Wolfsburg. Von Kovac zu Hasenhüttl – wie schlugen sich die in der Not verpflichteten Trainer des VfL Wolfsburg in der Vergangenheit?

Ralph Hasenhüttl ist da. Der Trainer beerbt bei Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg Niko Kovac, von dem sich der Klub nach der 1:3-Niederlage gegen den FC Augsburg trennte. Der Österreicher gibt am 30. März sein Debüt, wenn die Mannschaft bei Werder Bremen antritt. Steht sein Einstieg bei den Wölfen mitten in der Serie unter einem guten Stern? Unter den in der Saison verpflichteten VfL-Trainern ist beim Blick auf die vergangenen zehn Jahre alles vertreten: Traumstarter, Remiskönig und Pechvogel. Ein Überblick:

Valérien Ismaël: Der Franzose folgt zunächst interimsweise als Trainer auf Dieter Hecking, ehe er im Oktober 2016 zum Cheftrainer ernannt wird. Doch das Debüt des Ex-Bremers geht gehörig in die Hose: Mit 1:3 unterliegt der VfL bei Darmstadt 98. Danach wechseln sich Licht und Schatten ab. Doch bereits gut vier Monate später ist bereits wieder Schluss für Ismaël. Der Coach wird Ende Februar 2017 nach der fünften Niederlage im sechsten Pflichtspiel entlassen. Nur etwas länger dauert seine jüngste Tätigkeit beim englischen Zweitligisten FC Watford. Dort wird Ismaël im März nach achtmonatiger Amtszeit freigestellt.

Andries Jonker: Wie jetzt Ralph Hasenhüttl ist Andries Jonker bei seiner Verpflichtung im Februar 2017 in Wolfsburg kein Unbekannter. Doch anders als der Österreicher ist der Niederländer bei den Wölfen zuvor nicht nur im Gespräch gewesen. Er hatte die Grün-Weißen in der Saison 2012/2013 sogar schon trainiert, als Assistent von Felix Magath und anschließend von Interimstrainer Lorenz-Günther Köstner. Nach seinem Intermezzo in der Nachwuchsakademie des FC Arsenal kehrt er als Chefcoach zurück. Und der Start gelingt zunächst: Acht Punkte aus vier Spielen holt die Mannschaft unter ihm. Doch der Höhenflug endet im Fast-Crash: Das Team muss in die Relegation, setzt sich dort zwar gegen Eintracht Braunschweig durch. Doch nach dem vierten Spieltag der Folgesaison trennt sich der Verein wieder vom heutigen Nationaltrainer der Niederlande.

Martin Schmidt: Auf Jonker folgt mit Martin Schmidt ein Schweizer, der einen ganz besonderen Start erwischt: In den ersten sieben Ligaspielen unter seiner Regie entwickelt der VfL Wolfsburg ein besonderes Faible für Punkteteilungen. Sieben Partien, sieben Unentschieden, so die Bilanz des neuen Trainers – Bundesligarekord. Anschließend lernen die Wölfe zwar auch das Siegen unter Schmidt, doch nach der Winterpause rutscht das Team in die Krise. Nach nur fünf Zählern aus sechs Partien ist Feierabend für den Mann, der seit Ende 2020 Sportdirektor bei Mainz 05 ist.

Bruno Labbadia: Der VfL schwebt in großer Abstiegsgefahr, als Bruno Labbadia Ende Februar 2018 das Ruder in Wolfsburg übernimmt. Die Fans sind skeptisch, der neue Trainer besitzt zunächst keine große Lobby. Der Darmstädter hat es auch zum Start auch sportlich schwer. Nur zwei Punkte aus fünf Partien, letztlich der Gang in die Relegation. Doch nachdem der Klub unter Labbadia den Absturz in Liga zwei verhindert hat, läuft es rund. In der Folgesaison führt der Trainer den Klub auf Platz sechs und damit in die Europa League. Zuletzt ist Labbadia bis April 2023 Trainer beim VfB Stuttgart, wartet seitdem auf ein neues Engagement.

Florian Kohfeldt: Der Coach, der erst vor wenigen Tagen beim belgischen Erstligisten KAS Eupen zurückgetreten ist, erwischt beim VfL Wolfsburg einen Traumstart. Am 26. Oktober 2021 tritt er seinen Dienst bei den Wölfen an, nachdem die Mannschaft zuvor in der Bundesliga viermal in Serie verloren hat und wettbewerbsübergreifend in acht Partien sieglos geblieben ist. Doch vier Tage nach seinem Amtsantritt gibt es zur Trainerpremiere gleich ein Erfolgserlebnis für den ehemaligen Werder-Coach: Der VfL gewinnt mit 2:0 in Leverkusen. Und es geht gut weiter: Sieg gegen RB Salzburg in der Champions League, drei Punkte gegen Augsburg und einer in Bielefeld. Aber dann ist‘s auch schon wieder vorbei mit dem neuen Schwung. Im Sommer 2022 steht unterm Strich ein enttäuschender 12. Platz. Kohfeldt geht. Und Kovac kommt – bis ihn Hasenhüttl beerbt.

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