Harz. Verband Deutscher Naturparke, dem auch der Nationalpark Harz angehört, startet Potenzialstudie zu natürlichem Klimaschutz

Mit 69 verschiedenen Maßnahmen in zehn Aktionsfeldern Anreize und Angebote schaffen, um Ökosysteme wiederherzustellen und widerstandsfähiger zu machen – Das ist das Ziel der neuen Potenzialstudie, die der Verband Deutscher Naturparke (VDN) und die Nationalen Naturschutzlandschaften (NNL) im April gemeinsam starten. Wie der Dachverband der deutschen Nationalparke, Biosphärenreservate und Wildnisgebiete, dem auch der Nationalpark Harz angehört, in einem Pressebericht mitteilt, wird das Projekt „Potenzialstudie für Maßnahmen des natürlichen Klimaschutzes in den Nationalen Naturlandschaften“ vom Bundesamt für Naturschutz aus Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert und läuft bis 31. März 2025.

Im Projekt sollen mögliche Maßnahmen für biologische Vielfalt und natürlichen Klimaschutz identifiziert werden, die auf Flächen innerhalb der Nationalen Naturlandschaften im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) umgesetzt werden können.

Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz soll Ökosysteme verbessern

In den Nationalen Naturlandschaften liegen zahlreiche Landschafts- und Biotoptypen, die im Mittelpunkt des Aktionsprogramms „Natürlicher Klimaschutz“ stehen. Das Bundeskabinett hat am 29. März das von Bundesumweltministerin Steffi Lemke vorgelegte Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz verabschiedet. Mit dem ANK will die Bundesregierung dazu beitragen, den allgemeinen Zustand der Ökosysteme in Deutschland deutlich zu verbessern und so ihre Resilienz und ihre Klimaschutzleistung zu stärken.

Natürliche Lebensräume wie Moore, Wälder, Wildnis, Auen, Meere und Küsten sollen besser geschützt und widerstandsfähiger werden, um dauerhaft zu den nationalen Klimaschutzzielen beizutragen. Hierzu verbindet das ANK Klimaschutz mit Naturschutz und hilft dabei, die Klimakrise zu bekämpfen, die biologische Vielfalt zu erhalten und gegen die Folgen der Klimakrise vorzusorgen.

Wälder, Auen, Böden, Moore, Meere und Gewässer binden Kohlenstoff

„Wälder und Auen, Böden und Moore, Meere und Gewässer, naturnahe Grünflächen in der Stadt und auf dem Land: Sie alle können Kohlenstoff aus der Atmosphäre binden und langfristig speichern. Sie sind Lebensraum für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten und wirken als Puffer gegen Folgen der Klimakrise, indem sie zum Beispiel Wasser in der Landschaft halten und bei Hitze für Abkühlung sorgen“, so Bundesumweltministerin Steffi Lemke. „Tagtäglich erbringt die Natur so für uns viele lebenswichtige Dienstleistungen, allerdings nur so lange Ökosysteme intakt sind.“

Lemke erklärt weiter: „Mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz schaffen wir jetzt gezielt Anreize und Angebote, um Ökosysteme wiederherzustellen und widerstandsfähiger zu machen. Das ist ein echter Paradigmenwechsel hin zur Wiederherstellung von Natur und eine gute Nachricht für den Klimaschutz, für die Natur, für Tiere, Pflanzen und natürliche Lebensräume. Und es ist eine gute Nachricht für uns alle. Denn überall dort, wo wir die Natur schützen und stärken, arbeitet sie auch für uns.“

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Das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz soll in dreifacher Hinsicht für die Verbesserung von Ökosystemen wirken: Erstens seien intakte Ökosysteme natürliche Klimaschützer. Wälder und Moore, Meere und Gewässer, Grünflächen in der Stadt und auf dem Land binden CO2 aus der Luft und speichern es langfristig. Zweitens sei eine intakte Natur Lebensraum für viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Natürlicher Klimaschutz helfe deshalb dabei, die ehrgeizigen Verpflichtungen der Weltnaturkonferenz in Montreal umzusetzen.

Drittens helfe natürlicher Klimaschutz entscheidend dabei, Vorsorge gegen die Folgen der Klimakrise zu treffen. Denn gesunde Ökosysteme wie Flussauen, Moore und Wälder halten das Wasser in der Landschaft, könnten es für Dürrezeiten speichern und stünden bei Hochwasser als Überschwemmungsflächen zur Verfügung. Das ANK sei in diesem Punkt eng mit der Nationalen Wasserstrategie verknüpft.

Weitere Informationen zum Aktionsprogramm (Shortlink) https://lmy.de/FurjDDYp

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