Osterode. Linienbus-Fahrer dürfen Fahrgäste ohne einen notwendigen Beförderungswunsch abweisen. Das betrifft etwa Jugendliche und Gruppen.

„So lange es geht“ fahren die Linienbusse in den Landkreisen Göttingen, Northeim und Holzminden. Das teilt der Zweckverband Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (ZVSN) mit. In Abstimmung mit den Busunternehmen werde laufend geprüft, welches Angebot weiterhin aufrechterhalten werden kann und muss. Gegebenenfalls könnten weitere Einschränkungen nötig werden.

Seit Montag, 16. März, sind die Busse nach dem Ferienfahrplan unterwegs. Dies „war eine Sofort-Maßnahme, damit wir insbesondere die für den Berufsverkehr wichtigen Fahrten überhaupt anbieten können“, sagt Verbandsgeschäftsführer Michael Frömming. Der ZVSN bitte um Verständnis, dass auf einzelnen Linien und insbesondere in den späten Abendstunden ein reduziertes Angebot besteht.

Neben der Grundversorgung mit dem Nahverkehr gehe es jedoch auch um den Schutz des Fahrpersonals. „Sollte bei einem Verkehrsunternehmen das Coronavirus zu Ausfällen führen, so könnten wir derzeit noch auf ein gewisses Reverse-Potenzial an Fahrerinnen und Fahrern zurückgreifen, um überhaupt noch einen Betrieb anbieten zu können.“

Trotz allem müssen die Fahrer vor einer möglichen Ansteckung geschützt werden. Darum gilt bereits, dass Fahrgäste nur noch hinten zusteigen können, die vorderen Türen in den Linienbussen bleiben verschlossen. Und die Fahrer sind abgetrennt vom Fahrgastraum.

Zudem soll die Gefahr vermindert werden, dass sich die Fahrgäste gegenseitig mit dem Coronavirus anstecken. Darum sollten so wenig Gäste wie möglich mit dem Nahverkehr unterwegs sein. Außerdem werden nun Jugendliche beziehungsweise andere kleinere oder größere Gruppen abgewiesen, die ohne notwendigen Beförderungswunsch die Busse nutzen möchten. Das teilt das Unternehmen mit und verweist darauf, dass sich die zuständige Genehmigungsbehörde, die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) mbH, zu dem Thema „Spaßfahrten“ in Linienbussen klar positioniert habe. „Durch das unnötige Verhalten nehmen die Gefahren einer gesundheitlichen Gefährdung für alle Fahrgäste, die derzeit aufgrund der derzeitigen, besonderen Umstände auf die Nutzung der Linienbusse angewiesen sind, zu“, schreibt der Verkehrsverbund.

Ferner teilt er mit, dass auch Kontakte mit Halteknöpfen vermieden werden sollten. Daher würden Haltewünsche auch auf Zuruf durch das Fahrpersonal entgegen genommen werden.

Der ZVSN und die Landkreise bedanken sich bei allen Fahrgästen für das Verständnis für die erforderlichen Maßnahmen. Ausdrücklicher Dank gelte vor allem dem Fahrpersonal und allen Beteiligten bei den Verkehrsunternehmen zur Aufrechterhaltung des Linienbusverkehrs in der Region. Es wird ferner darauf hingewiesen, dass die LNVG bereits den Zugverkehr außerhalb der Berufspendelzeiten zurückgefahren habe.

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