Samtgemeinde Hattorf. Unser Redakteur schreibt einen sehr persönlichen Nachruf auf den Hattorfer Samtgemeinde-Bürgermeister Henning Kunstin, der bei einem Autounfall starb.

Einen Nachruf zu schreiben, ist wohl eine der undankbarsten Aufgaben, die es in der Redaktion gibt. Unweigerlich heißt das nämlich, es ist ein Leben zu Ende gegangen. Es wird getrauert, viele vermissen den Verstorbenen. Einen Nachruf auf jemanden zu schreiben, den man seit vielen Jahren kannte, den man schätzte und der so tragisch viel zu früh aus dem Leben geschieden ist, schmerzt umso mehr.

Wie, so denke ich jeder, war ich am Montagmorgen geschockt von der Nachricht, dass Du, lieber Henning, bei einem Autounfall Dein Leben lassen musstest. Verstehen kann ich das auch jetzt, mit ein paar Tagen Abstand, nicht wirklich. Die Frage nach dem Warum, sie wird uns wohl noch lange beschäftigen und trotzdem nie so richtig beantwortet werden können. Das Schicksal ist ein mieser Verräter, keine Frage.

Du bist auch als Bürgermeister immer der Mensch geblieben, den alle so gern hatten und zu schätzen wussten

Als Bürgermeister der Samtgemeinde Hattorf warst Du seit knapp einem Jahr im Amt. Wer weiß, wohin Dich dein politischer Weg noch geführt hätte, auch wenn ich denke, dass Du hier genau an der richtigen Stelle warst. Etwas für die Heimatregion bewirken, sich für die Heimat engagieren, das lag Dir immer am Herzen.

Egal, ob als Bürgermeister der Samtgemeinde oder zuvor als Ortsbürgermeister in Hörden, Dir ging es immer um die Sache, um gemeinsame Lösungen im Interesse der Bürger. Mit Parteigezänk und politischen Winkelspielen konntest Du dagegen nichts anfangen. Du bist eben auch als Bürgermeister immer der Mensch geblieben, den alle so gern hatten und zu schätzen wussten – auch trotz privater Schicksalsschläge.

Zwei Dinge, die damals in der Abizeitung standen, haben sich tatsächlich erfüllt

Sportlich haben sich unsere Wege schon früh auf dem Fußballplatz gekreuzt, später in der Schule (auch wenn ich etwas früher mit dem Abitur am EMAG in Herzberg dran war) und bei diversen Feiern. Wenn man wie Du aus einer Karnevalshochburg wie Hörden stammt, dann gehört das einfach dazu. Zwei Dinge, die damals in der Abizeitung standen, haben sich übrigens tatsächlich erfüllt: Der Vorsitz beim TV Hörden und das Amt des Karnevalsprinzen beim HCC. Überhaupt war Hörden ein wichtiger Fixpunkt, Deine Heimat, Dein Zuhause.

Später folgte dann die zusätzliche berufliche Ebene. Als Vorsitzender des TV und als Oberturnwart warst Du viele Jahre ehrenamtlich engagiert, hast für frischen Wind gesorgt und jede Menge Projekte tatkräftig angeschoben. Dass Du nun viel zu früh von uns gehst, hinterlässt eine riesige Lücke. In unseren Herzen, in unserer Gesellschaft, in unserer Heimat.

Ein letztes Cheers auf Dich, Henning, wir werden Dich sehr vermissen!