Hann. Münden. Bei einem schweren Verkehrsunfall am Donnerstag im Kreis Göttingen sind zwei Menschen verletzt worden. Der Streckenabschnitt war für Stunden gesperrt.

Am Donnerstagabend kam es gegen 20.30 Uhr im Hann. Mündener Ortsteil Hedemünden im Landkreis Göttingen zu einem schweren Verkehrsunfall an einem halbseitig beschrankten Bahnübergang. Das berichtet die Polizei. Ein Sattelzug wurde demnach beim Rangieren von einer Regionalbahn erfasst. Eine Zugbegleiterin sowie der Lokführer wurden bei dem Unfall leicht verletzt.

Bahnschranke schließt sich und verfängt sich mit Lkw

Nach bisherigen Stand der Ermittlungen befuhr ein Lkw-Fahrer mit seiner Sattelzugmaschine aus dem Raum Rostock die Straße Am Rischenbach in Richtung der Mündener Straße und missachtete dabei laut Polizei das für ihn bestehende Durchfahrtsverbot (Zeichen 250) mutmaßlich während der Nutzung eines Navigationsgerätes. Nach Überqueren der Bahnanlage bemerkte der 34-Jährige, dass die Straße aufgrund ihres engen Verlaufs für einen Sattelzug unpassierbar ist und versuchte rückwärts in Richtung Am Rischenbach zurückzusetzen.

Aufgrund von herannahenden Zügen schloss sich in diesem Moment jedoch die halbseitige Schrankenanlage des Bahnübergangs und verfing sich schließlich im Radkasten des Sattelaufliegers.

Ein erster Zug verfehlt den Sattelauflieger nur knapp

Während sich der Sattelzug mit seinem Heck noch im Bereich der Gleise befand und der Fahrer versuchte sich aus seiner misslichen Lage zu befreien, näherte sich zunächst ein Zug in Fahrtrichtung Kassel der Gefahrenstelle auf den Gleisen und verfehlte das Hindernis nur knapp.

Als der Lasterfahrer bemerkte, dass die enge Straße für seinen Sattelzug unpassierbar ist, versuchte er zurückzusetzen.
Als der Lasterfahrer bemerkte, dass die enge Straße für seinen Sattelzug unpassierbar ist, versuchte er zurückzusetzen. © Polizei Göttingen

Wenige Augenblicke später näherte sich auf dem gegenüberliegenden Gleis ein Regionalexpress in Fahrtrichtung Halle der Gefahrenstelle und kollidierte mit dem Sattelauflieger. Trotz eingeleiteter Gefahrenbremsung kam der Zug erst einige Meter hinter dem Bahnübergang zum Stehen. Zum Zeitpunkt des Zusammenstoßes befanden sich 14 Personen im Zug, darunter der 47 Jahre alte Lokführer und seine 56 Jahre alte Zugbegleiterin. Die beiden wurden mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert. Der Lkw-Fahrer sowie die übrigen Fahrgäste blieben unverletzt.

Bahnstrecke bei Hedemünden bis in die Nacht gesperrt

Die Höhe der Gesamtschäden können aktuell noch nicht beziffert werden, so die Polizei weiter.

Die Bahnstrecke samt Bahnübergang blieb bis in die Nachtstunden hinein gesperrt und konnte erst gegen 1.30 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Im Einsatz waren neben Beamten der Polizeiinspektion Göttingen und der Bundespolizei zwei Rettungswagen, ein Notarzt sowie die Freiwillige Feuerwehr aus Hedemünden. Durch die Deutsche Bahn wurde ein Notfallmanager zum Unfallort entsandt. Die weiteren Ermittlungen zum Unfallhergang dauern an.

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