Harz. Die Brockenbahn fährt sich fest, die Bundesstraße 4 bei Oderteich war zeitweise gesperrt. Im Altkreis Osterode hingegen blieb es ruhig.

Schneefall, der am Dienstag im Oberharz einsetzte, hat bereits erste Spuren hinterlassen: Die Bundesstraße 4 zwischen Oderteich und Bad Harzburg war zeitweise komplett gesperrt, ein Zug der Harzer Schmalspurbahnen steckte mitten auf der Strecke fest – ebenso die Fahrgäste.

Die Bundesstraße 4 war zeitweise gesperrt, Schneepflüge waren im Einsatz. 
Die Bundesstraße 4 war zeitweise gesperrt, Schneepflüge waren im Einsatz.  © Mario Steigleder

Zwar kam es tagsüber zu keinen größeren Schäden, vor allem Auto- und Lkw-Fahrer mussten aber in höheren Lagen mit Verzögerungen und Umwegen rechnen. Die Polizei berichtete, dass Lastwagen auf der B4 an steilen Straßenstücken teils nicht mehr weiterkamen.

Ein Zug der Harzer Schmalspurbahn hat sich auf dem Weg zum Brocken in einer Schneewehe festgefahren. Der Zug mit mehreren Dutzend Fahrgästen steckte am Dienstag gut vier Stunden lang fest, wie Unternehmenssprecher Dirk Bahnsen sagte. Eigentlich sollte er gegen Mittag am Bahnhof auf dem 1.141 Meter hohen Berg ankommen und Touristen einsammeln. Doch kurz vor dem Ziel blieb der Zug im Schnee stecken. Das Fahrzeug musste aufwendig freigeschaufelt werden.

Passagiere mussten ausharren

Der ursprüngliche Plan, mit der Lok zum Bahnhof am Brocken zu fahren, um dort weitere Passagiere, Wanderer und Bahn-Personal einzusammeln und zum Tal zu bringen, musste am Abend aufgegeben werden.
Der ursprüngliche Plan, mit der Lok zum Bahnhof am Brocken zu fahren, um dort weitere Passagiere, Wanderer und Bahn-Personal einzusammeln und zum Tal zu bringen, musste am Abend aufgegeben werden. © dpa | Matthias Bein

Eine Lok holte den einen Teil des Zuges mit allen Passagieren ab und fuhr ihn zurück zum Bahnhof Drei Annen Hohne in Wernigerode. Der zweite Zugteil samt festgefahrener Lok steckte am Abend weiter fest. Beschäftigte der Schmalspurbahn versuchten, das Fahrzeug freizuschaufeln. Der ursprüngliche Plan, mit der Lok zum Bahnhof am Brocken zu fahren, um dort weitere Passagiere, Wanderer und Bahn-Personal einzusammeln und zum Tal zu bringen, musste am Abend aufgegeben werden. Stattdessen sollten die etwa 60 festsitzenden Leute mit mehreren Kleinbussen nach Wernigerode gebracht werden, wie ein Bahnsprecher am Abend sagte. Auch am Mittwochmorgen seien Beschäftigte mit einer Schneefräse im Einsatz gewesen, um die Zugmaschine und drei Waggons freizubekommen, so Bahnsen. Das Unternehmen plante viele Stunden für die Aktion ein. Deswegen war am Mittwoch kein regulärer Bahnbetrieb möglich.

Auf dem Brocken wehten heftige Böen und türmten den Schnee zu bis zu zwei Meter hohen Verwehungen auf, wie Bahnsen sagte. Das sei schwer vorhersehbar gewesen. „Wir bedauern das, aber das ist höhere Gewalt“, sagte Bahnsen mit Blick auf die festsitzenden Passagiere. Vor der Rettung aus misslicher Lage hatte die Schmalspurbahn eine Schneefräse auf die Strecke geschickt, um den Weg bergab freizuräumen. Es komme hin und wieder vor, dass Züge auf dem Weg zum Brocken im Schnee feststeckten, sagte Bahnsen weiter. Zuletzt sei das aber länger nicht vorgekommen.

Ob die Schmalspurbahn in den nächsten Tagen wieder regulär fährt, stand zunächst nicht fest. Jeden Tag müsse neu entschieden werden, ob Sturm und Schneefall einen sicheren Betrieb möglich machten, sagte Bahnsen. Noch am Donnerstag waren die Lok und ein Waggon eingeschneit. Doch die Harzer Schmalspurbahn zeigt sich zuversichtlich.

Im Altkreis blieb es ruhig

Unfall aufgrund von Schneeglätte in St. Andreasberg.
Unfall aufgrund von Schneeglätte in St. Andreasberg. © Polizei | Polizei

Im Altkreis Osterode blieb es ruhig: Die Einsatzkräfte der Feuerwehren hatten keine sturmbedingten Einsätze, heißt es vonseiten der Leitstelle auf Nachfrage unserer Zeitung. In St. Andreasberg rutschte ein Lkw wegen extremer Glätte gegen ein Auto.

Am späten Donnerstag war es dann endlich soweit: Die eingeschneite Brockenbahn war nach drei Tagen Arbeit ausgebuddelt.