Osterode. In Osterode ist die erste Runde im Handeinbau abgeschlossen. Wetter und teure Baustoffe haben die Arbeiten verzögert. Es bleibt noch viel zu tun.

Über Wochen haben sie das Stadtbild geprägt, die Baukolonnen mit ihren Fahrzeugen und Absperrungen auf den Straßen Osterodes. Jetzt sind die Arbeiten zunächst abgeschlossen und so manches ärgerliche Loch, mancher Riss im Straßenbelag ist im sogenannten Handeinbau geflickt, ein übliches Verfahren, eine sogenannte Regelbauweise, um möglichst kostengünstig Schäden zu beheben und dem weiteren Verfall der Straßendecke vorzubeugen. Mit ihr kann die Nutzungsdauer ausgemagerter, versprödeter oder altersbedingt rissiger Verkehrsflächen aller Belastungsklassen deutlich erhöht werden.

„Witterungsbedingt hatten wir in diesem Jahr viele Schäden“, räumt der Osteroder Bauamtsleiter Thomas Christiansen ein. Die besonders wechselhafte Witterung blieb nicht ohne Folgen.

Defizite auf den Straßen Osterodes

Die mit der Schadensbehebung beauftragte Firma sei diesmal nur langsam vorangekommen, weil die Sonneneinstrahlung fehlte, die im Kalteinbau zum Aushärten des Materials notwendig ist, macht Joachim Lawes, Leiter vom städtischen Tiefbau, deutlich. Und so ist einiges liegengeblieben. Vermutlich im Sommer werden die Arbeiten durch das Unternehmen wieder aufgenommen. Im Heißeinbau wird in diesem Jahr zunächst die Waldstraße geflickt, wenn die Arbeiten des Energieversorgers Harz Energie endgültig abgeschlossen sind. Ein Komplettausbau ist dann in 2025 vorgesehen. Auch die Marientorstraße soll ausgebaut und die Brücke Teichweg in Schwiegershausen von Juni bis November instand gesetzt werden.

Viele andere Straßen in Osterode weisen unterdessen ihre Defizite auf. Doch ein Ausbau ist teuer, und oft wären auch die Anlieger mit im Boot. Christiansen: „Wir machen derzeit nur, was unbedingt nötig ist. Die Kosten im Straßenbau sind exorbitant in die Höhe geschnellt.“

Inflation trifft auch den Straßenbau in Osterode

Lieferengpässe, Materialknappheit, gestiegene Energiepreise – die Folgen von Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg haben auch den Bausektor erheblich beeinflusst. Deutliche Preissteigerungen gab es bei Baumaterialien auf Erdölbasis: Bitumen verteuerte sich im Jahresdurchschnitt 2022 um 38,5 Prozent gegenüber 2021. Dieser Baustoff wird im Straßenbau verwendet, aber auch zur Abdichtung von Dächern, Gebäuden und Fundamenten gegen das Eindringen von Wasser. Asphaltmischgut, ebenfalls mit Bitumenbestandteil, verteuerte sich im Jahresdurchschnitt 2022 um gut ein Viertel (25,8 Prozent) gegenüber dem Vorjahr.

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