Harz. Waldbrände werden meist von Menschen verursacht. Gerade im Harz brannte es in den zurückliegenden Jahren häufig. Warum die Ermittlungen oft schwierig sind.

Sie kommen im Harz im Sommer immer öfter vor: Waldbrände. Doch die Täter zu ermitteln, das ist nicht immer ganz einfach. Wie eine Sprecherin des Polizeireviers Harz der Deutschen Presseagentur (dpa) auf Anfrage berichtet, hätten Ermittlungen nach Waldbränden die Polizei selten auf die Spur der Täter geführt.

Einen spektakulären Brand hatte es im Harz im September 2022 gegeben, als am Brocken - entlang des Streckenverlaufs der Harzer Schmalspurbahnen (HSB) - ein Großbrand über mehrere Tage hinweg wütete. Auch 2023 brante es unter anderem am Ravensberg bei Bad Sachsa und erst am 1. Mai dieses Jahres brach ein Feuer am Königsberg am Brocken aus.

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Im Bereich des Polizeireviers Harz etwa wurden laut der dpa in den Jahren 2021 bis 2023 49 Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit Waldbränden geführt, allein 36 im besonders waldbrandträchtigen Jahr 2022, wie eine Sprecherin auf Nachfrage mitteilte. In zwei Fällen aus dem Jahr 2022 seien Tatverdächtige ermittelt worden, in den anderen 47 Fällen nicht. 

Waldbrände im Harz: Schwierige Ermittlungen

Der Verlauf der Ermittlungen hänge von verschiedenen Faktoren ab - etwa davon, ob es konkrete Hinweise gibt, von der Spurenlage und ihrer Auswertbarkeit. Die Ermittlungen von Brandursachen und Zündquellen bei Wald- und Flächenbränden sei mit besonderen Herausforderungen verbunden. Dazu zählten die Lage des Brandortes, die besondere Topografie im Harz sowie die zum Teil große Ausdehnung der Brandflächen, erklärte die Sprecherin. 

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„Nicht selten sind Geländebereiche kaum oder nicht erreichbar, was nicht nur Feuerwehrkameraden bei Löscharbeiten, sondern auch Polizeibeamte bei der Brandursachenermittlung herausfordert.“ Vom Zeitpunkt der Feststellung und Meldung eines Waldbrandes bis zum Wirken erster Löschmaßnahmen vergehe zum Teil einige Zeit, in der sich der Brand unkontrolliert ausbreite. Das wirke sich auf die Beweislage und auch nicht unwesentlich auf die Ermittlungen aus. Ein unmittelbarer Ermittlungserfolg glücke zumeist beim Antreffen auf frischer Tat. „Vor diesem Hintergrund stellen Zeugenhinweise in solchen Fällen wichtige Anhaltspunkte dar.“

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Am Maifeiertag in der vergangenen Woche hatte es am Königsberg den ersten Waldbrand der Saison gegeben, betroffen war ein Gelände von etwa 100 mal 100 Metern. Ein Löschflugzeug kam zu Einsatz. Der Brand konnte rasch gelöscht werden. Auch an einem Wanderweg unterhalb des Brockens hatte es laut Polizei einen kleinen Brand gegeben. red/dpa

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