Bad Sachsa. Feuerwerker und Eventmanager Robin Hanke schildert, welche Probleme ihm der Corona-Lockdown bereitet. Er hofft auf ein Ende.

Konzerte, Festivals oder Veranstaltungen – Feiern ist für Robin Hanke im beruflichen wie privaten Bereich enorm wichtig: Mit seiner Firma Forca Event Management Agentur steuerte der Pyrotechniker im 12. Jahr des Bestehens auf das vermutlich beste zu. Als Vorsitzender des Vereins Wir für den Südharz in Bad Sachsa wollte er ebenfalls viele Projekte angehen – und natürlich das beliebte Stadtfest im August ausrichten. Aufgrund der Corona-Pandemie steht Hanke in beiden Funktionen aktuell vor dem Nichts, die Veranstaltungsbranche ist mit am härtesten durch den Lockdown und die einhergehenden Maßnahmen getroffen – ein Zustand, an dem Hanke deutlich Kritik übt.

„Wir sind jetzt im 12. Jahr unserer Firmengeschichte. Wir hatten im Januar noch auftragsmäßig das beste Jahr vor uns. Wir hatten bestätigte Tourneen für SDP, Capital Bra, Apache207, Bausa etc. um nur einige unserer größten Auftraggeber zu nennen. Auch auf den größten deutschen Festivals wie Sonne Mond Sterne, Southside, Hurricane und Rock am Ring wären wir im Einsatz gewesen.“ Und von einem Tag auf den anderen sei dann alles anders geworden.

Festivals und Tourneen abgesagt

„Mittlerweile wurden Veranstaltungen und Tourneen bis Dezember abgesagt oder verschoben, alle Festivals ausnahmslos in das Jahr 2021 verschoben, eine ganze Kultur und Branche bricht zusammen, tausende Menschen sind für Monate arbeitslos und wofür das Ganze?“ – so lautet die persönliche Bilanz von Robin Hanke.

Robin Hanke (rechts), hier als Vorsitzender des Vereins Wir für den Südharz, beim Stadtfest in Bad Sachsa. Die Auflage im Jahr 2020 ist bislang am 28. und 29. August geplant.
Robin Hanke (rechts), hier als Vorsitzender des Vereins Wir für den Südharz, beim Stadtfest in Bad Sachsa. Die Auflage im Jahr 2020 ist bislang am 28. und 29. August geplant. © HK-Archiv | Thorsten Berthold

„Ich bin wirklich kein Verschwörungstheoretiker“, betont er ausdrücklich. Dennoch ist seine Erkenntnis, dass die Corona-Pandemie nicht das Hauptproblem in Deutschland sei: „Die Wirtschaft war auch vorher am Ende und jetzt hat man etwas gefunden, um Zeit zu gewinnen.“

Auch die aufgrund der Pandemie getroffenen Maßnahmen sind für ihn überzogen. Er selbst gehöre zur höchsten Risikogruppe aufgrund von schweren Herz- und Lungenvorerkrankungen. „Und trotzdem lebe ich mein Leben weiter wie bisher, achte wie vorher aber auch schon auf Hygiene und freue mich über jeden Menschen, dem ich in meinem Leben begegne.“ Grundsätzlich wünscht sich Robin Hanke ein Ende des Lockdowns.

Digitale Meetings

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie treffen Robin Hanke aber nicht nur beruflich und privat, sondern auch bei seinem ehrenamtlichen Engagement im Verein Wir für den Südharz. „Wir gehen natürlich unserer Arbeit nach, haben regelmäßige Meetings im Vorstand. Natürlich auch per Telefonkonferenz, E-Mail oder WhatsApp, aber das haben wir auch schon vor Corona so gemacht.“

Allerdings sei es gerade schwer,zu planen oder zu organisieren. „Alles ist sehr ungewiss, niemand weiß, wann es wieder Veranstaltungen geben darf, und wann der Verein andere Projekte unterstützen kann.“

Stadtfest ist fraglich

Auch die Jahreshauptversammlung musste auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen verschoben werden, ein neuer Termin ist noch nicht gesetzt.

„Da in Deutschland erst einmal alle Veranstaltungen untersagt sind und es noch keine einheitlichen Regelungen gibt zum Thema Großveranstaltungen, ist es derzeit sehr schwer, ein Stadtfest zu planen. Es steckt eine Menge Arbeit und Vorbereitung dahinter, und war die letzten Jahre immer weiter gewachsen und erfreute sehr viele Besucher. Wir machen uns viele Gedanken im Vorstand und besprechen mehrere Szenarien, müssen aber schauen, wie sich alles entwickelt“, erklärt Robin Hanke im Hinblick auf die Traditionsveranstaltung.

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