Osterode. Wie reagieren Schulen im Altkreis auf die Schließung wegen Corona? Was passiert mit dem Internat in Bad Sachsa und wie läuft die Betreuung in Kitas?

Um das Coronavirus SARS-CoV-2 einzudämmen hat das Niedersächsische Kultusministerium landesweite Schul- und Kitaschließungen angeordnet. Nach bisherigem Stand soll die Maßnahme bis zum 18. April gelten. Ausnahmen gelten für Abiturientinnen und Abiturienten, für die ab dem 15. April Unterricht stattfinden soll. Kindertageseinrichtungen, Horte und Einrichtungen der erlaubnispflichtigen Kindertagespflege bleiben ebenfalls bis zum 18. April geschlossen.

„Wir stehen dazu, das ist die richtige Entscheidung, weil es um die Minimierung der Kontakte geht“, bekräftigte Freitag der Schulleiter der Osteroder Tilman-Riemenschneider-Gymnasiums, Dietmar Telge. Lehrerschaft und Schüler seien über eine interne Kommunikationsplattform gut verknüpft, auf der in begrenzter Form Unterricht stattfinden kann. Lehrer stehen ihren Lerngruppen so weiter zur Verfügung.

Mit Sorge blickt Telge allerdings auf das große Schuljubiläum mit 800-Jahr-Feier im Sommer. Es steht derzeit keineswegs fest, dass es stattfinden kann. Die aktuelle Situation sei eine große Herausforderung für alle: „Wir sind mit Herzblut dabei und wollen die Krise zusammen mit unseren Schülern bewältigen.“

Internatsbetrieb läuft weiter

Am Internatsgymnasium Pädagogium Bad Sachsa sieht man die Lage relativ entspannt. Während die externen Schülerinnen und Schüler ab Montag zuhause bleiben, läuft der Betrieb im Internat ohne Einschränkungen weiter. „Die Erzieher sind vor Ort, es wird weiterhin Essen angeboten und auch Aufgaben werden an die Schülerinnen und Schüler verteilt“, erklärt auf Nachfrage unserer Zeitung der Torsten Schwark, Stellvertretender Direktor und Internatsleiter. Am Ende, so sagt er, käme es darauf an, was die Eltern wollten. Lediglich in den Sommer- und Weihnachtsferien bliebe auch das Internat generell geschlossen.

„Unsere internationalen Schüler, die unter anderem aus Taiwan oder China stammen, waren zum Teil bereits seit Weihnachten nicht mehr in der Heimat.“ Schwark persönlich könne es auch Sicht eines Vaters verstehen, dass man die Kinder lieber bei sich und nicht zum Teil 9.000 Kilometer weit entfernt wissen möchte. Es habe bereits eine Anfrage von Eltern aus China gegeben, die ihr Kind unbedingt nach Hause holen wollen, da nach deren Sicht in Europa die Lage mit Corona nicht mehr unter Kontrolle sei.

Dabei schränkt Torsten Schwark aber ein, dass die Schülerinnen und Schüler zwar ab Montag nicht vor Ort in den Klassen sein müssten, sie aber dennoch mit Aufgaben und allen wichtigen Unterrichtsmaterialien online versorgt würden. „Insbesondere für die Schüler aus dem 12. Jahrgang, die nächstes Jahr Abitur machen ist es wichtig, dass sie weiterhin lernen können“, betont der Stellvertretende Direktor und Internatsleiter.

Notbetreuung geplant

Geschlossen bleiben ab Montag auch die Kindergärten, so auch jede des DRK-Kreisverbandes. Zwei betreibt das DRK in Bad Sachsa, drei in Bad Grund: „Wir halten uns streng an die Vorgaben des Kultusministeriums“, erklärt Beate Kohlstedt, stellvertretende Kreisgeschäftsführerin. Eingerichtet werden sollen allerdings Notbetreuungen für betroffene Eltern an den jeweiligen Standorten, bei denen laut Ministerium in einem besonderen Maße auf die Einhaltung der Hygienestandards zu achten sei. Wie das genau organisiert wird, soll am Montag noch mit anderen Trägern, den Gemeinden und dem Vorstand abgestimmt werden. Abgesagt sind alle DRK-Veranstaltungen, eine Empfehlung, die der Kreisverband auch an alle Ortsverein weitergibt. Das Angebot Essen auf Rädern in Osterode, Herzberg und Bad Grund bleibt indes weiter bestehen.