Göttingen. Die BG Göttingen zwingt in der Basketball-Bundesliga die Gäste aus Oldenburg in die Verlängerung. Dann läuft ein BG-Spieler besonders heiß.

Die BG Göttingen hat sich in die Erfolgsspur zurückgekämpft. Die Mannschaft von BG-Headcoach Roel Moors gewann am Dienstagabend gegen die EWE Baskets Oldenburg nach Verlängerung mit 106:97 (85:85, 42:48) und holte so einen wichtigen Sieg im Kampf um einen Playoff-Platz. Vor 2.566 Zuschauern in der Göttinger Sparkassen-Arena kamen die Hausherren gegen die physische Oldenburger Verteidigung zu Beginn nicht richtig ins Spiel, steigerten sich dann aber. In der Verlängerung ließen die Gastgeber den Baskets dann aber keine Chance und gewannen verdient. Beste BG-Akteure waren Harald Frey mit 21 Punkten und Mark Smith mit einem Double-Double (20 Punkte/13 Rebounds). Für Oldenburg traf DeWayne Russell am häufigsten (25 Zähler).

Die Veilchen, die auf Peter Hemschemeier (Rückenbeschwerden), Max Besselink (Unterarmverletzung) und Geno Crandall (Sperre) verzichten mussten, erwischten einen schlechten Start und lagen schnell 0:6 zurück (2.). Smith erzielte die ersten BG-Punkte (3.), doch die Gäste beeindruckten die Göttinger mit ihrer physischen Spielweise. Nach dem 2:12 durch Alen Pjanic hatte Moors genug gesehen und nahm eine Auszeit (5.). „Wir hatten eine schwierige Anfangsphase, in der wir viel zu soft gespielt haben, gegen ein Team, das sehr physisch spielt“, erläuterte Moors im Anschluss.

Die Veilchen kämpften sich nun offensiv in die Partie, aber die Oldenburger hatten immer eine Antwort (10:21/8.). Weil sich die Moors-Truppe jeden Wurf hart erarbeiten musste, verringerte sich der Rückstand zur Viertelpause nicht merklich (14:23). Im zweiten Viertel steigerte die BG ihre Leistung und traf die ersten beiden Dreier durch Rayshaun Hammonds und Rob Edwards (20:28/12.). Doch noch behielten die Gäste die Oberhand und zogen nach einem Dreier von Max DiLeo wieder auf 22:35 davon (14.). Die Göttinger agierten nun besser und kamen durch einen 6:0-Lauf auf 38:42 heran (18.). In die Kabine ging es mit einem 42:48-Rückstand.

Veilchen drehen die Partie

Gleich nach dem Seitenwechsel traf Smith einen Dreier zum 45:48. Till Pape legte mit einem Drei-Punkte-Spiel (Korberfolg plus Freiwurf) nach und glich kurz darauf zum 50:50 aus (24.). Baskets-Headcoach Pedro Calles nahm eine Auszeit, die allerdings nicht richtig wirkte. Frey übernahm und baute den BG-Vorsprung zusammen mit Hammonds auf 57:52 aus (26.). Aber die Oldenburger ließen sich nicht abschütteln. Angeführt von Russell hielten sie die Partie eng (61:60/29.). Die Veilchen hatten die Möglichkeit, ein wenig davonzuziehen, aber einen Dreier von Javon Bess konterte Kenny Ogbe zum 66:65 (30.). Mit diesem einen Punkt Vorsprung ging es ins Schlussviertel.

Das eröffnete Frey mit einem Dreier zum 71:67. Die Oldenburger gaben sich noch nicht geschlagen (71:74/34.), verloren kurz darauf aber jeweils die ausgefoulten Norris Agbakoko und Owen Klassen. Bess und Pape brachten die BG wieder in Front, doch Ogbe konterte zum 75:77 (35.). Die Göttinger glichen nun immer wieder aus, woraufhin die Oldenburger wieder vorlegten (79:81/37.). Durch ein Drei-Punkte-Spiel von Hammonds ging die BG wieder in Führung – 28 Sekunden vor dem Ende glich Russell zum 85:85 aus. Der letzte Veilchen-Angriff war nicht erfolgreich, sodass es in die Verlängerung ging.

Javon Bess läuft am Ende heiß

Ogbe erzielte die ersten Verlängerungspunkte für Oldenburg, doch Bess antwortete per Dreier zum 88:87 (41.). Bei den Gastgebern lief es nun im Angriff richtig rund und vor allem Bess lief heiß. Der US-Forward traf einen weiteren Dreier zum 93:87, Calles nahm eine Auszeit. Doch auch die konnte die BG nicht stoppen. Bess, Frey und Mathis Mönninghoff bauten den Vorsprung auf 99:87 aus (43.). Endgültig auf die Siegerstraße brachte Bess die BG 45 Sekunden vor dem Ende mit seinem Dreier zum 104:95 – der 15. Saisonerfolg geriet nicht mehr in Gefahr.

„Ich bin unglaublich zufrieden. Meine Spieler haben diesen Sieg verdient, aufgrund der Arbeit, die sie investiert haben. Auch unsere Fans haben einen großen Anteil an dem Sieg; diese Unterstützung darf man nicht unterschätzen“, lobte Moors die BG-Anhänger. „Am Ende haben wir wieder unseren Basketball gesehen. In der schwierigen Phase haben wir zuerst physisch sehr tough gespielt und dann unser Niveau wieder erreicht. Wir hatten schon in Berlin einen nach vorne Schritt gemacht, das heute war der nächste Schritt. Mit einem Sieg ist das immer süßer. Jetzt müssen wir das nächste Spiel vorbereiten und die guten Sachen mitnehmen.“

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