Wolfsburg. Die Stadt Wolfsburg will die Aller- Brücke auf der B 188 abreißen und ersetzen. Aus ihrer Sicht drängt die Zeit. Im Bauausschuss wird Skepsis laut.

Muss die Aller-Brücke am Tor Nord wirklich abgerissen werden? Die Wolfsburger Stadtverwaltung drängt auf einen Neubau auf der Bundesstraße – am liebsten noch vor dem Ersatz der Berliner Brücke. Doch Baupolitiker melden Zweifel an der Dringlichkeit an.

Wie berichtet, möchte der städtische Geschäftsbereich Straßenbau die 1959 errichtete Brücke an der B 188 ersetzen. Geschäftsbereichsleiter Oliver Iversen erklärte kürzlich dem Ortsrat der Nordstadt, die neue Brücke werde während der Bauarbeiten an der Berliner Brücke als leistungsfähige Alternative für Ausweichverkehre benötigt.

Doch weder PUG noch CDU scheinen restlos überzeugt, dass die alte Brücke das nicht leisten kann. In der Sitzung des Bauausschusses wollte Jens Tönskötter (PUG) wissen, ob der Brücken-Zustand wirklich eine zeitliche Dringlichkeit zum Neubau bedingt. Ira von Steimker (CDU) fragte, ob – wie die Ratsvorlage nahelegt – keine Lastwagen über die Brücke fahren dürfen.

Brücke an der B 188 in Wolfsburg soll ersetzt werden

Iversen stellte klar, dass Lkw die Aller-Brücke durchaus nutzen können. Lediglich Sondertransporte würden nicht mehr genehmigt. Der Neubau ist seinen Angaben zufolge nicht wegen eines schlechten Zustands nötig, sondern weil vor Jahren bei einer Nachberechnung festgestellt wurde, dass die Brücke heute so nicht mehr gebaut werden dürfte. Die Sicherheitsansprüche hätten sich verändert.

Auf die Nachfrage von Steimkers, ob dann nicht der Bestandsschutz greife, erklärte Iversen, dass die Stadt auch andere Maßnahmen ergreifen und beispielsweise Spuren sperren könnte. Die Frage Tönskötters, ob die Kommune Recht brechen würde, ließe sie die Brücke stehen, konnte der Geschäftsbereichsleiter ad hoc nicht beantworten.

Hintergrund der PUG-Nachfragen ist die Annahme, dass die Brücken-Baustelle die Kommune in einer schwierigen Haushaltslage einen zweistelligen Millionenbetrag kosten würde. Der Bauausschuss entschied, sich in einer weiteren Sitzung mit dem Thema zu befassen.

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