Osterode. Die Marken wurden nicht einfach nur abgerissen, sondern systematisch abgeschraubt. Auch einige Wegschilder sind auf diese Weise verschwunden.

Seit 2011 ist der Karstwanderweg Südharz mit dem Gütesiegel des Deutschen Wanderverbandes ausgezeichnet. Ein verbindliches Qualitätsmerkmal ist die lückenlose Beschilderung, wie sie von den Wanderern auch immer wieder lobend hervorgehoben wird. Mit derzeit 22 Wegpaten wird der Karstwanderweg im Landkreis Göttingen zwei Mal im Jahr im vorschriftsmäßigen Zustand gehalten, das ist vor allem die Reinigung und Ergänzung der Beschilderung, das Freischneiden des Wegprofils und der Schilder, Abräumen von Bruchholz, Aufsammeln von Müll und die Beobachtung und Beseitigung bzw. Meldung von Gefahrenstellen. All dies wird ehrenamtlich ausgeführt.

Nun häufen sich in letzter Zeit Anzeichen von Diebstählen. So sind im Umfeld der Stadt Osterode etwa 100 Wegmarken verschwunden, nicht einfach abgerissen sondern systematisch abgeschraubt. Auch einige Wegschilder sind auf diese Weise verschwunden. „Beides sind keine Kavaliersdelikte sondern Diebstahl und damit strafbar“, informieren die Verantwortlichen. Der Förderverein Deutsches Gipsmuseum und Karstwanderweg e.V. hat Anzeige erstattet. Vandalismus komme erfreulicherweise eher wenig vor: Verknicken und Abreißen von Schildern oder Beschmieren hielten sich noch in Grenzen. Ärgerlicher sei es, wenn möglicherweise gut gemeinte „Ergänzungen“ an Wegschildern seitens Dritter mit dickem Edding vorgenommen werden. Dies führt zu Verwirrungen von Wanderern. Alle drei Jahre muss das Gütesiegel als Qualitätswanderweg neu und kostenpflichtig beantragt werden.

„Es wäre ein Jammer, wenn im kommenden Jahr dem Weg die Anerkennung versagt werden sollte, weil die Beschilderungen fehlen“, so Vertreter des Fördervereins. Dieser bittet daher alle Nutzer des Karstwanderwegs, ihre Augen offen zu halten und entsprechende Beobachtungen unter unterhaltung@karstwanderweg.de zu melden. mp