Bad Lauterberg. Historiker Dr. Friedrich Seven referierte bei den Bad Lauterberger Universitätstagen über die regionalen Besonderheiten des europäischen Konflikts.

Am Donnerstag sprach Dr. Friedrich Seven bei der zweiten Veranstaltung der diesjährigen Bad Lauterberger Universitätstage darüber, was im 30-jährigen Krieg im Grubenhagener Land geschah. Der Kulturkreis hatte zu dem Vortrag ins Café Amadeus eingeladen. Anlass von Sevens Beschäftigung mit dem Thema war ein Schutzbrief aus dem Jahr 1644.

Der Historiker war im Pfarrarchiv Scharzfeld auf diese spannende Originalquelle vom 12. September 1644 gestoßen: Ein Schutzbrief, mit dem die Fürstenwitwe Anna-Eleonora von Herzberg die Region praktisch freikaufte. Heute würde man dabei von mafiösen Methoden sprechen, damals sei es jedoch ein legitimes und durchaus übliches politisches Vorgehen gewesen, so Seven. Dieses Dokument könne dazu beigetragen haben, dass das Grubenhagener Land -- heute entspräche die Region etwa dem Gebiet des Kirchenkreises Harzer Land -- verhältnismäßig wenig unter den Kriegshandlungen im 30-jährigen Krieg gelitten habe.