Osterode. Das Hexentrail-Team 52, die „ALS-Runners“, ermöglicht Erkranktem Schwimmbadbesuch und sammelte Spenden für zwei ALS-Vereine.

Ab ins kühle Nass hieß es für Oliver Jünke, der seit 2005 an ALS erkrankt ist, bei einem Besuch im Aloha-Aqualand. Mit dem Beatmungsgerät auf einem Schwimmreifen ging es ins Becken, für Jünke eine besondere, aber willkommene Herausforderung. Jünke hat sich bewusst für lebensverlängernde Maßnahmen im Fortgang seiner Krankheit entschieden: Seit 2012 wird er beatmet und über eine Sonde ernährt. „Das Leben ist schön“ lautet sein Lebensmotto und vieles ist auch mit Handicap möglich, weiß er. So fährt er mit seinem Team 52, den „ALS-Runners“, einen Teil der Harzer Hexentrailstrecke ab. Bei diesem Spendenlauf geht es um das gemeinsame Erleben einer sportlichen Herausforderung im Team, verbunden mit einem guten Zweck und frei nach dem Motto „In der Region - für die Region“ (wir berichteten).

Das Team 52, die „ALS-Runners“, will mit seinem Projekt „Wir schaffen Möglichkeiten“ Betroffene motivieren, neue Lebenskonzepte zu entwickeln. Sie wollen zeigen, dass es sich immer lohnt zu kämpfen und dass das Leben trotz schwerer Behinderung lebenswert ist. Mit ihren Rollstühlen werden sie ihr Team am 24. August auf einer Teilstrecke begleiten und zum Schluss gemeinsam die Ziellinie passieren – das wird sicherlich ein besonders emotionaler Moment für alle Beteiligten.

Bei der Fahrt auf der Hexentrailstrecke.
Bei der Fahrt auf der Hexentrailstrecke. © Verein

Eine besondere Verbindung besteht zum Team 93, den „TUC Runners“ von der Technischen Universität Clausthal, das vom Aloha Aqualand unterstützt wird. Katja Niehus, ehemalige Beschäftigte des Bades, ist seit 2012 an ALS erkrankt. Rettungsschwimmer der TU Clausthal sind saisonal beim Aloha beschäftigt.

Nach einer erfolgreichen Generalprobe für die Rollifahrer saß das Team bei Niehus in Schwiegershausen zusammen, um noch einige Eckpunkte für den Harzer Hexentrail festzulegen und anschließend die Spende von Bettina Niehus-Wode entgegenzunehmen.

Bettina Niehus-Wode hatte ihren Blumenladen in Schwiegershausen Ende Juni aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben. Sie hatte die Idee, am letzten Tag eine Aktion zu starten, um Spenden für ALS-Erkrankte zu sammeln. Es wurde ein erfolgreicher Tag: Familienmitglieder, Freunde und Bekannte waren mit großem Einsatz dabei. Viele Schwiegerhäuser und Besucher aus der Umgebung fanden sich ein und spendeten für die gute Sache. Am Ende des Tages war eine Gesamtsumme von 1.935 Euro zusammengekommen, die jeweils zur Hälfte unter den Vereinen ALS-mobil und ALS-Alle Lieben Schmidt aufgeteilt wurde.

Bei der Spendenübergabe.
Bei der Spendenübergabe. © Verein