Gifhorn. Das Unwetter zog am Landkreis Gifhorn vorbei. Es gab nur wenige Feuerwehreinsätze. Dafür halfen die Einsatzkräfte in Braunschweig.
Der Landkreis Gifhorn kam beim Unwetter am Donnerstagabend glimpflich davon. Anders als in Braunschweig – wo die Einsatzkräfte allerhand zu tun hatten. In der Löwenstadt hat das Unwetter hohe Schäden angerichtet. Am Abend gab es lediglich zwei Feuerwehreinsätze bei Adenbüttel und in Hillerse. Dort mussten Äste beziehungsweise eine Baumkrone beseitigt werden, die auf die Hauptstraße zu stürzen drohte. Am Tankumsee beschädigte ein Blitzeinschlag die Schrankenanlage am See-Hotel und mehrere Bäume stürzten auf dem Areal um, berichtete Geschäftsführerin Annette Böhme.
Feuerwehren sammeln Einsatzkräfte an den Gerätehäusern
Die Kreisverwaltung hatte vorsichtshalber schon am frühen Donnerstagabend das Personal in der Einsatzleitstelle aufgestockt und örtliche Einsatzleitungen eingerichtet, berichtet Tobias Nadjib, Pressesprecher der Kreisfeuerwehr. Gegen 22.45 Uhr wurden Letztere aber schon wieder aufgelöst, als klar war, dass im Landkreis keine großen Schäden zu erwarten sind.
Stattdessen machten sich die Personalreserven Süd 1 und Süd 2 der Kreisfeuerwehrbereitschaft mit rund zehn Einsatzfahrzeugen auf den Weg nach Braunschweig. Dabei handelte es sich um sind insgesamt 59 Frauen und Männer aus den Ortsfeuerwehren Meine, Lagesbüttel, Grassel, Adenbüttel, Isenbüttel, Ribbesbüttel, Allenbüttel und Ohnhorst-Gravenhorst, die um den Fachzug Information und Kommunikation (IuK) ergänzt wurden, der mit drei Einsatzkräften und einem Einsatzleitwagen die Schnittstelle zur Einsatzleitung in Braunschweig herstellte.
Kreisbrandmeister Jens Dieckmann hatte dazu im Vorfeld einem Amtshilfegesuch aus Braunschweig stattgegeben. „Wir helfen, wo immer wir können“, teilte er am Abend mit. Nach Sondierung der vergleichsweise ruhigen Lage im Landkreis Gifhorn konnten die Kameradinnen und Kameraden aus dem örtlichen Einsatzgeschehen zur Unterstützung nach Braunschweig verlegt werden.
Die Einheiten der Kreisfeuerwehr Gifhorn sammelten sich auf dem Ikea-Parkplatz und wurden von dort aus zusammen mit weiteren Kameraden aus dem Braunschweiger Umland auf die rund 1000 Einsatzorte in Braunschweig verteilt, um die dortigen Kräfte zu unterstützen, erläuterte der Pressesprecher der Kreisfeuerwehr. Thomas Lüttge, Bereitschaftsführer und Einsatzleiter für die Gifhorner: „Uns wurden im ersten Schritt 30 Einsatzaufträge zur eigenständigen Abarbeitung übertragen.“
Zunerst ging es für die eingesetzten Teams in die Weststadt. Dort sollte ein 100 Quadratmeter großer Keller ausgepumpt, ein umgestürzter Baum von Auto, Fahrbahn und Fußweg entfernt und der überschwemmte Schacht eines Aufzugs leergepumpt werden. „Uns ist wichtig, dass die Fahrzeugbesatzungen eigenständig arbeiten können. Wann immer etwas Zusätzliches oder Verstärkung benötigt werden, stehen wir als Bereitschaftsführung zur Verfügung und kümmern uns darum“, so Lüttge.
In der Straße Am Lehmanger war ein 20 Meter hoher Baum über einen Fußweg auf ein Auto gefallen und ragte noch in die Fahrbahn. „In dieser Situation müssen wir die akuten Gefahrenpunkte beseitigen. Dafür zerlegen und entfernen wir den Baum“, erklärte Sven Döhrmann, Gruppenführer des Tanklöschfahrzeugs aus Meine.
„Bis in die Morgenstunden konnten unsere beiden Fachzüge mehr als 100 Einsatzstellen abarbeiten und damit gemeinsam mit den Feuerwehren in unserer Nachbarstadt den Menschen in Braunschweig helfen“, fasste Kreisbrandmeister Dieckmann das Einsatzgeschehen um kurz nach 7 Uhr morgens am Freitag zusammen. Landrat Tobias Heilmann zeigte sich ebenfalls zufrieden: „Ich finde es toll, dass unsere Feuerwehren überörtlich helfen, wenn wir selbst vom Unwetter nicht so stark betroffen sind. Dafür danke ich allen!“
Der Rat der Gemeinde Meine, der am Donnerstagabend im Bürgerzentrum tagte, hat seine Sitzung wegen der Unwetterwarnung nach zwei Tagesordnungspunkten beendet. Ursprünglich standen 16 Themen auf der Tagesordnung.
Am Freitagmorgen hatten die Feuerwehren dann doch im eigenen Landkreis zu tun: Vereinzelt gab es aufgrund des zunehmenden Regens Einsätze rund um die Kreisstadt, es waren Keller leerzupumpen und Bäume von den Straßen zu räumen, teilte Pressesprecher Carsten Schaffhauser mit.
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