Bad Lauterberg. Der Förderkreis Königshütte Bad Lauterberg erhält den Zuwendungsbescheid über gut 162.000 Euro.

Nun kann die Scholmwehrbrücke, ein Wahrzeichen von Bad Lauterberg, saniert werden: „Der Förderkreis Königshütte erhielt in diesen Tagen vom Amt für regionale Landesentwicklung in Braunschweig den Zuwendungsbescheid, dass für die Sanierung der Wehrbrücke die Leader-Mittel in der Höhe von gut 162.000 Euro nach Fertigstellung des Vorhabens in einem Jahr ausgezahlt werden können“, teilt der eingetragene Verein Förderkreis Königshütte Bad Lauterberg mit. „Damit kann jetzt zusammen mit der von der Stadt gewährten Kofinanzierung in Höhe von knapp 41.000 Euro und der bereits vom Landkreis Göttingen erhaltenen Baugenehmigung die vorgesehene Restaurierung dieses so wichtigen Bauwerks für Bad Lauterberg in Gang gesetzt werden.“

Es sei insbesondere dem zweiten Vorsitzenden des Förderkreises, Diplomingenieur Christian Mühl, zu danken, „dass er zusammen mit dem Förderkreis immer wieder vorstellig geworden ist, um diese Wehrbrücke für den Ort zu sichern und zu vermeiden, dass eine Ersatzbrücke unterhalb neu gebaut würde“, heißt es weiter in der Mitteilung.

Erste Wehrbrücke bestand aus Holz

Der Verein hebt die Historie der Brücke hervor, unter der das Wasser des Flusses Oder fließt: „Diese Wehrbrücke ist seit ihrer ersten Erbauung 1733 ein technisches Denkmal. Denn durch die Sperrung der Oder konnte von hier – mittels eines damals neu erbauten Hüttengrabens am Scholbenhang entlang – das notwendige Wasser zur Königshütte geleitet werden, um dort über bis zu 22 Wasserräder auf den drei Gefällen den Antrieb für Blasebälge, Poch- und Hammerwerke, Drahtzug und für die beiden Walzwerke auf der Drahthütte zu liefern. Heute stehen in der Königshütte an den verbliebenen zwei Gefällstufen Turbinen zur Erzeugung von Strom.“

Die ursprünglich aus Holz gebaute Brücke über das Scholmwehr wurde einmal durch Hochwasser im Jahr 1833 und nochmals 1904 zerstört, schreibt der Förderkreis. „Danach wurde im Jahre 1905 von der Königshütte die Wehrbrücke massiv in Beton und Stahl neu errichtet, so wie sie jetzt steht. Eigentümer dieses Industriedenkmals ist die Königshütte, der Grund und Boden gehört jedoch zu 99 Prozent der Stadt.“

Der Förderkreis Königshütte erhielt vom Eigentümer und der Stadt die Vollmacht, die Sanierung in Angriff nehmen zu können. „Einwohner, Touristen und vor allem auch die Patienten der Kliniken können sich mit dem Förderkreis freuen, dass nach jahrelangem Hin und Her nun endlich der Startschuss für die Sanierung gefallen ist.“

„Nur durch die Sanierung der Scholmwehrbrücke kann die Anbindung der Kliniken an den Kurpark und die Innenstadt erhalten bleiben“, hatte das Leader-Regionalmanagement bereits im vergangenen Jahr mitgeteilt.

Info: Chronologie der Sanierung der Scholmwehrbrücke

August 2017: Die LPI Ingenieurgesellschaft mbH aus Hannover sagt zu, ein kostenfreies Gutachten über den Zustand der Brücke inklusive der Erarbeitung von Sanierungsvorschlägen einschließlich einer Kostenschätzung zu erbringen.
Der Eigentümer muss die Brücke sperren wegen gravierender Schäden, die ein von ihm beauftragter Gutachter gemeldet hat.

Oktober 2017: Ein vom Förderkreis erstellter Antrag zur provisorischen Sanierung wird von der Denkmalschutzbehörde genehmigt. Zur Sanierung wird die Firma Michael Haase beauftragt. Die Summe von 17.000 Euro spendeten Lauterberger Unternehmen.

November 2017: Die Brücke wird für die Öffentlichkeit wieder freigegeben.

April 2018: Die LPI legt ihren Bericht zur Untersuchungen an den Beton- und Stahlbetonteilen des Scholmwehrs in Bad Lauterberg inklusive Instandsetzungsvorschlag und Sanierungs-Kostenschätzung vor.

Mai 2018: Der Förderkreis verschickt seine Ausarbeitung „Sachstandsbericht und geplante Sanierungsschritte zur Scholmwehrbrücke der Bad Lauterberger Königshütte“.

März 2019: Der Eigentümer hat bereits einen Antrag bei der Leader-Förderung gestellt. Er ermächtigt dann die Königshütte, bezüglich der Maßnahmen zur Sanierung der Scholmwehrbrücke tätig zu werden.

Sommer 2019: Ein Prüfer stellt fest, dass man sofort Maßnahmen ergreifen muss, damit die Brücke weiter genutzt werden kann. Der Förderkreis beauftragt auf seine Kosten die Firma Haase, um die Mängel zu beheben. Die Arbeiten sind im August abgeschlossen.
Die Stadt Bad Lauterberg teilt mit, dass sie sich mit 42.200 Euro an der bevorstehenden Sanierung beteiligt (Kofinanzierung).

September 2019: Der Förderkreis stellt dem Leader-Regionalmanagent das Projekt vor. Es wird später in die Förderung aufgenommen. Im April 2020 kommt der Zuwendungsbescheid.