Osterode. In Osterode verstecken sich Blüh- und Naturwiesen überall im Stadtgebiet. Jetzt zum Hochsommer entfalten sie ihre ganze Pracht. Was dahinter steckt.

Dem aufmerksamen Spaziergänger sind sie vielleicht schon ins Auge gefallen: die Blühstreifen auf den städtischen Flächen überall in Osterode. Zum Höhepunkt des Sommers im Juli entfalten sie ihre Farben in voller Pracht. Für den Menschen ist das schön anzusehen, doch auch für Natur und Umwelt bringen die Stücke viele Vorteile mit sich, wie die Stadtverwaltung erklärt.

Aus Sicht der Stadt ist es ein kleiner Beitrag zum Erhalt der Umwelt, der mit verhältnismäßig wenig Aufwand verbunden ist.
Aus Sicht der Stadt ist es ein kleiner Beitrag zum Erhalt der Umwelt, der mit verhältnismäßig wenig Aufwand verbunden ist. © FMN | Kevin Kulke

Blühwiesen in Osterode: Schon viele Jahre Praxis

Uwe Breyer von der Stadtverwaltung im Rathaus erklärt die Praxis: „Wir machen das schon seit bald zehn Jahren. Diese Streifen dienen der Bio-Diversität, bieten Insekten und Vögeln Schutz und Nahrung.“ Ein eigenes Konzept habe die Stadt dafür zwar nicht, sei aber stetig bemüht, die Flächen jedes Jahr auszuweiten. „Etwa zweimal im Jahr werden die Wiesen gemäht, in manchen Fällen kann die Mahd dann noch als Viehfutter herhalten“, so Breyer weiter.

Den ausführenden Teil, die Auswahl, Bepflanzung und Pflege der Flächen, nimmt der Baubetriebshof der Stadt vor. Mitarbeiterin Britta Schindler erklärt unserer Zeitung: „Die Mischung, die wir auf den Flächen ausbringen, ist im Prinzip eine handelsübliche Blühwiesenmischung. Ringelblumen sind darunter oder Veilchen zum Beispiel.“ Alles, was man so kennt, von Flur und Wegesrand. Wie Schindler berichtet, ist das Ausbringen der Saat nicht übermäßig kompliziert: „Die Grasnarbe muss untergepflügt werden, danach wird die Saat ausgebracht und festgewalzt.“ Die einzige Besonderheit sei, dass die Stadt immer etwas mehr Saatgut ausbringe, als die Hersteller vorsehen würden. Eine Vorsichtsmaßnahme gegen gefräßige Vögel.

Britta Schindler vom Baubetriebshof: „Die Mischung, die wir auf den Flächen ausbringen, ist im Prinzip eine handelsübliche Blühwiesenmischung. Ringelblumen sind darunter oder Veilchen zum Beispiel.“
Britta Schindler vom Baubetriebshof: „Die Mischung, die wir auf den Flächen ausbringen, ist im Prinzip eine handelsübliche Blühwiesenmischung. Ringelblumen sind darunter oder Veilchen zum Beispiel.“ © FMN | Kevin Kulke

Natur- und Streuobstwiesen in Förste und Osterode

Aus Sicht der Stadt ist es ein kleiner Beitrag zum Erhalt der Umwelt, der mit verhältnismäßig wenig Aufwand verbunden ist. „Zu Anfang ist es durchaus Arbeit“, räumt Uwe Breyer ein. Doch mit der Zeit reduziere sich diese deutlich, auch weil viele Blühwiesen mehrjährig wüchsen und die Stadt sich auch nicht nur auf Blühstreifen beschränke. „Wir haben auch reine Naturwiesen, die im Prinzip den Sommer über gar nicht gemäht werden“, ergänzt Britta Schindler. Hinter dem Schwimmbad, entlang der Apenke, könne man so eine finden.

Eine weitere Besonderheit sei die Streuobstwiese, am Röddenberg. Hinter der Schlesischen Straße habe die Stadt hier heimische Apfelbäume gepflanzt, wie Uwe Breyer berichtet. Oder in Förste, wo entlang der Straße Hinter-dem-Teiche auf 3.000 Quadratmetern eine Blühwiese entstanden sei. All diese Maßnahmen fügten sich ein in das Klimakonzept der Stadt Osterode. Nach und nach wandele die Stadt die intensiv gemähte Zierrasenflächen in naturnahe Blühwiesen um, wie die Verwaltung schon 2021 bekannt gab. Die Ergebnisse sprechen augenscheinlich für sich. Mindestens noch bis Mitte August: Dann stünde die nächste Mahd an, wie die Verwaltung berichtet.

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