Samtgemeinde Hattorf. Trauer im Altkreis Osterode: Nach dem Unfalltod des Hattorfer Samtgemeinde-Bürgermeisters erzählen Weggefährten, wie sie Henning Kunstin erlebt haben.

Der Schock über den tödlichen Unfall von Henning Kunstin, dem Samtgemeindebürgermeister von Hattorf am Harz, sitzt bei vielen Menschen tief.

Nach seinem Tod melden sich nun Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter des Hördeners zu Wort und würdigen sein Wirken – als Mensch und als Politiker.

Bürgermeisterin Elvi Schaper: „Müsste ich Henning Kunstin in zwei Worten beschreiben, wären jung und dynamisch wohl mit die passendsten“

„Henning Kunstin war für unsere Samtgemeinde als Bürgermeister gerade einmal ein Jahr im Einsatz“, sagt Elvira Schaper, Gemeindebürgermeisterin von Wulften. „Doch er war ein Mensch, der sich schon in dieser kurzen Zeit voll für die Region und deren Bewohnerinnen und Bewohner eingesetzt hat. Er kannte die Nöte und Sorgen und hat sich immer bemüht, in allen Entscheidungen jeder Ortschaft der Samtgemeinde gerecht zu werden.“

Die Nachricht über den Tod des jungen Politikers traf sie schwer. „Als ich es erfuhr, wollte ich es gar nicht glauben.“

Auch menschlich hat Kunstin bei der Bürgermeisterin einen Eindruck hinterlassen: „Müsste ich ihn in zwei Worten beschreiben, wären jung und dynamisch wohl mit die passendsten. Er war immer freundlich, hatte für jeden ein offenes Ohr und war sehr vertrauenswürdig. Henning Kunstin ging immer auf die Menschen zu und war für alle greifbar.“

Sie ist überzeugt: „Henning Kunstin war ein guter Politiker für diese Region – und wäre noch besser geworden, wäre ihm mehr Zeit geschenkt geworden. Ich hätte es ihm wirklich gewünscht.“

Kämmerer Arnd Barke: „Schon als Hördener Bürgermeister hat Kunstin sich für die Bewohnerinnen und Bewohner eingesetzt“

Arnd Barke, Kämmerer der Samtgemeinde Hattorf, kennt Henning Kunstin seit dessen Eintritt in die Lokalpolitik. Er erinnert sich noch an dessen Zeit als Hördener Bürgermeister und Mitglied des Samtgemeinderates: „Egal in welchen Themen, die Umgangsweise mit Henning Kunstin war immer angenehm und vernünftig. Schon damals hat er sich für die Bewohnerinnen und Bewohner eingesetzt und gemeinsam mit uns als Verwaltung nach Lösungen für deren Nöte gesucht.“

Daran habe sich auch nichts geändert, als Henning Kunstin im November vergangenen Jahres als Samtgemeindebürgermeister in das Rathaus zog. Im Gegenteil: „Er war uns gegenüber immer vertrauensvoll, fair und freundlich. Bei Problemen hat er sich immer darum bemüht, eine Lösung zu finden, die für alle Parteien gut und vertretbar war.“

Umso schwerer wiege Kunstins Tod auch derzeit in der Samtgemeinde. „Hier in der Verwaltung hat uns der Verlust erst einmal den Boden unter den Füßen weggerissen und es sind in unserem Haus einige Tränen geflossen“, so Barke.

Vereinsvorsitzender Reinhard Henkel: „Trotz seiner Jugend hat Kunstin es verstanden, auf die Menschen zuzugehen und sie einzubeziehen“

Reinhard Henkel, Ehrenvorsitzender und viele Jahre Erste Vorsitzender des Turnvereins Hörden, kannte Henning Kunstin nicht nur als engagierten Politiker, sondern als Sportler – und Vereinsmensch. „Über 15 Jahre lang war Henning Kunstin nicht nur mein Nachfolger und der Erste Vorsitzende, er war der Turnverein Hörden.“ Eine lange und enge Zusammenarbeit verbindet die beiden Männer miteinander, von der Zeit als Kunstin die Aufgabe des stellvertretenden Vorsitzes bis hin zum ersten Vorsitz übernahm. „Er war mehr als engagiert, hat unseren Verein vorbildlich geführt und nach vorne gebracht.“

Was ihn für Henkel dabei besonders ausmachte: „Henning Kunstin war jemand, der nicht nur tolle Ideen mit einbrachte, sondern er war der erste, der alles daran gesetzt hat, diese dann auch umzusetzen.“ Auch seine Fähigkeit, die Menschen zusammenzuhalten, habe Reinhard Henkel stets beeindruckt. „Trotz seiner Jugend hat er es verstanden, auf die Menschen zuzugehen und sie einzubeziehen. Er hat die Tradition geehrt, hatte den Blick aber immer nach vorne gerichtet.“

Egal ob die Arbeit im Verein, Förderverein oder als Vertretung der Hördener Turner auf sportlicher Ebene: „Ich hätte mir keinen besseren Nachfolger als Henning Kunstin vorstellen können. Egal, wo er war, er war lebensfroh, nahbar und hatte für jeden ein offenes Ohr, der es brauchte. Dabei war er immer offen und diplomatisch.“

Nicht verwunderlich kam es daher für Reinhard Henkel, dass sich Henning Kunstin auch politisch engagierte: „Er war mit seiner ruhigen und respektvollen Art ein geborener Politiker und ein toller Mensch.“ Sein Engagement für den Turnverein musste er aufgrund seiner Tätigkeit als Samtgemeindebürgermeister zwar herunterfahren, doch der gute Kontakt und die Verbindung zu dem Turnverein sei nie abgerissen.

„Auch als Samtgemeindebürgermeister war er für jeden da – Ihn zu verlieren trifft uns unfassbar schwer. Wir alle werden ihn schrecklich vermissen.

Bürgermeister Stefan Henkel: „Henning Kunstin war immer diplomatisch, respektvoll und offen und eine durch und durch ehrliche Person“

Stefan Henkel, Bürgermeister von Hörden, hat mit Henning Kunstin nicht nur einen Parteikollegen verloren, wie er sagt: „Henning Kunstin war einer meiner besten Freunde, wir kannten uns vom Kindesalter an.“

Was ihn für Stefan Henkel besonders auszeichnete: „Er war immer diplomatisch, respektvoll und offen. Er hatte für jeden immer ein freundliches Wort und ein offenes Ohr parat. Er war auch eine durch und durch ehrliche Person. Henning Kunstin war einer der tollsten Menschen, den ich je kennenlernen durfte.“