Walkenried. Sven Ludwig von der DLRG-Ortsgruppe Walkenried berichtet über seinen neuen Alltag in der Corona-Krise.

Die Corona-Pandemie erfasst wie bei jedem auch bei mir fast alle Lebensbereiche: Meine Arbeit in der Produktion bei Pleissner Guss läuft glücklicherweise weiter. Von Kurzarbeit wird zwar geredet, es steht jedoch nichts Konkretes fest. Die Schichten wurden um 30 Minuten verkürzt, damit diese sich nicht begegnen.

Die Kantine wurde geschlossen und allgemein gibt es so gut wie keinen persönlichen Kontakt unter den verschiedenen Abteilungen und Schichten. Arbeiten aus dem Büro werden vermehrt im Home-Office erledigt.

Ein Novum ist, dass hier die Kolleginnen und Kollegen, welche nicht im Home-Office sind, auch in versetzten Schichten arbeiten. Meetings werden als Telefon- oder Videokonferenz abgehalten. Das alles erschwert den Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen.

Privat hat sich als erstes die Schließung des Kindergartens bemerkbar gemacht. Wir sind in der glücklichen Situation, dass meine Frau nach der Geburt unserer zweiten Tochter in Elternzeit ist und die Betreuung dadurch kein Problem darstellt. Durch unsere Wohnlage und den Garten fühlt man sich wenig eingeengt. Zahlreiche Wanderwege finden sich direkt vor der Haustür.

Mai-Rede via Web-Stream

Auch bei der Gewerkschaft, wo ich aktiv bin, sind sämtliche Veranstaltungen abgesagt bzw. verschoben. Mit der Absage der Veranstaltungen zum ersten Mai ist ein unumstößlich geglaubter Termin weggefallen. Die Übertragung der Mai-Rede via Web-Stream ist da nur ein schwacher Trost. Bei der IG Metall werden Treffen von Ausschüssen etc. über Video- und Telefonkonferenz abgehandelt. Ein Umstand, der für uns neu ist.

Ich bin ferner in einigen Vereinen und Institutionen aktiv: In der DLRG Ortsgruppe Walkenried, im Bündnis „Bunt statt Braun“ Osterode, den Jugendring Harzland und im Begleitausschuss der Partnerschaft für Demokratie am Harz (vom Bundesprogramm „Demokratie Leben“). Das Vereinsleben ist größtenteils zum Erliegen gekommen.

Absage alle zwei Wochen

Als Leiter der Verbandskommunikation der DLRG Ortsgruppe Walkenried kann ich statt über Veranstaltungen zu berichten nur noch deren Absage verkünden. Da „auf Sicht“ gefahren wird, gab es hier die Verlängerung der Absage des Schwimmtrainings gefühlt im zwei-Wochen-Rhythmus. Es ist jetzt vorerst bis nach den Sommerferien ausgesetzt.

Auch in allen anderen Vereinen und Institutionen ist die Lage schwierig: Im Begleitausschuss des Bundesprogramms „Demokratie Leben“ werden Anträge aus der Ferne diskutiert und ohne persönlichen Kontakt entschieden. Hier ist jedoch davon auszugehen, dass die Antragsmenge auf Grund der Situation zunächst gegen null gehen wird.

Die Planung und Durchführung einer Veranstaltungsreihe von „Bunt statt Braun“ welche an verschiedenen Orten im Altkreis stattfinden sollten pausieren. Hier waren Orte und Vortragende bereits eingeplant. Wir werden hier teilweise noch einmal von neuen beginnen müssen.

Es besteht auch die Sorge, dass einige Veranstaltungsorte nach der Krise wegen Geschäftsaufgaben nicht mehr nutzbar sein werden.

Der Vorstand vom Jugendring Harzland machte am Montag erstmals eine Sitzung online. Durch Schicht kann ich leider nicht daran teilnehmen.

Allgemein werden neben E-Mail und WhatsApp-Nachrichten auch Telefonkonferenzen, Skype und andere Programme für die Kommunikation entdeckt. Dies läuft teilweise noch etwas schleppend an.