Bad Sachsa. Ein Zufall führt Sachsas Bürgermeister mit polnischem Amtskollegen zusammen, eine Städtepartnerschaft sollte entstehen - nun wird es Flüchtlingshilfe.

Den Helfern helfen – und vor allem Solidarität mit den Menschen in der Ukraine beweisen, das Leid der Flüchtlinge mildern: Das möchte die Stadtverwaltung in Bad Sachsa durch eine neue, besondere Kooperation erreichen. Ab sofort sammelt man Spendengüter und Gelder, um diese zur Stadt Czerwionka-Leszczyny in Polen zu bringen. Sichtlich bewegt stellte Bad Sachsas Bürgermeister Daniel Quade auf der virtuellen Sitzung des Stadtrates die Aktion vor, die ihren Ursprung in einem Zufall in Zeiten des Friedens hat.

Bei Urlauben im Harz kennengelernt

Wieslaw Janiszewski, Bürgermeister von Czerwionka-Leszczyny, hat während seiner regelmäßigen Urlaubsaufenthalte im Harz Kontakt zu seinem Amtskollegen in der Uffestadt aufgenommen. Aus den Treffen entstand schließlich die Idee einer Zusammenarbeit beider Städte, die aufgrund der Invasion des russischen Militärs in der Ukraine eine komplett neue Bedeutung gewonnen hat.

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Die knapp 42.000 Einwohner zählende Stadt Czerwionka-Leszczyny liegt im Powiat Rybnicki der Woiwodschaft Schlesien in Polen. In der Stadt treffen seit dem Überfall auf die Ukraine täglich Flüchtlinge ein. Die Einwohner der Stadt helfen, wie Bürgermeister Quade erklärt, von Beginn an den Menschen aus der Ukraine in jeder Hinsicht, stellen vor allem Wohnraum zur Verfügung. Jetzt aber sei Bürgermeister Janiszewski mit der Bitte um Unterstützung an seinen Amtskollegen herangetreten, der Quade mit der Unterstützung der Bad Sachsaerinnen und Sachsaer gern nachkommen will.

Hygieneartikel und Kleidung werden dringend benötigt

„Dringend benötigt werden insbesondere Hygieneartikel für die in immer größerer Zahl eintreffenden Flüchtlinge. Ziel der Sammlung ist, die Stadt bei der Bewältigung der Aufgabe bestmöglich zu unterstützen und daher sollen tatsächlich benötigte Artikel nach Czerwionka-Leszczyny transportiert werden“, führt der Verwaltungschef aus. Des Weiteren werden gut erhalten bis neuwertige Artikel gesammelt, speziell Bekleidung (spezielle T-Shirts, Langarmshirts, Hosen, Übergangsjacken, Strickjacken, Fleecejacken, aber keine Winterbekleidung) für Frauen und Kinder (5-18 Jahre) aber auch Kleiderbügel. Die Spenden sollten möglichst in Kartons verpackt und beschriftet sein.

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Da viele Artikel benötigt werden, die aus hygienischen Gründen neu angeschafft werden sollen, bittet die Stadt Bad Sachsa auch um finanzielle Spenden auf das Konto der Stadt Bad Sachsa: IBAN: DE97 2635 1015 0000 0005 05, BIC: NOLADE21HZB, hierbei unbedingt den Zahlungszweck Hilfe Ukrainekrieg“ angeben.

Firma aus Bad Sachsa transportiert die Güter, DRK hilft beim Sammeln

Der Transport ist bereits geregelt, die Firma Grzegorz Muras Hausmeisterservice aus Bad Sachsa wird ein Fahrzeug und einen Fahrer stellen. Die Spendenannahme und Verladung wird von den DRK-Ortsverbänden Bad Sachsa und Neuhof übernommen.

Die Spenden können beim Depot des DRK Bad Sachsa, Sachsensteinstraße 14 in Bad Sachsa, am Montag, den 21. März, in der Zeit von 19 bis 21 Uhr und am Samstag, 26. März, von 14 bis 16 Uhr, sowie beim Depot des DRK Neuhof, Lange Straße 9 in Neuhof, am Donnerstag, 24. März, in der Zeit von 19 bis 20 Uhr abgegeben werden. „Es darf nichts einfach abgestellt werden“ , betont Bürgermeister Quade ausdrücklich und hofft auf die Hilfe der Einwohner.

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