Bad Lauterberg. Das Harzer Unternehmen Schierker Feuerstein und sieben weitere mittelständische Betriebe aus dem Kreis Göttingen machen ein Projekt mit der Energieagentur.

Mit Sitzen im Luftkurort Schierke und im Bad Lauterberger Ortsteil Bartolfelde hat das Unternehmen Schierker Feuerstein den Harz und damit auch Auswirkungen des Klimawandels direkt vor Augen. Laut Marketingmanagerin Julia Brökers macht das den Wunsch, sich ständig zu hinterfragen und zu optimieren, für das familiengeführte Unternehmen selbstverständlich, wie sie sagt. Darum wandte sie sich mit einer E-Mail der Energieagentur Göttingen auch gleich an die Geschäftsführung. Inhalt der Nachricht war die Ausschreibung des Netzwerkprojekts CO₂-Plan. Als kleines, mittelständisches und eigenständig geführtes Unternehmen erfüllte Schierker Feuerstein die Teilnahmebedingungen und so bewarb man sich im Sommer 2023 erfolgreich um die Teilnahme - im November kam die Zusage.

Jetzt nimmt Schierker Feuerstein gemeinsam mit sieben weiteren Unternehmen aus dem Kreis Göttingen - dem Pflegedienstleister Villa Juesheide aus Herzberg am Harz, Fleischwaren-Wulff aus Göttingen, Das Backhaus aus Gleichen, dem Basketballverein BG Göttingen, dem Spezialitätenhändler Viani aus Göttingen, dem Systemlieferant Al Pro aus Göttingen und dem Automatisierungstechniker VisiCon aus Gleichen-Rittmarshausen - an dem Netzwerkprojekt teil. Worum es geht? Ziel ist, dass die Unternehmen ihren CO₂-Ausstoß auf wissenschaftlicher Basis steuern und reduzieren, um möglichst klimaneutral zu werden. Dazu haben sich die Unternehmen bereit erklärt, entsprechende Daten zu sammeln und zu teilen. Unterstützung bekommen sie von Julian Schlumberger und Aaron Fraeter von der Energieagentur Göttingen. Das Projekt läuft über drei Jahre und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) finanziert.

Walter Möller, Julian Schlumberger (Energieagentur Göttingen), Britta Möller, Julia Brökers, Sarah Böttcher, Sigrid Rathmann, Frank Weske und Florian Möller bei einer Standortbegehung in Bad Lauterberg im Harz. 
Walter Möller, Julian Schlumberger (Energieagentur Göttingen), Britta Möller, Julia Brökers, Sarah Böttcher, Sigrid Rathmann, Frank Weske und Florian Möller bei einer Standortbegehung in Bad Lauterberg im Harz.  © Unternehmen | Schierker Feuerstein

Warum macht Schierker Feuerstein beim CO₂-Plan mit?

Bei Schierker Feuerstein ist man gerade dabei, die nötigen Daten zu erfassen, um die eigene CO₂-Bilanz zu erstellen. Dazu hat man sich nicht nur in der eigenen Produktion umgesehen, sondern auch Lieferanten angeschrieben und Rechnungen gewälzt. Zum achtköpfigen Projektteam gehören Beschäftigte aus verschiedenen Abteilungen, zum Beispiel Einkauf, Buchhaltung, Produktion und Marketing. Auch die Geschäftsführung, bestehend aus Britta und Walter Möller und ihrem Sohn Florian Möller, beteiligt sich.

Für das Familienunternehmen, das aktuell in der vierten Generation geführt wird, ist nachhaltiges Handeln eigenen Angaben zufolge wichtig - und zwar schon, bevor dies in Zahlen messbar war. So verwende man bereits viel Recyclingglas und Recyclingpappe für die Kartons, sagt Julia Brökers. Ganz neu sei man bei den Kartons für die 0,7-Liter-Flaschen gerade von Vollpappe auf Wellpappe umgestiegen, was das Gewicht reduziere. Die ersten Kartons sollen laut Brökers demnächst das Werk verlassen. Darauf wolle man sich aber nicht ausruhen. „Wir sehen den Harz und die Auswirkungen des Klimawandels vor der Haustür. Da ist es uns ein großes Bedürfnis, richtige Entscheidungen zu treffen, uns immer wieder zu hinterfragen und das Handeln für die Zukunft nicht den anderen zu hinterlassen“, so die Geschäftsführerfamilie Möller, die sich freue, zu den Projektteilnehmern zu gehören und gespannt auf die Ergebnisse sei.

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Nachhaltig werden, um zukunftsfähig zu bleiben

Neben den ideologischen Aspekten motivieren Schierker Feuerstein auch unternehmerische Aspekte zur Teilnahme am Netzwerkprojekt CO₂-Plan, denn idealerweise soll es dazu beitragen, das Unternehmen zukunftsfähig zu machen. Einfluss auf die Produkte an sich, also den Kräuter-Halb-Bitter Schierker Feuerstein und den Likör Schierkuja, soll das Projekt nicht nehmen. „Die Qualität bleibt gleich“, betont Julia Brökers. Die Marketingmanagerin könnte sich aber vorstellen, dass sich bei den Verpackungen noch mehr tut.

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