Eintracht. Braunschweig trifft am Samstag auf den Hamburger SV. Der letzte Sieg ist zehn Jahre her, doch die Chancen, die Serie zu brechen, sind da.

Frühling in Deutschland: Das ist, wenn sich T-Shirt- und Winterjacken-Wetter im Stundentakt abwechseln, die Krokusse aus der Erde schießen oder Oma Erna sich über die Spargel-Preise ärgert. Frühling in Deutschland heißt seit ein paar Jahren aber auch, dass sich der Hamburger SV blamiert. Mit einer erschreckenden Regelmäßigkeit verspielt der einstige Bundesliga-Dino seit ein paar Jahren immer zur gleichen Zeit den Aufstieg.

Der Klub aus der Millionenstadt wird in jeder Saison seit dem Abstieg 2017/18 von den Konkurrenten als erster Aufstiegsaspirant genannt. Und auch das Selbstverständnis der Hanseaten schreit einem immer wieder entgegen, dass der HSV in dieser Liga doch eigentlich nichts zu suchen habe. Zugegeben: Die Stimmung im Volksparkstadion ist erstligareif, der Kader eigentlich auch. Trotzdem stehen Holstein Kiel, der FC St. Pauli und Fortuna Düsseldorf vor den Hamburgern.

Eintracht Braunschweigs Gegner Hamburger SV hat den Aufstieg wohl verspielt

Niederlagen gegen eben jene Kieler und Düsseldorfer, nur Unentschieden gegen Magdeburg und Fürth sowie ein 1:2 gegen Schlusslicht Osnabrück brachten die Rothosen abermals in die verzwickte Lage. Am Samstag (13 Uhr) kommen sie zum Auswärtsspiel an die Hamburger Straße. Macht es das für Eintracht Braunschweig eine Spur gefährlicher, gegen den HSV zu spielen, weil er zwar angeschlagen, aber mit Wut im Bauch kommt?

Das lässt sich wahrscheinlich erst beantworten, wenn das Spiel läuft. Doch nach dem vergangenen Wochenende urteilte der „Kicker“ schonungslos: „Zu diesem Zeitpunkt einer Saison war der HSV in seinen nun sechs Zweitligajahren noch nie so weit von der Bundesliga entfernt. Das ist mit dem personell im Sommer aufgerüsteten Kader verheerend.“ Unter anderem Uwe-Seeler-Enkel Levin Öztunali (Union Berlin), Ignace Van der Brempt (RB Salzburg), Guilherme Ramos (Arminia Bielefeld) kamen. Nicht zuletzt verstärkte Braunschweigs Ausnahmekönner Immanuel Pherai für geschätzte 750.000 Euro den Kader, wurde im starren HSV-Konstrukt aber seiner Stärken als offensiver Freigeist beraubt.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Youtube, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Im Winter kamen noch die Erstliga-erfahrenen Noah Katterbach (Köln) und Masaya Okugawa. Trotzdem musste Trainer Tim Walter vor wenigen Wochen seinen Hut nehmen. Doch auch unter Steffen Baumgart, mit dem Braunschweigs Cheftrainer Daniel Scherning beim SC Paderborn zusammengearbeitet hatte, wurde es nicht signifikant besser an der Elbe. „Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, wird der HSV die schlechteste Bilanz in der Zweiten Liga hinlegen, obwohl die hoch gehandelten Absteiger Hertha BSC und Schalke schwächelten“, stellte auch das „Hamburger Abendblatt“ fest.

Die Eintracht könnte daran kräftig mitarbeiten. Schernings Team hatte beim 3:0 in Osnabrück einer heißen Kulisse und einem anfangs hochmotivierten Gegner standgehalten. „Es ist entscheidend, dass du bereit bist für das, was auf dich zukommt“, sagte Braunschweigs Trainer. Doch diese Woche, Hamburg, das werde wieder ein ganz anderes Spiel.

Eintracht Braunschweigs letzter Sieg gegen den Hamburger SV in Saison 2013/14

Den letzten Sieg gegen den HSV gab es für Braunschweig vor genau zehn Saisons. In der gemeinsamen Bundesliga-Saison trafen sich beide Teams im Februar im rauen Abstiegskampf. Und Domi Kumbela per Dreierpack sowie Jan Hochscheidt erlegten das Team um die mehrfachen Nationalspieler René Adler, Heiko Westermann und Marcell Jansen mit 4:2. Am Ende stieg die Eintracht ab, Hamburg wehrte sich noch ein paar Jahre erfolgreich gegen den schleichenden Niedergang. Damals war der Dino noch nicht dafür bekannt, im Endspurt zu versagen.

Seither gab es sechs Duelle. Alle gewann der HSV. Keines davon war allerdings im Frühling. Doch die Jahreszeit ist auch jetzt nur Folklore. Die Chancen für Eintracht, die Negativserie gegen den HSV zu beenden, waren wohl nie größer. Das hat sich Schernings Team selbst erarbeitet.

Mehr wichtige Nachrichten zu Eintracht Braunschweig lesen:

Täglich wissen, was bei Eintracht Braunschweig passiert: