Wolfsburg. Der VfL Wolfsburg feiert in der Fußball-Bundesliga einen Arbeitssieg über den VfL Bochum. Wind beendet seine lange Durststrecke ohne Tor.

Das war wirklich eine echte Nervenschlacht im Abstiegskampf. Der VfL Wolfsburg hat sich am Samstag in der Fußball-Bundesliga mit dem VfL Bochum ein umkämpftes Kellerduell geliefert. Dank eines Treffers von Jonas Wind, der seine lange Durststrecke ohne Tor beendete, setzten sich die Grün-Weißen aber knapp mit 1:0 (1:0) durch und sammelten drei wichtige Punkte für den Klassenerhalt.

In der ersten Hälfte hatte man beiden Teams ihre bedrohliche Tabellensituation angemerkt. Sowohl die Wolfsburger als auch die Gäste aus Bochum agierten sehr nervös und gingen nur wenig Risiko ein, um Fehler möglichst zu vermeiden. Es war daher alles andere als ein fußballerischer Leckerbissen, der den 26.327 Zuschauern in der VW-Arena geboten wurde.

Zesiger agiert als Linksverteidiger

VfL-Trainer Ralph Hasenhüttl hatte sich taktisch für ein 3-4-3-System entschieden. Drei gelernte Innenverteidiger standen in der Startelf. Cedric Zesiger agierte dabei als linker Innenverteidiger während Außenbahnspieler Joakim Maehle nicht zum Einsatz kam. Er hätte dem Spiel seiner Mannschaft vielleicht etwas mehr Tempo und Dynamik verpassen können. Die Wolfsburger taten sich nämlich schwer damit, Umschaltmomente zu kreieren, und auch der Spielaufbau geriet bei ihnen sehr behäbig. In der Mittelfeldzentrale konzentrierte sich Aster Vranckx sehr aufs Abräumen, während Kapitän Maximilian Arnold immerhin versuchte, den Ball zu verteilen. Bei den beiden Stürmern Wind und Tiago Tomas kam trotzdem wenig an.

So hatte der VfL durch Sebastiaan Bornauw (10. Minute) zwar die erste gute Chance des Spiels, doch anschließend waren eher die Gäste aus dem Ruhrgebiet am Drücker. Sie besaßen durch Patrick Osterhage (28.) und Takuma Asano (32.) zwei gute Möglichkeiten, verpassten jedoch die Führung. Bei der zweiten Bochumer Chance parierte VfL-Torwart Pavao Pervan sehr gut. Doch in der 38. Minute war er geschlagen. Osterhage hatte den Ball mit Wucht ins Netz gehämmert, Bochum jubelte, der Schiedsrichter zeigte zum Mittelkreis. Doch wenig später meldete sich der Videoassistent. Osterhage stand klar im Abseits, der Treffer wurde zurückgenommen.

Transparente beim ersten Heimspiel nach dem Schäfer-Aus

Dennoch zeigten diese Szenen, wie nervös die VfL-Profis agierten. Viele Fans wurden ebenfalls unruhig. Die Unterstützung im ersten Heimspiel seit dem Aus von Vereins-Ikone Marcel Schäfer als Sport-Geschäftsführer war zwar da, doch der Anhang in der Nordkurve hatte bereits vor dem Anpfiff mit Transparenten seinen Unmut über den Kurs des Klubs kundgetan und Kritik an Geschäftsführung und Aufsichtsrat geübt.

Die Stimmung hätte also jederzeit ins Negative kippen können, doch dann kam Jonas Wind. Nach starkem Einsatz von Tomas und Arnold sowie einer eher glücklichen, weil so nicht gewollten, Vorlage von Yannick Gerhardt, nahm der Däne den Ball im Strafraum gut mit, zog mit links ab und traf. Das erlösende 1:0 für den VfL und ein befreiender Treffer für den Stürmer. Seit dem 12. Spieltag gegen RB Leipzig hatte er auf so ein Erfolgserlebnis warten müssen.

Wolfsburg verteidigt den knappen Vorsprung dank guter Moral

Allerdings sorgte der knappe Vorsprung nicht dafür, dass das Spiel der Grün-Weißen in der zweiten Hälfte besser wurde. Spielerisch blieb beim VfL an diesem Tag vieles Stückwerk. Die Mannschaft versuchte das Defizit immerhin durch Einsatz zu kompensieren. Da auch den Bochumern die spielerischen Mittel fehlten, war es auch nach der Pause ein typisches Kellerduell mit viel Nervosität und Krampf auf beiden Seiten.

Ein paar Mal wackelte die Führung der Hausherren in der zweiten Hälfte, auch wenn Bochum keinen klaren Abschluss verzeichnete. Für die Hausherren verpasste der eingewechselte Jakub Kaminski die Vorentscheidung, als er in der 85. Minute an Bochums Torwart Manuel Riemann scheiterte. Mit Kampf und guter Moral brachten die Wolfsburger den knappen Vorsprung ins Ziel, distanzierten den Konkurrenten in der Tabelle und konnten sich etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen. Ein gutes Zeichen für die letzten vier Saisonspiele.