Braunschweig. 2014 erzielte der Stürmer drei Tore für Eintracht Braunschweig. Daran denkt er noch heute gern zurück – und blickt optimistisch auf das nächste Duell.

Es war einer dieser Lichtblicke in Eintracht Braunschweigs bislang letzter Saison in der Fußball-Bundesliga. Allzu viele gab es davon ja nicht. Sportlich war es eine schwierige Spielzeit. Und Erfolgserlebnisse waren irgendwie ein Bonus und wurden von den Fans frenetisch gefeiert. Auch Domi Kumbela denkt noch gerne an diesen 15. Februar 2014 zurück – als er den Hamburger SV beinahe im Alleingang zerlegte.

Domi Kumbelas Hattrick gegen den Hamburger SV

Oft gelang den Löwen das nicht. Seit 1980 konnten sie die Hanseaten nur viermal bezwingen. Einmal eben im Jahr 2014. Die Blau-Gelben gewannen damals mit 4:2. Kumbela machte drei Tore. Ein Hattrick. Der war dem heute 40-Jährigen nur ein weiteres Mal im Eintracht-Dress gelungen. Beim 4:3 gegen Union Berlin hatte Kumbela im Jahr 2012 auch dreimal eingenetzt – aber eben in der 2. Liga. „Das war ein schöner Tag“, sagt Kumbela im Gespräch mit unserer Zeitung rückblickend. Dabei war das zuvor nicht unbedingt abzusehen.

Denn der Angreifer war von Trainer Torsten Lieberknecht nach einer Verletzung schon länger nicht mehr für die Startelf berücksichtigt worden. So auch gegen die Hamburger. Für die standen übrigens durchaus klangvolle Namen auf dem Feld wie Rafael van der Vaart oder Marcell Jansen. „Ich war schon in der Trainingswoche ohne Ende motiviert“, sagt Kumbela. Unbedingt wollte er zurück in die Startaufstellung. „Als ich gesehen habe, dass ich nicht in der Anfangsformation war, war ich natürlich richtig sauer. Ich saß mit Wut im Bauch auf der Bank, musste in der ersten Halbzeit zuschauen und konnte nicht helfen“, ergänzt er. Stattdessen starteten die Braunschweiger mit Havard Nielsen im Angriff.

Eintracht Braunschweigs Joker zündet sofort

Erst einmal hieß es also: abwarten. Vielleicht war das aber gar nicht so schlecht. Denn so konnte der Deutsch-Kongolese die Wut in Energie umwandeln. Zur Pause lag die Eintracht hinten. Pierre-Michel Lasogga hatte per Kopfball dafür gesorgt. Dann wurde Kumbela von der Leine gelassen. Co-Trainer Darius Scholtysik hatte ihm signalisiert, dass er sich warmmachen sollte.

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Und Kumbela schaltete sofort auf Angriffsmodus. „Da war ich natürlich Feuer und Flamme und wollte dem Trainer zeigen, dass es ein Fehler war, mich nicht von Anfang an spielen zu lassen“, erinnert er sich. Und das gelang. Der 1,72-Meter-Mann traf zum 1:1, nachdem ihm HSV-Keeper René Adler den Ball vor die Füße hatte prallen lassen. Sechs Minuten war „Kumba“ da gerade auf dem Platz.

Domi Kumbela trifft mit Wut im Bauch

Weitere zehn Zeigerumdrehungen später schaltete er im Anschluss an einen Freistoß von Mirko Boland am schnellsten und netzte erneut. Ivo Ilicevic sorgte zwar für den Ausgleich. Aber es gibt eben so Tage, an denen läuft‘s einfach. Kumbela hatte noch immer etwas im Tank und besorgte in der 85. Minute das 3:2 für Braunschweig – und wieder sah Adler nicht gut aus. „Mit dieser Wut im Bauch, etwas Glück, Mut und Motivation habe ich die drei Tore gemacht. Drei – so kann man glaube ich sagen – schöne Tore“, sagt Kumbela, „Das dritte Tor war ein bisschen akrobatisch. Da habe ich zwischen zwei Spielern den Ball mit hohem Bein mit dem Außenspann reingespitzelt.“

Jan Hochscheidt stellte schließlich den Endstand her. Die ganze Mannschaft habe ein überragendes Spiel abgeliefert. „Das war ein geiler Tag, an den ich mich gerne erinnere“, sagt Kumbela und ergänzt lächelnd: „Manchmal werde ich noch darauf angesprochen.“ Dieser Tag aber liegt mittlerweile schon mehr als zehn Jahre zurück. Die Eintracht stieg damals ab. Die Hamburger retteten über die Relegation die Klasse. Am Samstag (13 Uhr) gibt‘s für die Braunschweiger die nächste Chance, die Bilanz gegen den Klub, der einmal der Bundesliga-Dino war, aufzubessern.

Eintracht Braunschweig kann einen großen Schritt machen

Dann tritt das Team von Daniel Scherning im Eintracht-Stadion gegen den HSV an und ringt um Zweitligapunkte. Die können beide Klubs gut gebrauchen. Die Hamburger, wenn sie noch eine Chance auf den Bundesliga-Aufstieg haben wollen. Die Braunschweiger, um im Rennen gegen den Abstieg einen weiteren großen Schritt in Richtung Klassenerhalt zu machen.

Und Kumbela glaubt an seinen Ex-Klub. Mit dem Selbstbewusstsein aus dem klaren 3:0-Sieg gegen Osnabrück und einem vollen Stadion im Rücken sei die Eintracht „leichter Favorit. Es spricht einiges für Braunschweig. Nur müssen die Jungs voller Selbstvertrauen in das Spiel gehen, mutig spielen und in allen Aktionen einhundert Prozent geben. Alles andere wird nicht reichen. Aber ich drücke die Daumen und hoffe natürlich auf drei Punkte.“ Und für den ersten Erfolg gegen Hamburg seit zehn Jahren bräuchte es ja auch nicht unbedingt einen Hattrick. Allerdings: Schaden würde er ja auch nicht ...

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