Herzberg. Am 11. August wird das Jubiläum zu 150 Jahre Südharzstrecke gefeiert. Die Zugbegleiter Albert Koch und Hans-Werner Reichardt werden dabei sein.

66,60 Ostmark kostete eine Fahrkarte für die 29 Kilometer lange Zugstrecke von Ellrich in der DDR nach Herzberg in der Bundesrepublik. Das war Ende 1989. Wenige Wochen zuvor, am 12. November, fuhr erstmals nach 44 Jahren wieder ein Personenzug über die innerdeutsche Grenze. Zugbegleiter an dem Sonntagmorgen war Albert Koch. Sein Kollege Hans-Werner Reichardt war an dem historischen Tag ebenfalls im Dienst. Drei Jahrzehnte danach schwelgen die beiden Herzberger in Erinnerung – und sind dabei, wenn am 11. August das Jubiläum zu 150 Jahre Südharzstrecke auf dem Herzberger Bahnhof gefeiert wird.

„Schon am Samstag herrschte eine gewisse Aufbruchstimmung“, erinnert sich Koch an den Vortag der ersten Überfahrt im November vor 30 Jahren. Die Reichsbahn-Chefs im thüringischen Erfurt hätten Personenzugfahrten über die Grenze bereits zugestimmt, die der Bundesbahndirektion in Hannover aber noch nicht. Am 9. November, an einem Donnerstag, war allen Menschen der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) erlaubt worden, nach Westdeutschland zu gehen oder zu fahren.