Walkenried. Der Verein Wir Walkenrieder war wieder im Bereich um das Kloster im Einsatz.

Sie waren wieder fleißig, die Mitglieder des Vereins Wir Walkenrieder – und erneut betrifft es ein Dauerthema in Walkenried: die Pflege von Grünanlagen. Allerdings gibt es auch Stimmen, die das Engagement auf dem Klostervorplatz und im Bürgerpark durchaus kritisch sehen – und zwar deshalb, da der Verein hier Arbeiten übernimmt, die der Gemeinde obliegen würden. „Natürlich sind der Platz wie auch der Park in der Obhut der Gemeinde, und es wäre ihre Aufgabe, die Pflege durchzuführen. Nur: Angesichts der schwierigen Haushaltslage und, damit verbunden, des stark geschrumpften Bauhofs und in Ermangelung geeigneter Beschäftigungsprogramme kann sie es nicht“, erläutert der Vorsitzende Michael Reinboth die Einschätzung des Vereins.

Gemeinderat hat Mittel gekürzt

Er erinnert auch daran, dass – wie in verschiedenen Sitzungen der Kommunalpolitik vor Ort bereits thematisiert wurde – im Zuge der Haushaltskonsolidierung auch die Finanzmittel für die Grünpflege per Ratsbeschluss reduziert wurden. Die Verträge mit Fremdfirmen wurden beendet bzw. laufen aus, die Arbeiten sollen vom Bauhof übernommen werden.

Am Brunnen im Bürgerpark nahmen die Helfer des Vereins einige Arbeiten vor. 
Am Brunnen im Bürgerpark nahmen die Helfer des Vereins einige Arbeiten vor.  © HK-Archiv | Michael Reinboth

„Das muss man nicht gut finden, aber sich damit abfinden ist ja auch keine Lösung. Also: Zupacken und darauf hoffen, dass ein gepflegtes Ortsbild Gäste anlockt, die dann mittels Übernachtungen oder wenigstens der Nutzung gastronomischer Einrichtungen für Umsatz im Klosterort sorgen“, fasst Michael Reinboth zusammen.

Spezialsand wurde verteilt

Jüngst waren neun Mitglieder im Einsatz, um den – gemeindeseitig bezahlten – Spezialsand per Schubkarren zu verteilen und dann in die Fugen des Pflasters auf dem Klostervorplatz einzufegen. Klaus Niemann, Dieter Klein, Gerald Linnow, Frank Schulze, Bernd Eggert, Erich Müller, Wolfgang Probst, Claus Berger und in der überwiegenden Zeit auch Michael Reinboth mühten sich, den Sand gewissenhaft auszubringen. Kein wirklich prickelnder Job, aber immerhin: Es regnete nicht, und es gab von Besuchern des Klosters anerkennende Worte bis hin zum Angebot eines Ständchens, welches dann aber coronabedingt doch lieber im Bereich der Ruine stattfand.

Angeschoben hatte die Aktion Wolfgang Probst, dem auffiel, dass das Auffüllen schon lange fällig war. Der Bauhof sorgte für das nötige Wasser und den Schlauch zum Einschlämmen – Kloster- und Weihnachtsmarkt 2021 können also kommen.

Herzenswunsch erfüllt

Trotz anhaltenden Nieselregens konnte Familie Müller den Henzes am selben Nachmittag noch einen Herzenswunsch erfüllen. Ihre Kinder hatten dem Verein „Wir Walkenrieder“ eine große Spende zukommen lassen, um das Aufstellen einer Bank an der Linde vor dem Haus zu ermöglichen. Die passende Rundbank fand sich noch im Lager – es ist die, welche einst um die Linde oberhalb der Schmiede gestanden hatte. „Wir haben sie konserviert, Müllers haben sie wieder aufgemöbelt und gestrichen, denn eine glückliche Fügung ergab, dass sie exakt um die Linde herum passt“, erklärt Michael Reinboth. „Vielleicht kommen ja noch ein paar sonnige Spätherbststunden, und Gerhard und Inge Henze, aber auch andere Bewohner des Unterklosters und nicht zuletzt unsere Gäste können sich da ein wenig ausruhen.“

Das Aufstellen der Bank wurde – wie auch das Erneuern der beiden Sitzgruppen am Parkplatz und das Aufbauen einer überdachten Sitzmöglichkeit am wiedaseitigen Ende der Streuobstwiese mit der Leitung des Welterbe-Informationszentrums abgestimmt. „Und stieß auch dort auf Zustimmung“, fasst der Vereinsvorsitzende abschließend zusammen.