Braunschweig. Grotesk, was sich nach dem Abpfiff des Niedersachsen-Derbys zwischen Eintracht und Hannover abspielte, kommentiert Leonard Hartmann.

Endlich ist’s vorbei. So sehr es doch prickelt rund ums Niedersachsen-Derby, so erleichternd ist das Gefühl danach. Wenn der Sturm vorbeigezogen ist. Jetzt kann’s wieder um Fußball gehen.

Der Sport spielte am Sonntag auf dem Rasen des Eintracht-Stadions in Braunschweig nur eine Nebenrolle. Viele Spieler wirkten gehemmt von der aufgeladenen Atmosphäre auf den Rängen. Kaum ein Profi konnte voll fokussiert seinem Job nachgehen, da es links und rechts, vorne und hinten knallte, brannte und rauchte.

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Die Sicherheitsvorkehrungen sollen enorm hoch gewesen sein rund um das Duell, die Vereine im Verbund mit der Polizei gut zusammengearbeitet haben. Die Polizei und die Klubs waren überzeugt von ihren Konzepten. Das war aus den Gesprächen mit allen Beteiligten zu hören.

Dass es trotzdem ständig gescheppert hat und sogar Verletzte gab, lässt den Schluss zu, dass die Vorkehrungen immer noch nicht ausreichend restriktiv waren. Und dass die rigoros wirkende Innenministerin Daniela Behrens zu weiteren Maßnahmen greifen könnte in Zukunft. Fußball ohne Fans? Kaum mehr vorstellbar, wobei die Geisterspiele während der Corona-Pandemie noch gar nicht so lange her sind.

Spieler von Hannover 96 bedanken sich bei Fans, die gerade Raketen abfeuern

Grotesk geradezu, was sich nach dem Abpfiff der Partie abspielte: Die Gäste-Spieler gingen zum Applaudieren in ihre Fankurve, aus der währenddessen gezielt Raketen in Braunschweiger Fanblöcke geschossen wurden. Die Szenerie dürfte Behrens’ Kampf gegen Gewalt im Stadion befeuern. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Gut, dass es jetzt wieder ums Sportliche geht. Das so überladen wirkende Derby ist vorbei, der gewonnene Punkt wird wichtig sein für die Eintracht im Kampf um den Klassenerhalt. Damit es auch in der nächsten Saison wieder ein Niedersachsen-Derby geben kann. Denn Hannovers Hoffnung auf den Aufstiegszug dürfte nach der Nullnummer abgefahren sein.

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