Wolfsburg. VfL-Fan Axel Bittner aus Wolfsburg baut seit vier Jahren an einem Lego-Modell der VW-Arena und verfolgt damit einen guten Zweck.

Ein Modell der VW-Arena aus einer Viertelmillion Klemmbausteinen – bei dem Anblick bekommt jeder echte VfL-Fan Gänsehaut! Gebaut hat es der Wolfsburger Axel Bittner (44), der selbst ein glühender Anhänger des Wolfsburger Fußball-Bundesligisten ist. Was aus Langeweile während der Corona-Zeit begann, soll demnächst nach Fertigstellung einem guten Zweck zugeführt werden. Das jedenfalls ist der große Wunsch des detailverliebten „Bauherren“.

Doch der Reihe nach: Die Grundsteinlegung erfolgte im Mai 2020. „Aus Langeweile“, erzählt Bittner. Die Corona-Pandemie hielt die Welt in Atem. Lockdowns und Ausgehbeschränkungen reduzierten die Freizeitmöglichkeiten auf ein Minimum. Der gebürtige Wolfsburger hatte als kleiner Steppke gern mit Lego gespielt. Schon damals hatte er zum Beispiel das Münchner Olympiastadion („mit durchsichtigen Mülltüten als Zeltdach“) und den alten Wolfsburger Eispalast nachgebaut. 30 Jahre später kam ihm die Idee zu einem neuen Projekt: die VW-Arena.

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Wolfsburger begann im Mai 2020 mit dem Stadion-Nachbau

Anders als in seiner Kindheit blieb es nicht bei einem überschaubaren Bauwerk. „Ich habe auf dem Esstisch zu bauen begonnen. Schnell reichte der aber von der Größe her nicht mehr, deshalb machte ich auf dem Fußboden weiter.“ Doch auch das Wohnzimmer wurde bald zu klein. Deshalb zog die im Rohbau befindliche und als Miniatur gedachte VW-Arena schon im Herbst 2020 in den Keller um. Denn: Mini war schon lange nichts mehr am Modell Bittners.

Auch die Vorderfront des Modells gleicht der der echten Wolfsburger VW-Arena fast wie ein Ei dem anderen.
Auch die Vorderfront des Modells gleicht der der echten Wolfsburger VW-Arena fast wie ein Ei dem anderen. © regios24 | Helge Landmann

Dessen Ehrgeiz wuchs mit jedem Baustein. Neben dem Klassiker Lego verwendet er auch den kompatiblen Hersteller BlueBrixx. Kistenweise sorgte er für Nachschub, da sein Reservoir aus Kinderzeiten bald erschöpft war. Gebaut wird immer an den Wochenenden. Wenn Ehefrau Xenia schlafen geht, beginnt für „Aki“ die Bausession. Manchmal hat er darüber schon die Zeit vergessen. „Eines Nachts klingelte mein Handy. Meine Frau war dran und fragte, ob ich nicht mal langsam ins Bett kommen wolle. Es sei schließlich schon halb fünf Uhr morgens“, erzählt er und grinst. „Xenia hat mich von Anfang an unterstützt. Ihr gilt dafür ein großes Dankeschön.“ Ein dickes Lob verteilt er auch an seine Kumpel Sven Böthling, Oliver Kuschawe, Donato Sciaraffia und Jan Windisch, die regelmäßig mitanpacken. „Zuletzt mussten sie Treppenaufgänge bauen“, sagt er schmunzelnd.

Arena-Modell ähnelt dem Wolfsburger Original sehr

Eigentlich hatte Bittner die Fertigstellung für Herbst 2023 geplant. „Aber meine Detailverliebtheit kam mir dazwischen.“ Recht hat er. Bei seiner VW-Arena ähnelt nicht nur die Außenfassade der des Originals. Bevor er die Tribünen hochzog, baute er auch den Innenraum akribisch nach. VIP-Räume, Kabinen, Mixed-Zone, Stadionkioske, Marathon-Tore – alles ist vorhanden. Vieles kann man von außen nicht sehen. „Aber ich weiß, dass es da ist.“ Verglaste Fronten bieten an einigen Stellen faszinierende Einblicke in Logen.

VfL-Fan Axel Bittner und seine VW-Arena: Der heimische Keller hätte nicht kleiner sein dürfen.
VfL-Fan Axel Bittner und seine VW-Arena: Der heimische Keller hätte nicht kleiner sein dürfen. © regios24 | Helge Landmann

Beim Blick in das noch offene Rund geht das Staunen weiter. Sitze, Pressetribüne, Banden, Auf- und Eingänge lassen den Grad des Perfektionismus erahnen, mit dem Bittner sein Projekt verfolgt. Selbst die Schriftzüge und Logos auf den Tribünen, die sich durch die Farben der Sitze oder Presse-Tische ergeben, sitzen an den richtigen Stellen. Eine knifflige Aufgabe liegt jedoch noch vor ihm. „Das Dach ist die größte Herausforderung.“ Komplett überdachen möchte er das Stadion nicht. „Sonst hat man keine gute Sicht mehr in den Innenraum.“ Der Clou ist übrigens: „Die Steine sind nicht geklebt, sondern wirklich nur gesteckt. Das hält.“

Auf der Anzeigetafel erscheint das 5:1 des VfL Wolfsburg gegen Bayern

Demnächst folgen noch die Anzeigetafeln. Was auf diesen zu sehen sein wird, ist für den Hobby-Architekten keine Frage. „Natürlich das 5:1 gegen Bayern München aus dem Meisterjahr 2009.“ Als kleine Spitze gegen seine Mutter, die Bayern-Anhängerin ist und als individuell entworfene Lego-Figur im FCB-Trikot einen Platz im Gästefanblock erhält.

Fakten zum VW-Arena-Modell

Das VW-Arena-Modell des Wolfsburgers Axel Bittner besteht bei Fertigstellung aus etwa 250.000 Klemmbausteinen der Marken Lego und BlueBrixx, die insgesamt einen Wert von ungefähr 12.000 Euro haben.

Es ist 2,85 x 2,70 Meter groß, hat eine Höhe von etwa 70 Zentimetern und wiegt 200 Kilogramm. Es steht auf einer Bodenplatte aus Holz, die von 18 Stahlständern getragen wird. Um es transportieren zu können, wurde es modular gebaut. Es kann in fünf große Module und bis zu 20 kleine Module zerlegt werden.

Die Grundsteinlegung war im Mai 2020. Der „Bauherr“ rechnet damit, dass er am Ende des Projekts auf eine Gesamt-Arbeitszeit von 550 bis 600 Stunden kommt.

Axel Bittner ist 44 Jahre alt, verheiratet und arbeitet in leitender Funktion bei einem in Wolfsburg ansässigen und als Dienstleister für Volkswagen auftretenden Logistik-Unternehmen.

28.917 Plätze, wie das Original, hat Bittners Nachbau zwar nicht, doch die unglaubliche Zahl von 5000 Lego-Figuren passen hinein. Und das nicht ohne Grund: Bittner möchte seinen Stadionbau auch zu Benefiz-Zwecken nutzen. „Mein Wunsch ist es“, berichtet er, „das Modell dem VfL als Dauerleihgabe zu überlassen, sodass die Fans es sich beim echten Arena-Besuch anschauen können.“ Doch damit nicht genug: „Gegen einen kleinen Obolus könnte man quasi eine Dauerkarte für seine eigene Figur erwerben. Den Erlös würde ich gern einem guten Zweck zuführen.“ Und schon wieder bekommt jeder echte VfL-Fan eine Gänsehaut.

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