Hattorf . Der Streckenfluglehrgang beim LSV Osterode war für Frederick Friebe aus Herzberg besonders erfolgreich: Er stellte einen persönlichen Rekord auf.

Auf dem Segelfluggelände des LSV Kreis Osterode in Hattorf fand der Streckenfluglehrgang des DAeC Landesverbandes Niedersachsen (LVN) statt. Zwei Wochen lang wurden 12 Teilnehmer aus ganz Niedersachsen und sogar aus Belgien von acht ehrenamtlichen Trainern theoretisch und praktisch im Streckensegelflug trainiert. Das Jahrhundertwetter ließ keine Wünsche offen und so konnten in den zwei Wochen Strecken mit über 650 Kilometern erflogen werden. Für einige Teilnehmer stellten sich dabei neue persönliche Rekorde ein. Alle Flüge zusammen ergaben eine Strecke von fast 50.000 Kilometern – mehr als einmal um die Welt.

Die Thermik nutzen

Da Segelflugzeuge ohne eigene Energie fliegen, benötigen sie Thermik um sich in der Luft zu halten. Diese aufsteigende Luftmasse ist der zentrale Antrieb beim Segelflug. Hier setzt der Lehrgang an. Wie nutzt man die Thermik für den geplanten Flug aus? Den Teilnehmern wurde vermittelt, wie sie ihre Strecke planen und das Wetter richtig lesen können. Geflogen wurde meistens im Team mit einem Trainer und maximal zwei Schülern. Am Morgen eines jeden Tages fand ein Briefing statt. Hier wurde das Wetter erläutert. Auf dieser Basis wurde dann ein Flug gewählt. Dann ging es auch schon los: Halle ausräumen, Flugzeuge zusammenstecken und den Start aufbauen.

Sobald die ersten Flugzeuge in der Luft waren sammelten sich die einzelnen Trainingsgruppen und flogen gemeinsam von Hattorf ab um ihre Tagesaufgabe zu meistern. Trainer und Pilot stimmten sich während ihres Fluges per Funk über ihre Taktik ab.

550 Kilometer: Persönlicher Rekord

Eine der größten Aufgaben führte eine Trainingsgruppe von Hattorf aus nach Fulda über die Wasserkuppe nach Titschendorf im Saale-Orla Kreis und zurück in die Aue nach Hattorf. 550 geflogene Kilometer und für Frederick Friebe aus Herzberg sein persönlicher Streckenrekord. Das Wetter ermöglichte dabei unglaubliche Flugleistungen für einen Streckenfluglehrgang, die es so, laut Trainer Harald Dahms vom Hannoverschen Aero Club, seit 1982 nicht mehr gegeben hat.

Die Basishöhen, also die Untergrenzen der Wolken, lagen meistens über 2000 Meter über Meeresniveau, tageweise sogar bei über 3000 Meter. So ist es nicht verwunderlich, dass die Aufgaben großzügig gewählt wurden. Insgesamt kamen 11 Flugtage zusammen. 14 Mal flog man über 500 Kilometer am Stück. Daneben gab es Vorträge zum Thema Teamflug, Außenlandungen, Leewellen und Beladung im Flugzeug.

Streckenfluglehrgänge werden zweimal im Jahr an unterschiedlichen Flugplätzen vom LVN ausgerichtet und bieten besonders jungen Piloten die Möglichkeit, sich intensiv mit dem Streckenflug zu beschäftigen und ihre Leistungen zu steigern.

Mehr Informationen über den Streckenflug und anstehende Lehrgänge findet man im Internet unter www.daec-lvn.de.