der Frage konfrontiert, ob seine Mannschaft Abstiegskampf könne. Die habe nun eine klare Antwort darauf gegeben. „Die Mannschaft hat sich den Sieg aufgrund ihrer Körpersprache verdient“, freute sich Hasenhüttl über den knappen 1:0-Erfolg seines Teams.

Seine Aufstellung hatte zunächst für ein wenig Verwunderung gesorgt. Wie bereits sein Vorgänger Kovac setzte Hasenhüttl in der Abwehr auf eine Dreierkette, die bei der Arbeit gegen den Ball aber oft durch Kilian Fischer um einen vierten Mann ergänzt wurde. Der gelernte Innenverteidiger Cedric Zesiger agierte dann fast wie ein klassischer Linksverteidiger. Für Joakim Maehle, noch einer der stärksten Wolfsburger in dieser Saison, war in diesem System kein Platz. Der dänische Außenbahnspieler, der rechts wie links spielen kann, kam diesmal nicht einmal zum Einsatz, nachdem er bereits in Leipzig in der Startelf gefehlt hatte.

VfL-Topstar Majer sitzt nur auf der Bank

Auch Lovro Majer, der Top-Transfer des VfL im vergangenen Sommer, fand bei Hasenhüttl keine Berücksichtigung. Ein wenig hatte Wolfsburgs Trainer diese harten Entscheidungen vor dem Spiel aber auch schon angekündigt. „Es ist nicht immer der schöne Fußball, nicht immer die feine Klinge, die wichtig ist. Manchmal sind es auch andere Tugenden. Deswegen war der Weg, den wir heute gegangen sind, der einzig gangbare“, meinte Hasenhüttl zu seiner Aufstellung gegen Bochum. Und er sah sich mit ihr bestätigt. „Wir hatten Spieler auf dem Platz, die dagegenhalten können, die sich in jeden Zweikampf werfen und bereit sind, so ein Spiel auch anzunehmen“, beurteilte der Trainer den besonderen Charakter der Begegnung.

Dass diese gewonnen wurde, stellte für alle Grün-Weißen eine große Befreiung dar. Die Unsicherheit gegen die Bochumer, vor allem in der ersten Hälfte, zeigte, wie die Situation an den Nerven der Profis zehrt. Daher war auch Hasenhüttl nach dem erfolgreichen Ausgang erleichtert. „Das war ein wichtiger Sieg. Wir haben ein bisschen Luft“, sagte er zur neuen Tabellensituation, meinte aber auch: „Wir brauchen in den nächsten Spielen noch Punkte.“

Den Klassenerhalt haben die Wölfe noch nicht fix. Aber immerhin haben sie gegen Bochum gezeigt, dass die Abstiegskampf können.

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