Dorste. Er ist der vielleicht bekannteste Pastor im Kirchenkreis Harzer Land: Nun wurde Klaus-Wilhelm Depker in den Ruhestand verabschiedet.

Klaus-Wilhelm Depker ist der vielleicht bekannteste Pastor im Kirchenkreis Harzer Land. Nicht etwa, weil er vor einiger Zeit beim Harry Potter-Gottesdienst als Dumbledore auf der Bühne stand, sondern weil er in den vergangenen Jahren in insgesamt zwölf Gemeinden tätig war. In jeder hat er Fußabdrücke hinterlassen, Spuren, denen nun viele folgten, als er in seiner Gemeinde in Dorste in den Ruhestand verabschiedet wurde.

Unvergesslich: Pastor Klaus-Wilhelm Depker stellt Zauberlehrer Dumbledore im Harry-Potter-Gottesdienst der Jugendkirche Paulus im Kurhaus Bad Lauterberg dar.
Unvergesslich: Pastor Klaus-Wilhelm Depker stellt Zauberlehrer Dumbledore im Harry-Potter-Gottesdienst der Jugendkirche Paulus im Kurhaus Bad Lauterberg dar. © HK | Katharina Franz

Er war als Springer im Kirchenkreis tätig, also immer dort zugegen, wo Vakanzen entstanden, wo Pastorinnen und Pastoren gingen und jemand die Übergangszeit gestalten musste. Depker habe sich in jede der Gemeinden eingefühlt, lobte Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng bei seiner Verabschiedung, er packte dort manches heiße Eisen an, um es der Nachfolgerin oder dem Nachfolger leicht zu machen. „Als ich in den Kirchenkreis kam, hörte ich den Satz: ,Wo Pastor Depker ist, können noch Wunder geschehen’“, berichtete sie.

Kreisjugendpastor in Göttingen und Suchtarbeit in Quakenbrück

Vor seiner Tätigkeit im Harzer Land war er unter anderem Kreisjugendpastor in Göttingen, erlebte dort die erste Welle der Kürzungen mit und leistete Suchtarbeit im Diakonissen-Mutterhaus in Quakenbrück. Aufgrund dieser Tätigkeiten brachte er vielerlei Erfahrungen mit, doch das allein war es nicht, so die Superintendentin. Von seinem Wohnort Fredelsloh aus musste er immer weite Wege zurücklegen, es war ein ganz besonderes Engagement, das er mitbrachte.

Viele Pastorinnen und Pastoren waren bei der Verabschiedung zugegen.
Viele Pastorinnen und Pastoren waren bei der Verabschiedung zugegen. © Kirchenkreis Harzer Land | Christian Dolle

„Du hast die Gabe, frei zu predigen und erreichst damit und durch die Art, wie du bist, eine hohe Authentizität“, fasste Ulrike Schimmelpfeng ihre Eindrücke zusammen. In seiner letzten offiziellen Predigt verband Klaus-Wilhelm Depker an diesem Sonntag das Erntedankfest mit den aktuellen Sorgen um Energie und den Frieden in Europa. Die Angst belastet uns, hielt er fest, völlig selbstverständlich. „Gott greift nicht mit einem Blitz vom Himmel ein.“ Doch er habe einen Plan für uns und für die Welt, holte er aus, wir sollten unser Leben auch als das Geschenk begreifen, das es ist, wir dürfen nicht nur uns sehen, denn dann gehe es am Ende nur um Profit und Eigennutz.

Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng und Pastor Klaus-Wilhelm Depker.
Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng und Pastor Klaus-Wilhelm Depker. © Kirchenkreis Harzer Land | Christian Dolle

Der Kirchenkreis will ihn noch nicht ganz loslassen

Dem Volk Israel ging es zu biblischen Zeiten nicht gut, doch nun wüssten wir, dass Gott dieses Volk bis heute begleite. „Er steht zu seinem Wort“, machte Pastor Depker klar, „darum vergesst nicht, zu danken.“ In allen Gemeinden, in denen er wirkte, seien ihm immer wieder Menschen begegnet, die nicht verzweifelten, sondern etwas anpacken und bewegen wollten, was ihnen schließlich auch gelang. Miteinander hätten sie viel geschafft, urteilte er rückblickend, Gott habe daran mitgewirkt. Daher lautete seine letzte Botschaft in diesem Abschiedsgottesdienst: „Wenn wir Gott vergessen, werden wir kurzsichtig und sehen nur noch uns.“

Auch in Zukunft wird Klaus-Wilhelm Depker wohl noch ab und zu die Fahrt von Fredelsloh ins Harzer Land auf sich nehmen, denn ganz loslassen will der Kirchenkreis ihn noch nicht. Außerdem wird es einen neuen Springer geben, verkündete die Superintendentin und für Dorste bleibt weiterhin Pastor Stefan Schmidt Ansprechpartner. Nach einem ersten Grußwort seitens des Kirchenvorstandes wurde die Verabschiedung aus der Kirche ins Feuerwehrhaus verlegt, wo mit vielen Besucherinnen und Besuchern aus besagten zwölf Gemeinden und vielen Pastorinnen und Pastoren gemeinsam der Abschied gefeiert wurde.