Herzberg. Der Blick in den Körper mit bildgebenden Verfahren wie der Röntgenuntersuchung ist ein essenzieller Bestandteils des medizinischen Alltags.

Die Radiologie – eine Abteilung, die fast jeder Patient im Krankenhaus kennenlernt. Denn ohne die Bilder aus dem Körperinneren können die Ärzte oft keine Diagnose stellen, ohne Diagnose kann keine Therapie erfolgen. Etwa 34.000 Patienten im Jahr werden von Sabine Hille, Abteilungsleitung der Radiologie, und ihren Kollegen in der Helios-Klinik Herzberg/Osterode betreut.

„Die allgemein bekannte Röntgenaufnahme nach Wilhelm Conrad Röntgen hat nach wie vor einen festen Stellenwert in der Radiologie. Das sogenannte ‚konventionelle Röntgen‘ ist für den Patienten schnell, schmerzlos und strahlenarm“, erklärt Sabine Hille. Es diene beispielsweise als Basisuntersuchung für die Diagnose von Knochen- oder Gelenkverletzungen sowie Lungenerkrankungen. „Konventionell hat dabei nichts mit veraltet zu tun: Wir arbeiten mit modernster Technik, die in sekundenschnelle Bilder in ausgezeichneter Qualität zur Verfügung stellt“, so Hille weiter. Sämtliche Aufnahmen in der Radiologie werden digital erstellt und sind über ein Bild- und Informationssystem sofort an allen Bereichen der Klinik verfügbar.

1,3 Millionen Euro investiert

Erst Ende 2018 hat die Helios-Klinik Herzberg/Osterode zusammen mit der am Krankenhaus niedergelassenen Radiologischen Praxis rund 1,3 Millionen Euro aus Eigenmitteln in Großgeräte für die Radiologieabteilung investiert – zwei Geräte zur Erstellung konventioneller Röntgenaufnahmen und ein Computertomograph wurden durch modernste digitale und strahlensparende Technik ersetzt. Denn das konventionelle Röntgen ist nur eine Diagnostik-Möglichkeit in der Herzberger Klinik. Die Abteilung verfügt zudem über einen Computertomographen (CT), einen Kernspintomographen (Magnetresonanztomographie – MRT) und ein Mammographie-Gerät. Für die Gefäßdiagnostik, beispielsweise zur Darstellung von Einengungen der Arterien, Blutgerinnseln in Venen sowie zur Abklärung von Krampfadern, steht ein kombiniertes Angiographie-/Durchleuchtungsgerät zur Verfügung.

Das Team der Radiologie in der Herzberger Klinik.
Das Team der Radiologie in der Herzberger Klinik. © HELIOS Kliniken

Durch weitere radiologische Untersuchungen können auch Organbewegungen beziehungsweise Funktionsabläufe innerhalb des Körpers dargestellt werden. „Ob Schicht für Schicht, dreidimensional oder dynamisch – wir können den Bereich des Körpers, der untersucht werden soll, innerhalb kurzer Zeit lückenlos abbilden“, sagt Hille, die bereits seit 40 Jahren im Herzberger Krankenhaus arbeitet. Mit ihren Kollegen betreut sie die Patienten, die aus der Notaufnahme oder den Fachabteilungen der Klinik sowie aus der Radiologischen Gemeinschaftspraxis im Haus kommen.

Die Radiologie ist dabei rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr besetzt, „denn es kann immer mal einen Autounfall mit Schwerverletzten oder einen schlimmen Sturz geben. Hier sind wir sofort da, gerade in der Notfallversorgung ist Zeit ein besonders kritischer Faktor.“

Der Beruf der MTRA

Der Beruf der MTRA ist dabei weitaus mehr als Patienten zu röntgen: Eine MTRA verfügt über umfassendes Fachwissen im Bereich diagnostische Radiologie, Strahlentherapie und Nuklearmedizin sowie ein Verständnis für technische Prozesse und für den Bau des menschlichen Körpers. „Zwar ist die genaue Befundung und Interpretation der Aufnahme Aufgabe des Arztes, aber wir sind stets gefordert mitzudenken, welche Aufnahmen der Arzt benötigt, um anhand dieser eine Diagnose zu stellen. Wenn wir den Patienten zum Beispiel bei einer konventionellen Röntgenaufnahme falsch positionieren, ist das Röntgenbild hinterher nicht brauchbar. Ebenso müssen wir mit den Geräten vertraut sein und neue technische Entwicklungen schnell in unseren Arbeitsalltag aufnehmen“, erklärt Hille.

Zudem wichtig für die Arbeit in der Radiologie: eine hohe Sozialkompetenz. „Man darf keine Scheu vor dem Umgang mit kranken Menschen haben“, sagt sie. „Außerdem gibt es Patienten, die vielleicht im MRT Platzangst bekommen. Oder die sich vor dem Ergebnis der Röntgenuntersuchung fürchten. Dann muss man beruhigend auf den Patienten einwirken können.“

Alle fünf Jahre werden die Geräte in der Radiologie und die Aufnahmequalität durch die Ärztliche Stelle, eine Einrichtung der deutschen Ärztekammer zur Qualitätssicherung bei der medizinischen Strahlenanwendung, geprüft. „Zudem kontrollieren wir in der Klinik täglich bei der sogenannten ‚Konstanzprüfung‘ die Geräte-Strahlung und die Befundungs-Monitore. Unser Ziel ist es, diagnostisch aussagefähige Röntgenaufnahmen bei möglichst geringer Strahlenbelastung des Patienten zu erstellen“, erläutert Hille.