Osterode. Es gibt vier Vorstellungen, der Vorverkauf läuft. „7500“ ist das Spielfilmdebüt des Eisdorfer Regisseurs. Darin: Hollywood-Star Joseph Gordon-Levitt.

Am 10. Januar ist offizieller Kinostart für „7500“, das Spielfilmdebüt des Eisdorfer Nachwuchsregisseurs Patrick Vollrath (Jahrgang 1985) mit Hollywood-Star Joseph Gordon-Levitt in der Hauptrolle. Bereits zwei Wochen vorher präsentiert Vollrath persönlich seinen Film zusammen mit den Herzberger Central-Lichtspiele in der Osteroder Stadthalle: Es gibt je zwei Vorstellungen am Freitag und Sonntag, 27. und 29. Dezember, jeweils um 17 und 20 Uhr. Die Central-Lichtspiele zeigen in der Stadthalle als Rahmenprogramm außerdem Vollraths Abschlussarbeit „Alles wird Gut“, mit dem er 2016 in der Kategorie Bester Kurzfilm für einen Oscar nominiert wurde. Und vorab gibt es bereits um 14 Uhr den Animationsfilm „Die Eiskönigin 2“ zu sehen.

Der 92-minütige Spielfilm 7500 handelt von einer Flugzeugentführung, die Zahlenkombination 7500 ist in der internationalen Luftfahrt der „Emergency Code“ für so einen Vorfall. Zur Handlung: Ein Flug von Berlin nach Paris. Alltägliche Arbeiten im Cockpit eines Airbus A319. Kopilot Tobias Ellis (Joseph Gordon-Levitt) bereitet routiniert den Abflug der Maschine vor. Der Start verläuft wie immer reibungslos. Doch dann hört man Geschrei in der Kabine. Eine Gruppe junger Männer, unter ihnen der achtzehnjährige Vedat (Omid Memar), versucht ins Cockpit einzudringen. Es beginnt ein Kampf zwischen Besatzung und Angreifern, eine Zerreißprobe zwischen dem Wunsch, einzelne Leben zu retten und noch größeren Schaden abzuwenden. Die Cockpittür wird zum Kampfgebiet und Tobias gerät in die Position, über Leben und Tod entscheiden zu müssen.

Hyperrealistisches Thrillerdrama

Patrick Vollrath schrieb in Zusammenarbeit mit Senad Halilbasic das Drehbuch (wir berichteten). An der Seite von Joseph Gordon-Levitt (Snowden, The Dark Knight Rises) in der Hauptrolle spielen Aylin Tezel (Almanya – Willkommen in Deutschland, Am Himmel der Tag, „Tatort“) und Newcomer Omid Memar (Der Fall Collini, „Tatort“). „Rache ist oftmals der primäre Antrieb, wenn ein grundloser Akt der Gewalt das Leben unschuldiger Menschen kostet“, sagt der Regisseur zur Handlung seines Stücks. „Auf Gewalt mit Gewalt zu reagieren, ist eine überaus menschliche Reaktion, die nicht nur Auswirkungen auf einzelne Menschen hat, sondern auf die Gesellschaft als Ganzes. Mein Ansatz war 7500 als hyperrealistisches Thrillerdrama zu inszenieren, das die Dynamik dieses Teufelskreises betrachtet und eine der schwierigsten Fragen unserer Zeit stellt: Wie können wir diesen Kreislauf durchbrechen? Diese große Frage wollte ich in einer minimalistischen und klaustrophobischen Kulisse durchspielen – dem Cockpit eines Passagierflugzeugs.“

Spielfilmdebüt mit einem Hollywood-Star in der Hauptrolle: Joseph Gordon-Levitt in „7500“.
Spielfilmdebüt mit einem Hollywood-Star in der Hauptrolle: Joseph Gordon-Levitt in „7500“. © Universum

Der Film beginne mit Bildern einer Überwachungskamera, die den Zuschauern den Eindruck von Sicherheit und Kontrolle vermitteln sollen. „Schon bald wird uns schmerzhaft bewusst, dass absolute Sicherheit nur eine Illusion ist. Diesen Bildern folgt Banalität. Zwei Piloten gehen ihrer Arbeit nach, wie jeden Tag. Alltag wird in methodischem Detail gezeigt. Die beiden Piloten dominieren dieses riesige Flugzeug und seine Technologie, nur um später festzustellen, dass all diese von Menschen geschaffene Technologie uns doch nicht vor uns selbst schützen kann.“

Einer der beiden Piloten ist der Protagonist, Kopilot Tobias Ellis. Vollrath: „Er ist ein ganz normaler Typ mit ganz alltäglichen Problemen. Er ist kein Held. Er steht für uns alle – ein Jedermann, der ein ganz normales Leben führt, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, dass er sich eines Tages womöglich mitten in einer Katastrophe wiederfinden könnte.“

Die beiden Produzenten Jonas Katzenstein und Maximilian Leo (augenschein Filmproduktion) sagen: „Patricks Fokus liegt darauf, wie Menschen sich in extremen Situationen verhalten. Seine Figuren sind nicht größer als das Leben, sie sind vielmehr geerdet, nachvollziehbar, authentisch. Sie sind wie die Menschen, denen man auf der Straße begegnet. Die althergebrachten Klischees des eiskalten Terroristen und des heroischen Piloten greifen hier nicht.“ Der Regisseur erzähle gekonnt die Geschichte der beiden Männer, Copilot und Terrorist, „die sich am Ende nicht als Gegenspieler gegenüberstehen, sondern als Menschen. Die großartige Prämisse machte es uns möglich, einen wichtigen Film zu produzieren, inszeniert von einem außergewöhnlichen Talent, der ein Publikum weltweit erreichen wird und seine Geschichte auf glaubhafte Weise erzählt, die uns daran erinnert, dass es inmitten der traurigen Realität des Terrors immer noch so etwas wie Mitgefühl geben kann.“

Vorverkauf: Kino Herzberg und Stadthalle Osterode